Auf ein Neues! Wieder einmal startet die
alljährliche Armbehängung in Lichtenfels, diesmal mit einem ganz schicken
Bändchen in schwarz und wie schon 2011 gemächlich und mit Hotel. Besagter Edeka
Parkplatz war schon 2012 ein Lidlparkplatz gewesen und heuer ein innerhalb
einem Jahr hochgezogenes Gewerbegebiet mit massig Fläche und vielen
Einkaufsmöglichkeiten. Da ich zur Zeit 100%-ig abstinent bin, war die Frage des
Fahrers auch gleich geklärt und auf unnötige Taxikosten konnte verzichten
werden.
Interessant war dieses Jahr auf jeden Fall
die neue Sachlage mit den Securitys, nachdem es im letzten Jahr erhebliche
Spannungen und strafrechtlich sicherlich nicht unrelevante Vorkommnisse gab.
Die Anreise verzögerte sich ein wenig und wir
kamen am Freitag später los als ich es mir ausgemalt hatte, wir verschwendeten
aber nicht viel Zeit beim Einchecken und fuhren eben gleich zu den neu
geschaffenen Parkplätzen, anstatt uns groß einweisen zu lassen. Erfahrung zahlt
sich eben doch aus.
Hier kämpften Wikiniger! Leider hatte sich in diesem Moment einer verletzt und getreu dem historischen Vorbild wurde rücksichtsvoll pausiert. |
Vor der Halle prügelten sich noch ein paar
Wikinger in Rüstungen und wir schneiten schließlich irgendwo mitten bei Ava Inferi in die wohlbekannte Halle. Um
nach Drängen meinerseits, selbige schnell auch wieder zu verlassen. Doomig fand
ich gehörtes nicht, der Gothic Metal Einschlag empfand ich als nervtötend
geträllert, begleitet von einer komischen esoterischen Performance. Schien zwar
kurzfristig besser zu werden, war dann aber doch ganz und gar nicht mein Fall –
auch wenn ich dieses Untergenre durchaus höre. So interpretiert auf jeden Fall
nicht.
Der
Weg einer Freiheit sagten mir da schon deutlich mehr zu. Ein Lied war mir
neu – musste folglich von der EP stammen, ansonsten wurde bekanntes mehr oder
weniger gelungen dargebracht. Der Sampler von „Neubeginn“ war natürlich mal
wieder die Achillesferse wie schon beim letzten Male im Steinbruch. Klingt auf
der Scheibe definitiv besser. Passabler Einstieg aber mit Potential nach oben.
Greift auch bei mir nie wirklich aus dem Stand heraus sofort perfekt, schade.
Praktisch schon abgeschrieben war Fjoergyn nach dem Desaster aus dem
Vormonat, eine kleine Chance gewährte ich der Band aber dennoch. Somit konnte
ich mich immerhin vergewissern, dass der Sound in Stuttgart vollkommen okay war
und die Band sich einfach so schief, schlecht und scheiße anhört. Musste ich
passen und schnell entfliehen.
Dafür saß wieder alles bei meiner „Hausband“ Agrypnie wo es sitzen sollte, welche
ich nunmehr zum fünften Mal live sah. Zwar haben sie auf mich nicht mehr diese
übertrieben magische Wirkung, dennoch ging sowohl die Setlist als auch die
Darbietung perfekt auf. Könnte daran liegen, dass „Morgen“ nicht gespielt wurde
– aber das habe ich eigentlich schon oft genug live gesehen und die anderen
Stücke müssen sich nicht wirklich verstecken. Hatte schon schlechtere Auftritte
gesehen, die Erwartungen wurden folglich gänzlich erfüllt und befriedigt.
Bei Dornenreich
hatte ich wiederum überhaupt keine Erwartungen, da sie mir einfach zu
anstrengend und nichtssagend sind, was ich aber vor die Linse bekam ging so
weit in Ordnung, sodass zumindest der Schluss noch brav angeschaut wurde.
Eluveitie |
Sicher auf der Tribüne aufgehoben verfolgten
wir Eluveitie, welche so diesmal
auch mal genossen werden konnten. Auf die Permanentmoshtrottel hatte ich auf
jeden Fall keine Lust und konnte ihr übertriebens Treiben sicher aus der Ferne
mit Verachtung beobachten. Und manch tatsächliche und wenig überraschende
Aktion rechtfertigt genau diese Bezeichnung.
Die Band trat leicht dezimiert auf, eine der
beiden Frauen fehlte – was aber nicht wirklich negativ ins Gewicht viel.
Musikalisch gesehen war das Ganze abwechslungsreich und eingängig. Ich
persönlich mag die Band sehr, auch wenn ich absolut nicht mehr auf dem neusten
Stand bin, was ihre Veröffentlichungen angeht. Ihren derzeitigen Erfolg haben
die Musiker auf jeden Fall verdient, trotzdem sind sie in meinen Augen schon viel
zu groß und Mainstream genug um leider zig Idioten zu ziehen. Das ist schade,
denn der Auftritt war geil und die Musik ist toll.
Wo keine Idioten angezogen werden müssen weil
schon einer auf der Bühne steht, ist bei den Schweden um Shining der Fall. Kvarforth spuckt und sabbelt mal wieder
permanent ins Publikum, welches es mit zig Becherwürfen quittiert. Dazwischen
wieder mal unverständliche Beleidigungen gegen wen auch immer, was somit
wirkungslos verpufft und zwischendurch noch absolut harmlose Schwulerein mit
seinen Bandkollegen in der Erwartung eines schönen Cumshots in die Fresse.
Anfangs torkelte noch ein halbnackter und offensichtlich hackedichter Mann über
die Bühne der dabei mehrmals auf die Schnauze fiel bevor er von der Security
von der Bühne gezogen wurde und warum auch immer dort war. Musik wurde auch
noch gespielt, welche an und für sich nicht schlecht war, zumal Kvarforth
wirklich überzeugend böse singen und schreien kann; aber die ansonsten sehr
peinliche Selbstinszenierung des übertriebenen Soziopathen ließ dies zur
hilflosen Stafette verkommen. Eigentlich wartet man nur noch mit
voyeuristischer Neugier auf irgendeinen bescheuerten Skandal und bekommt diesen
Kindergarten gerecht geliefert. Wie schon beim Summerbreeze wurde sich auch
nicht an Spielzeiten gehalten sondern munter überzogen, aber diesmal konnte
einfach ein Vorhang vorgeschoben werden und so war dann doch irgendwann
Schluss.
Heretoir
interessierten dann fast schon niemanden mehr, was an der Uhrzeit liegen könnte
oder aber an der nur sehr durchschnittlichen Qualität. Sie waren hörbar – ohne
Zweifel, sie gefielen mir sogar – aber wirklich hängen blieb nichts. Somit ging
es zum Auto und zum warmen Hotel.
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Ei Anno 2013 Pissed, very pissed!!! |
Beim Frühstück gab es ein Wiedersehen mit Ei, diesmal in einer leicht angepissteren
Variante als vor zwei Jahren. Ansonsten waren dort recht viele Bands
versammelt, unter anderem auch Thorsten von Agrypnie/Nocte Obducta – welche ich
allerdings alle in Ruhe ließ. Sind schließlich auch nur Menschen und Frühstück
ist verdammt noch mal Krieg!!
Es eilte nicht direkt. Nachdem wichtige Deckungskäufe
getätigt waren und meine Autorität endlich wieder hergestellt war, begaben wir
uns erneut auf die komplizierte Suche nach einem ominösen Zeltcamp irgendwo am Fußballtor.
Eine Reise die schon am gestrigen Tag ob der niedlichen und überschaubaren
Größe mehrmals schief ging. Vor allem die Annahme, dass dieser unebene und
löcherige Platz ein Fußballfeld sein sollte war schon absurd. Gefunden, wurde
die typischerweise letzte schlafende Person aus dem Zelt gerissen und der Spaß
begann. Nachdem die ersten Erfolge der Dachszucht begutachtet wurden und
irgendwann auch das Holz rar wurde, zog die Gruppe mehr oder minder Nüchterner
los um den naheliegenden Obi zu plündern. Nach der freudigen Sichtung von süßen
Frettchen mussten wir entsetzt feststellen das unser brav draußen gelassener
„Habt ihr da ein Haarteil vergessen?“-Dachs entführt wurde.
Nachdem sich die Gruppe beim Rückweg aufteilte landeten wir
wieder in der Halle. Riger vernahm
ich lediglich akustisch, brav vor der Toilette wartend, dafür aber auch
komplett.
Von der Tribüne aus sah zumindest ich dann noch Helrunar und Menhir, so richtig ins Gedächtnis fräßen konnten sie sich aber
leider nicht. Helrunar gefielen mir einen Ticken besser, hatte dennoch höhere
Erwartungen gehabt. Menhir verließen wir vorzeitig um zu Speisen. Die
nachfolgenden Nocte Obducta hatten wir beide schon zweimal live gesehen und Pan
würden sie ja sowieso nicht spielen…
Beim Italiener angekommen, stellten wir gleich fest – eine
freie Platzwahl gab es nicht wirklich mehr, so wurde uns bei einem halbvollen
Tisch Asyl gewährt. Dort herrschte der Kaiser Schieß mich tot und ernannte mich
zum Vize-Vize Prinz von Lavendel, was ich ihm mit heimtückischen Mordplänen
dankte. Ebenfalls anwesend war noch eine recht junge Grupper Augsburger
Rofaanhänger. Namen – mit Verlaub – hab ich inzwischen alle komplett vergessen.
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Na wer will mal in den Mund nehmen? Scheinbar war das Krokodil schon in hunderten... |
Als wir das Lokal verließen stellten wir fest, dass Nocte
nun endgültig verpasst waren – theoretisch war nur ein kurzer Abstecher geplant
gewesen und nach einer Reise zum Auto und zurück, wurden wir an der nächsten
Ecke angehalten und zur freien Verköstung irgendwelcher Schnäpse eingeladen.
(Wir klingt cooler, aber ich hab nichts getrunken^^)
Dort wurde über die Herstellung von Met und Co
gefachsimpelt, Krokodile bewundert und im Schneckentempo Richtung Parkplatz
gewandert. Dort stießen wir auf Nord-Rhein-Westfallen, welcher uns auslachte,
da Nocte Obducta „Und Pan spielt die Flöte“ doch zumindest angespielt hatten.
Verdammte Axt!!! -.-
Die Planung? Solefald
waren schon so gut wie fertig, Carpathian
Forest würden wir demnächst wieder sehen können, Vreid hatten wir vor kurzem gesehen und Secrets of the Moon zumindest ich. Schlussfolgerung: Campingplatz
An dieser Stelle wäre Platz die Securitys lobend zu
erwähnen. Man hat vom letzten Jahr gelernt und diesmal Leute engagiert, die
auch etwas mit der Szene anfangen zu wussten und dabei auch höflich blieben. In
gewisser Weise, so zumindest mein Gefühl, hatten die Besucher sogar fast(!)
Narrenfreiheit. Offenes Feuer eigentlich verboten? Hier vollkommen okay, war
aber auch verständlich bei -3° und sogar ganz leichtem Schneefall.
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Mehr Respekt durch Hello Kitty! Der Black Metal hat eine neue Leitkultur... |
Insgesamt wieder ein gelungenes Festival mit einer
wesentlich positiveren Grundstimmung als beim letzten Mal. Die Preise? Keine
Ahnung ob sie gestiegen sind, Getränke gingen noch – Pizza und Wurst, zudem
total überfettet, waren viel zu teuer. Das muss nicht sein, das nervt mich
sogar an. Aber wir hatten zum Glück ja Frühstück und Proviant im Auto. Nächstes
Jahr gerne wieder. Ein paar Grad mehr wären aber auch nicht ungelegen.
Grüße gehen
an:
Caro, Patrick, Nick, Manuel, Annika, den Kaiser, die Augsburger
Rofaleute, dem Deutsch-amerikanischen Namensvetter mit dem Krokodil +
Begleitung (Name vergessen, sry), Nordrhein-Westfalen und ein ganz, ganz dicker
Spezialgruß an Glatzi dem Sackgesicht. Ich hab meinen Fehler erkannt, nicht
sofort reagiert zu haben – aber falls wir uns je wieder sehen und du noch mal
so eine Aktion bringst, tret ich dir unmittelbar mit meinen Stiefel in dein
hässliches Gesicht. No joke dude! Ansonsten Peace out… ;)
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