Freitag, 12. Mai 2023

ESC 2023 - Vorhersage

Moin,

letztes Jahr gab es keinen Ticker, dieses Jahr wird es ihn auch nicht geben - dafür eine Vorhersage, die auch etwas damit zu tun hat, warum es letzten Jahr keinen gab...

Angetrieben vom stinklangweiligen deutschen Vorentscheid hatte ich mich wutschnaubend dran gesetzt DEN Überblogeintrag ever in die Tasten zu hauen und dies auch großkotzig über Whatsapp und Instagramm angekündigt - und zum Teil gibt's den angekündigten Artikel auch (inklusive sich nach wie vor zu Recherchezwecken abgespeicherten dutzenden Tabs die bei mir chronisch die Performance meines PCs regelmäßig in den Keller stürzt); aber er ist halt bis dato leider immer noch nicht fertig und final veröffentlicht, weil ich mal wieder das ganz große Besteck auspacken musste um die Geschichte, Tragweite und auch der Verantwortung, Anspruch und Realität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Kombination mit der deutschen Kultur/szene(-förderung) auf den Tisch zu bringen.

Viele Annahmen und Vorhersagen haben sich bis dato erfüllt, was sich natürlich retrospektiv schwer beweisen lässt, hypotetisch aufgestellten Forderungen wurden zum Teil erfüllt, ob gewollt und verstanden oder zufällig und ausversehen wird sich zeigen; theoretisch wäre das ganze nun ziemlich redundant - aber wahrscheinlich hab ich mich da inzwischen mit zu viel Esprit und Engagement drin verbissen, ist es ein zu großer Brocken geworden beziehungsweise gibt es darüber hinaus daran auch Punkte, die im erweiterten Kosmus bis heute brandaktuell und dringlicher denn je sind... mal schauen, vielleicht wird es ja noch was dieses Jahr, ich kann doch nicht einfach so loslassen - nach all der Zeit...

Eine dieser Thesen wäre/ist gewesen die in meinen Augen recht geheuchelte Diversität konsequenterweise auch wenigstens in musikalischer Form wiederzuspiegeln, was dieses Jahr - oh Wunder oh Wunder, wahrscheinlich ob des Drucks tatsächlich mal passiert ist, wenngleich die Jury natürlich gerne beim altbewährten öden Verliererkonzept geblieben wäre und glücklicherweise vom achso radiotauglichen Publikumsentscheid zum Glück gezwungen wurde und schon kann Lord of the Lost Deutschland beim ESC vertreten.

Damit steht zu 100% fest, wir werden ausnahmsweise mal nicht Letzter und/oder Vorletzter - ich persönlich sehe uns durchaus in den Top 10. Ungehört möchte ich natürlich auf keinen Sieger tippen, letztes Jahr war es absehbar, dass die Ukraine ob der weltpolitischen Situation gewinnt, fraglich ob inzwischen genug zynischer Verdruss ob des Dauerthemas herrscht, wird aber auch - egal wer oder was auf der Bühne steht, allein aus symbolischen Gründen auch in den Top 10 landen. Als geschlossen-europäisches Zeichen vielleicht richtig und wichtig, für einen theoretisch "unpolitischen" Musikwettbewerb aber eher so Medium.

Samstag Abend 21 Uhr geht's los, viel Spaß - hier haben Sie es als Erstes gelesen und nicht ausnahmsweise nachträglich anderthalb Jahre später. Der Rest kommt noch und sollte sich lohnen, bis die Tage....