Wieder mal ein Abend in der Krone, wieder
einmal Konfusionen über die Startzeit. Fünf Bands standen auf dem Programm und
zur Wahl stand praktisch alles zwischen 20 und 21 Uhr. Nachdem erfahrungsgemäß
die Homepageangaben (21 Uhr) oft nicht stimmten, im Gegensatz zur
Facebookangabe (20:30 Uhr) – verließ ich mich auf letzteres, um a) keine Band
zu verpassen und b) … ach ich saß mal wieder auf dem falschen Pferd. Diesmal
war die erste Angabe die richtige.
Ebenso unsicher ist es, vorherzusagen wie
voll oder leer die Krone ist. Das kleine und kümmerliche Häuflein welches den
Opener Broken Circle erwartete, ließ
übles erahnen. Dabei hatte die sympathische Truppe des leicht melodischen Death
Metals durchaus mehr Publikum verdient gehabt. Zwar rissen sie nicht gerade Bäume
aus, für den Auftakt waren sie aber durchaus brauchbar. Nur zum Anheizen gab es
leider noch kaum etwas. Highlight – zumindest für mich als ewiger Plattenjäger,
war die kostenlose „Verwerfung“ der aktuellen Demo. Zwar bin ich absolut nicht
käuflich was meine Urteilsfindung angeht, aber sollte ich solche tolle Sachen
geschenkt bekommen, könnte es durchaus sein, dass besagte Band – BROKEN CIRCLE, eventuell ganz zufällig
ein paar mal besonders hervorgehoben wird. Eine allzu lange Spielzeit hatten BROKEN CIRCLE nicht, dennoch ganz nett
anzuschauen.
Nach BROKEN
CIRCLE folgten Platonic Solids aus Karl-Marx-Stadt, wie der Sänger selbst preis
gab. Auch hier hätten es durchaus mehr Zuschauer sein können, der fehlende Elan
wurde zurecht anfangs mokiert – steigerte sich dann aber auch leicht.
Musikalisch boten sie einen eingängigen Mix aus Heavy Metal und Hardrock,
welcher zeitweise sehr gut funktionierte und in sich stimmig war, mich
allerdings nicht unentwegt mitnahm. Ließ sich zeitweise gut feiern, aber eben nicht
immer. Die Phrase „kalt lassen“ wäre dann doch etwas zu hart formuliert.
Imposant war der Soundcheck von Jamie’s Backyard, welcher gleich
offenbarte was für einen kolossalen Stimmumfang der Sänger hat. Auch sonst war
die Stimme sehr kraft- und druckvoll, obig angedeuteten Fähigkeiten kamen aber
leider nicht voll zum Einsatz. Keine tiefen Deathgrowls und hohen Geräusche
sondern „nur“ Cleangesang. Der war, ohne Zweifel vollkommen in Ordnung, in
Erwartung von so viel mehr, dann aber doch leicht enttäuschend. Und während die
Musik in ruhigeren Gefielden gondelte, strömten langsam vermehrt Zuschauer in
den Saal. Ich habe ehrlich gesagt etwas Zeit gebraucht, bis ich den Ist-Zustand
akzeptiert hatte und Zugang zur Musik fand, die unterm Strich doch ziemlich
okay war.
Jetzt kamen All Will Know, welche scheinbar das Ganze hier mitorganisiert hatten.
Die Band hatte ich vor gut einem Jahr schon mal in der Krone gesehen, auch die
Uhrzeit war ungefähr die gleiche. Der große Unterschied nur: Damals waren
anfangs viele Besucher da und gegen Ende keiner mehr, diesmal war am Anfang
niemand da und inzwischen trotz fortgeschrittener Stunde die Bude voll. Wieder
mal gegen allen Erwartungen und Erfahrungen!
Vorab hatte ich mir schnell noch ein paar
Liedern von ihnen angehört, die CD hatte ich damals selbstverständlich gekauft,
so dass ich mit einem Ohrwurm erst zur Krone steppte.
Es müssen einige neuere Songs dabei gewesen
sein, oder eben ältere – einige waren mir auf jeden Fall neu und/oder wieder
unbekannt. Die Performance hingegen ließ keine Wünsche offen, die Melange aus Melodeath
und Core – angereichert mit butterzarten Cleanvocals welche schon teilweise
einen poppigen Einschlag haben ging auf. Mit einigen Liedern tat ich mir
schwer, aber überwiegend lief es mir sehr gut rein. Stimmung war auch super.
Getoppt wurde das nur noch von Bloodwork. Hatte ich mich bislang im
Stillen selbst gelobt, so vernünftig, weit- und umsichtig gewesen zu sein, das
mein Nacken noch nahezu schmerzfrei war, wurde jetzt das Pulver bis zum letzten
Korn verschossen. Der Sound drückte ordentlich nach vorne und auch wenn es
schon um/oder nach 2 Uhr Nachts war, keiner wollte aufhören. Weder Band noch
Publikum. Mit den letzten Kraftreserven wurde die Zugabe eingefordert, die
Zähne tapfer zusammengepresst und gleichzeitig auch irgendwie ein Ende
gewunschen. Es war absolut ambivalent, eigentlich war ich komplett erledigt und
wollte nur noch heim gehen, was ich nach dem letzten Song auch sofort tat –
andererseits, nur noch ein Song, ein Song geht noch.
Ein wirklich toller Abend, ohne Ausfälle und mit
viel Spaß. Einem ungewöhnlichen Zuschauerzuwachs statt Schwund zur
fortgeschrittener Stunde und ja… eigentlich hat soweit alles gepasst. Die
Schmerzen am nächsten Tag waren erfreulich minimal. Es sieht ganz so aus als
wäre ich langsam wieder gestählt und stocknüchtern kann ich inzwischen auch
ordentlich bangen. Zwar anfangs schüchtern, dafür später umso vehementer.
Fotografen waren auch anwesend, ich verlinke
einfach mal – auf 2 wunderschönen Bildern bin ich auch zu sehen. https://www.rockyou.fm/gallery/14-die-krone-rockt/all
Jetzt noch das mit den Anfangszeiten irgendwie in den Griff
bekommen, die Besucherzahlen konstant halten und dann kann ich auch wieder
reines Gewissens meine Freundin wieder überreden mitzukommen. Der bot sich
nämlich jedes mal das Paradenegativbeispiel. Diemal war aber alles super. J
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