Die Nachricht ist jetzt nicht die neuste, bezeichnend ist
sie dennoch, wenngleich nicht im positiven Sinne. Als der iranische Musiker Mahan
Esfahani auf dem Cembalo das Stück „Piano Phase“ von Steve Reich spielte, kam
es zum Aufruhr. Ein sichtbar überforderter und respektloser Teil des Publikums
störte den Auftritt lautstark derart, dass der Künstler die Show abbrach.
Im Umfeld eines klassischen Konzerts in einer Philharmonie und
ausgelöst von überwiegend Rentner – nein das hätte ich nicht erwartet und
klingt ungemein überraschend wie auch beschämend. Der Artikel auf Welt.de deutet
es aber an. Die Verrohung der Sitten scheint im Trend zu sein.
Das Original am Stück auf Piano:
Umfallende Wasserflaschen, checken der Mails und dergleichen
sind zumindest auf den von mir besuchten Konzerten nicht sonderlich störend
oder auffallend, ellenlange Gespräche können es sein, werden aber in der Regel
von einem lärmenden Soundteppich gnadenlos übertüncht. Aber wie gesagt, das ist
eine andere Lautstärke. Mich stört mehr die übertriebene Selbstdarstellung,
wenn ein Foto von einem selbst wichtiger als die Band ist, wenn ein Foto oder
ein Video von der Band wichtiger als das Live-Erlebnis, sprich wenn ich
wirklich gut sehen könnte, wenn da nicht wer ständig sein Handy für seinen Film
penetrant emporheben würde und mir und anderen hinter sich die Sicht versperren
würde.
Ausbuhen oder dergleichen ist generell uncool, es mag
vielleicht Reizpersonen wie Kvarforth geben, welche damit kokettieren und es
provozieren. Vielleicht einem Verhalten oder einer schlechten Performance
geschuldet, verständlich, aber nicht okay.
Aber dennoch nicht vergleichbar, Mahan Esfahani spielt auf
absoluten Weltniveau. Vielmehr waren die Besucher, oder wie gesagt, ein kleiner
Teil – welcher dem Großteil den Mittag damit versauten; überfordert mit dem
Stück.
Stellt sich die Frage, ob ein wenig Recherche nicht vorab
besser gewesen wäre? Ich setze mich auch nicht in einen Horrorfilm und beschwer
mich dann, dass dies für meine imaginären Kinder nichts wäre.
Ich hab mir das betroffene Stück angehört, mehrfach. Es ist
interessant. Klar, sehr, sehr repetitiv. Aber es hat eine öffnende und
schließende Wirkung, eine Dualität von Enge und Weite dank minimaler Variation
der Geschwindigkeit, ein sich selbst hinterher Jagen und Überrollen und Dynamik
und Spannung, trotz der permanent und immer gleichen Melodienabfolge.
Interpretation auf dem Cembolo
Es ist nicht zu 100% meine Musik, aber Phillip Glass habe
ich zum Teil auch gerne gehört. Die einzige moderne Referenz, welche ich bei
dieser Musik entgegenhalten kann. Für den Experten vielleicht kein haltbarer
Vergleich, aber Experten waren hier auch nicht anwesend.
Man muss keiner sein, aber man sollte auch Respekt gegenüber
dem Musiker haben. Vor allem wenn dieser sein Handwerk beherrscht. Sonst wird
der scheinbar kulturell interessierte zum größten Kulturbanausen. Und irgendwie
verfehlt dies gänzlich sein Thema. Auch die Kommentare bei Youtube stimmen da
eher traurig, leider…
Manche Sachen haben eine Vorgeschichte, so auch dieser Abend
hier. Ein paar Tage zuvor: ich kam gerade von der Arbeit heim, bereitete mir
gemütlich Essen zu und gedachte noch nebenher Fußball zu schauen und Karten für
ein paar Konzerte zu ordern, derer es in der folgenden Woche im Überangebot
gab. Und während ich also mit großer Vorfreude Tickets für High on Fire, Black Tusk hatten zu diesem Zeitpunkt
leider schon abgesagt und wären mein primärer Erscheinungsgrund gewesen, sowie
für Shining am nächsten Tag bestellte, spielte sich live ein Drama im Fernseher
ab.
Es war der 13te November 2015 und in Paris herrschte der
Terror, welcher ein Massaker auf dem Konzert der Eagles of Death Metal
veranstaltete. Ein merkwürdiges, unschönes Gefühl… - dennoch sollte dies nichts
an meiner Entscheidung dorthin zu gehen ändern. Zum einen weil ich mir weder
Angst machen noch mich einschüchtern lassen will, noch in Panik geraten oder
mir meine Freizeitaktivitäten vorschreiben oder verbieten lassen möchte, zum
anderen weil alles andere auch ein Sieg für den Terror wäre.
Natürlich kreisten meine Gedanken lange um das hypothetische
„Was-wäre-wenn“, weil eine abstrakte Bedrohung plötzlich realer wurde,
zumindest gefühlt oder wie ich es „live“ in meinem Stammforum beschrieb.
Stand jetzt empfinde
ich es irgendwie als unpassend, weiß nicht - wäre es heute würde ich auch nicht
hingehen, abgesehen davon, dass es jetzt auch schon wahrscheinlich vorbei wäre
- aber ich denk da muss ich schon 1-2 Nächte drüber schlafen; weil irgendwie
scheint es mitnichten so absurd entfernt wie bei sonstigen Schlagzeilen, auch
das Gefühl der Massenpanik im Stadion kann ich in gewisserweise nachvollziehen,
seit dem ich auf einem Festival mitten im Moshpit zu Boden ging und da eine
Weile lag und wirklich absolut keine Chance hatte da raus, geschweige denn
hochzukommen; generell hab ich immer auch ein Auge auf Fluchtwege etc. pp. und
bei manch wirklich gandenlos überfüllter Veranstaltung da durchaus ein ungutes Gefühl,
hie und da wird ja auch mal Pyro und ähnliches verwendet was schief gehen
könnte - brennenden und in Folge glühend-tropfenden Ventilator hab ich mal
glücklich für einige Minuten verpasst, aber weiter gefasst, z.B. Great White ist mir durchaus bekannt
und hab da auch aufwühlende Live-Videos zu gesehen, in Bukarest gab es auch
erst vor gut zwei Wochen eine Brandkatastophe mit Todesfällen und das es noch
nie auf einem großen Festival geknallt hat, wundert mich leider tatsächlich.
Das alles ging einem halt mehr oder minder zum Teil durch
den Kopf und lenkte hie und da vielleicht ein wenig von der Musik und dem
Geschehen ab, ansonsten gilt es zu erwähnen, dass der Schlachthof einen super
Service anbietet was den Kartenvorverkauf anbelangt.
Dank der Möglichkeit der Sofort-Überweisung via
Online-Banking und den Print@Home Tickets ist es möglich, wirklich extrem
kurzfristig sich für ein Event zu entscheiden und unkompliziert ohne
Zitterpartie ob der postalischen Zustellung den Vorgang auch gleich komplett zu
beenden. Dabei fallen keine lästigen VVK-Gebühren und sonstiger Wucher an und
zudem kann man dank RMV-Kulturticket 5 Stunden vorher bis Betriebsschluss
kostenlos mit Bus & Bahn in die Location und zurück fahren. Das ist wirklich
extrem geil und lobenswert und sollte nicht unerwähnt bleiben. Stark!
Das ganze fand auch im neu renovierten Kesselhaus statt, das
Gelände des Schlachthofs in Wiesbaden bietet ja mehrere Räumlichkeiten und Säle
inklusive Bar mit Essensangebot an. Insgesamt ein sehr attraktives Gelände
direkt am Hauptbahnhof von Wiesbaden gelegen.
Den Auftakt gestalteten Bask,
welche mit einem Mix aus Americana, Country, Postrock und Doom-Metal beworben
wurden. Mit dieser Zusammenstellung gehe ich allerdings nur bedingt konform.
Bei Americana bin ich raus, keine Ahnung was dies sein soll und klassischer
Country wäre es dann auch nicht gewesen und auch meine Erwartungen bezüglich
des Begriffs Doom wurden gar nicht getroffen. Ich denke eine eh schon recht
offen gehaltene Formulierung wie Postrock hätte schon vollkommen ausgereicht,
vielleicht noch ein bisschen Stoner, aber mehr auch nicht.
Musikalisch war es aber gar nicht mal schlecht, bis auf die
Tatsache, dass ich nicht wirklich wusste was ich zu erwarten hatte,
beziehungsweise durch das Namedropping „Doom“ halt doch angefixt war und dies
halt nicht bekam.
Ich umschreib die Stimmung mit einem Bild, welches mir
spontan in den Kopf kam, als ich diese Musik hörte. Eine endlos lange Straße,
ein gemütlicher, freier und entspannter Road Trip bei Sonnenschein. Der
Horizont verschwimmt, ein Ziel ist nicht Sicht und auch nicht anvisiert, mehr
in den Tag gelebt. Und dann immer wieder plötzlich cholerische Anfälle, bei
welchen man wie wild auf das Lenkrad einhämmert. Oder ist es eine seltsame
Ausdrucksform von Freude? Keine Ahnung, würde dies überhaupt einen Unterschied
machen… ?
Mit High On Fire wurde
es gleich weniger verträumt, sondern wesentlich rauer und leider auch asozialer.
Dass der Sänger permanent auf die Bühne rotzte fand ich schon nicht so pralle,
sowas mag ich eigentlich generell nicht, in geschlossenen Räumen erst recht
nicht und sollte ich selbst in diese Verlegenheit kommen, dann liegt dieser respektlosen
Geste auf meiner Seite eine Notwendigkeit präventiven Ausmaßes zugrunde, sei es
eine Luftknappheit aufgrund einer auftretenden Verschleimung ausgehend von
einem Sprint zu einem Zug, den es zu verpassen droht, einer vorbeugenden
Maßnahme um mich nicht gleich ganz zu erbrechen, sollte ich die Voranzeichen
bemerken; – welches ausschließlich nach Möglichkeit gen Botanik erfolgt. Die Boshaftigkeit
bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt mit der Möglichkeit der
Blitzvereisung und der Erzeugung von tödlichen Rutschflächen behalte ich mir
nach Gelegenheit offen.
Nein kurz gesagt finde ich es nicht cool, wenn andauernd auf
den Boden gespuckt werden muss, dass dem ein Volltrottel aus dem Publikum
nachkommen musste, welcher stets gezielt Richtung Sänger sein Sabber entladen
musste, störte mich irgendwie doch schon extrem, nennen wir es, an meinem
grundästhetischen Ansinnen eines Konzerts, einhergehend mit der Anstachelung eines
unkontrollierten Gerangels, von einem kontrollierten Pit war man echt noch
meilenweit entfernt.
Musikalisch fand ich auch hier das erneut benutzte Label „Doom“
nicht wirklich angebracht, mehr Stoner gekreuzt mit einer dreckigen Rock’n’Roll
Attitüde was durchaus überzeugen konnte, aber leider nicht durchgängig und vom Gefühl
eben doch in eine komplett andere Richtung ging, als die Vorgängerband. Auch
vom Auftreten und dem Habitus an und für sich.
Als Abschluss wäre hier Black Tusk sicherlich genial gewesen
und hätten den Saal mit ihrem Sludge in Grund und Boden gegroovt, aber waren
halt leider nicht da. Dennoch ein kurzweiliger, guter Abend nur mit der denkbar
miesesten und traurigsten Vorgeschichte und dem ganzen drum herum…
Christlicher Nu-Metal ist ehrlich gesagt nun wirklich nicht meins, P.O.D. kommt lediglich ein nostalgier Faktor zu Gute, da zwei Lieder "Youth of the Nation" sowie "Alive" sich unter dem großen, musikalisch wirren Haufen befanden, aus dem sich zaghaft mein Musikgeschmack herausbildete. "Youth of the Nation" schaffte sogar das Kunststück, als Rapsong nicht nur akzeptiert, sondern gemocht zu werden - was damals und vor allem eine zeitlang danach alles andere als selbstverständlich war.
Dennoch hätte ich mir auch so schwerlich ein Albm von P.O.D. gekauft, hätte ich es beim Oxfam (Geheimtipp für Schnäppchenjäger!) nicht für einen sehr guten Preis gefunden.
Ernüchterung machte sich aber sofort beim ersten Song breit, welcher mit einer dermaßen miesen Soundqualität aufwartet, dass ich gleich dachte meine Kopfhörer sind schon wieder kaputt. Warum macht man sowas? Auch der herbe Reggae-Einschlag kam mehr als überraschend. Hatte ich in keinsterweise erwartet und finde ich persönlich leider auch gar nicht mal so gut umgesetzt, sondern eher nervig.
Als besten Lieder stechen genau die beiden hervor, welche ich bereits kannte. Ich denke man kann sicher dabei gut skaten oder sonst irgendwelche Sachen machen, aber leider enttäuscht mich das Album extrem. Ich hatte mir mehr versprochen... 2 Blitze!
Ja ich war da! – Romano dürfte spätestens seit seinem
Auftritten bei Circus Halli Galli und der Hintergrundmusik der Programmvorschau
bei Pro7 offensiv aus dem obskursten Untergrund herausgesprungen sein, sich im
Gegenteil sogar schon in einer mehr als fragwürdigen Liste an Interpreten auf
dem „Après Ski-Hits 2016“-Sampler einreihen.
Dabei war sein erstes Auftauchen in letzter Zeit von Anfang
an schon provokanter Natur, rapte er doch in seinem Lied „Metalkutte“ über
seine Lieblingsbands, was für engstirnige Echtstahlkämpfer sicherlich schon ein
Affront an und für sich war. Dennoch blitzte da schon durch, dass dies nicht
nur vages Namedropping war, sondern sich Romano durchaus mit der Materie
auszukennen scheint. Komplettiert wurde das Ganze mit zwei Zöpfen links und
rechts am Kopf und schon schuf sich wie aus dem Nichts die Kultfigur von
alleine.
Zieht man jetzt noch seine Vergangenheit hinzu, welche von
Rap über Drum’n’Base bis hin zum Schlager reicht, wird sehr schnell klar, dass
die Schublade in die man ihn gerne stecken möchte, sicherlich erst noch gebaut
werden muss. In Interviews gab er unter anderem auch noch bekannt, gerne
Ballett zu machen und wirkte zwar symphytisch, gleichfalls aber auch ungemein
glatt – „alles schöne Menschen“, „ich will nur spielen“ usw. – wer paar
Interviews gesehen hat weiß was ich meine. Das muss man definitiv mögen und
über allem schwebt die Frage, meint der das ernst, spielt er nur eine Rolle?
Das und noch viel mehr galt es zu eruieren und die
wichtigste Frage vorab war, wer wird denn so alles auf diesem Konzert sein?
Metalfans? Ja auch, Rapfans, sicherlich ebenso. Viele Studenten und ebenso ein
paar abgedrehte Hipster und Teilzeithippies. Die Zuschauerschar war definitiv
extrem bunt, friedlich und harmonisch. Die meisten wollten einfach Spaß haben
und waren sicherlich ebenso gespannt was sie alles erwartet, manch Zuschauerinnen
kamen aus dem permanenten Lachen und Kichern gar nicht mehr raus.
Einlass war gegen 21 Uhr, Beginn sollte um 22 Uhr sein, den
Support gestaltete DJ Leo Yamane.
Kurz nach zehn schlug ich dann ebenfalls auf, nachdem ich mir auf den Weg
dorthin schnell behelfsmäßig noch ein paar Burger und eine Dose lauwarmen Jacky-Cola
in den Magen schaufelte um in mehrerer Hinsicht auf Nummer sicher zu gehen.
Der DJ spielte schon und legte einen sicherlich nicht
schlecht gemachten, aber auch nicht sonderlich extravaganten Mix auf, zwei
Lieder meinte ich erkannt zu haben. Unter anderem die Antilopen Gang mit „Beate
Zschäpe hört U2“ während ich mich zum zweiten Mal - die erste Bar links vorne
hatte nur Flaschen zum Verkauf - scharf rechts an der viel zu langen Schlange
der zweiten Bar anstellte. Normalerweise ist diese hinten rechts, da heuer der
Raum aber mit einem Vorhang halbiert wurde, befand sie sich direkt dahinter,
was nur den Nachteil barg, dass man während man ansteht, auch nichts von der
Bühne sehen kann.
Inklusive Toilettengang stand ich also eine geschlagene
dreiviertel Stunde an für einen kleinen Becher Äppler und verpasste somit gleich
den Anfang.
Die Stimmung war augenblicklich gut, nur gefiel mir mein
Platz am Rande nicht sonderlich, sodass ich ihn bei der nächsten Gelegenheit
(WC, erneutes Anstehen an der Bar ohne Sicht auf die Bühne – natürlich wurde
ausgerechnet da „Metalkutte“ gespielt) wechselte.
Insgesamt fällt es schwer das Treiben auf der Bühne auf
einen gemeinsamen Nenner zu bringen.
Wir haben zum einen, einen gut gelaunten Derwisch auf der
Bühne der mal spaßig-unterhaltsame Partylieder, dann wieder welche mit durchaus
kritischem Einschlag zwischen den Tönen, ohne aber zu ernsthaft zu wirken,
darbietet. Zu viel Tiefgang schimmert bei aller Liebe aber leider nicht durch,
vor allem die Reime sind extrem plump und aus der Kategorie „Zweckreimmassaker“,
was aber mit unorthodoxen, prägnanten Beats mit einem stark elektronischen
Einschlag kompensiert werden kann. Der Refrain/Hook entpuppt sich dabei in der
Regel als absoluter Ohrwurm und umschifft dabei schmeichelnd sowohl Pop, als
auch hie und da den Schlager. Überraschend geht diese Mixtur aber durchgängig
auf und schafft es, je nach Thema durchaus auch eine andere, passende Stimmung
zu vermitteln. Auch optisch passt sich Romano via Kleidungswahl dem Song an.
Er interagiert gekonnt mit dem Publikum und bittet eine
Julia bei seinem Lied „Romano und Julia“ auf die Bühne, weiß also auch durch
seine Ansagen zu unterhalten, wenngleich er durchaus auch mal unfreiwillig
komisch wird, wenn er die Altstadt von Darmstadt lobt, durch welche er am
Mittag angeblich spaziert ist. Die komplett vom Krieg zerstörte Innenstadt kann
er also mal nicht gemeint haben, aber analog zu seiner Was-ist-schön-Gegenfrage
im 1Live Fragenhagel, kann man dies sicherlich auch umformulieren: Was ist alt?
Das ganze WÄRE also ein durchaus unterhaltsamer und
kurzweiliger Abend gewesen, hätte die Betonung auch mehr auf weil statt kurz
gelegen. Nach gerade mal lachhaften 45 Minuten (!) verschwand der Künstler
schon von der Bühne und ließ sich via Zugaberufen auf gnädige 60 Minuten
blicken. Das ist wirklich nicht viel… !
Klar hat er erst ein Album veröffentlicht, davon aber mit
Ach und Krach auch nur die Hälfte davon performt, zwar zwei neue Songs (die Ode
an Mutti erhärtete die Indizien nur nochmals: er sieht aus wie Putin, reitet
gerne, hat Muskeln und die Mutter und sicher auch er, spricht fließend
russisch!!!) der Setlist hinzugefügt, aber er hätte durchaus mehr zu bieten.
Sei es seiner Schlagerphase, kurz riss er hiervon einen Song für ein paar
Sekunden an – oder viel mehr auch als er noch unter Cornerboy produzierte.
Lustiger, oder eher trauriger Weise wurde sein Song mit Siriusmo (ich hab meine Hausaufgaben
gemacht!) sogar direkt nach dem letzten, gespielten Song vom Band abgespielt,
dann war die Musik auch schnell ganz aus und die Security bat die Fläche vor
der Bühne langsam zu räumen. Freitagabend um Viertel vor Zwölf?!
Auf der Facebookseite stand zwar etwas von einer Aftershowparty ab Zwölf Uhr, aber die meisten
Menschen waren doch schon längst gegangen bis dahin, mich eingeschlossen. Der
kurze Blick in die Krone, Kommerzdisko… äh ne, danke, dann doch nicht ließ mich
weitaus schneller daheim angekommen als geplant oder vorgestellt.
Abschließend gesagt war ich wirklich enttäuscht. Klar 17,90
Euro sind nicht die Welt, aber auch nicht nichts, dafür eine dreiviertel-Stunde
einem DJ zuhören um den Hauptakt und gleichzeitig einzigen wirklichen Akt nur
eine Stunde zu sehen? War für mich viel zu kurz und auch viel zu wenig
extravakant. Allein bei dem oben mit eingebundenen Tourtrailer für die „Klaps
auf den Po“ Tour im Vorjahr hatte ich eine surreale, abgefahrene Darstellung
erwartet, derer nichts gerecht wurde.
Musikalisch unterhaltsam, aber leider auch nicht
langfristig. Ich weiß ja auch nicht, aber geil wäre mehr gewesen, oder
andersrum…