Summer Breeze Festival 2012 – 16ter August @ Dinkelsbühl - Teil 1/3
Summer Breeze Festival 2012 – 17ter August @ Dinkelsbühl - Teil 2/3
Summer Breeze Festival 2012 – 18ter August @ Dinkelsbühl - Teil 3/3
Summer Breeze Festival 2012 – 17ter August @ Dinkelsbühl - Teil 2/3
Summer Breeze Festival 2012 – 18ter August @ Dinkelsbühl - Teil 3/3
Daher war es kaum verwunderlich, dass es uns am nächsten
Morgen nicht eilte wach zu werden, die Folie leistete auch solang akzeptable
Dienste, bis der Wind beschloss etwas stärker zu blassen und irgendwelche lieblichen
Vollspacken schon früh morgens mit dem primitivsten
Deutschrockfaschingsschlagermüllgebräu (Word unterringelt es NICHT! als falsch geschriebenes Wort –
godlike!) auf den Sack gehen mussten.
Die Anzahl an Festivaltouristen oder sonstigem unpassendem Gesocks
war natürlich wie zu erwarten viel zu hoch, was aber bei einem Blick auf das
Gesamtbilling leider zu erwarten war und vom Veranstalter munter gefördert
wird.
Unsere erste Band des Tages war nach weiteren ausgedehnten
Wanderungen Paradise Lost, auf
welche wir aber recht schnell wieder verzichteten. Ein guter Platz wäre wieder
mühsam zu erkämpfen gewesen, zudem in der prallen Sonne (meine Fresse – trotz
der Uhrzeit immer noch gefühlte 35°!!) und wäre trotz der ärgerlichen
Umständen, die Location betreffend – nie im Leben an den Gig in der Batschkapp
(Frankfurt) herangekommen.
Prost! - heimliche Heimatverbundenheit wurde natürlich unterschwellig progagiert. |
Somit war das Zelt ein wesentlich begehrteres Ziel in dem Nifelheim warteten. Von Nifelheim
wusste ich nur, dass deren Sänger lustig aussieht. Das tat er irgendwie auch
mit seiner wundervollen Frisur, konnte zudem aber auch musikalisch mit einigen
nicht unbedingt Standartmäßigen, schwarzmetallischen Vocals überzeugen. Mir
gefiel der Auftritt recht gut, war aber eigentlich nur der Anheizer für…
… Crackhurenegomanenarschloch Kvarforth von Shining. Ach ich fand’s ja eigentlich
zum Brüllen komisch, wie er gleich zu Beginn mal allen Fotographen und
Zuschauern seinen schönsten Finger präsentieren musste, auf den Boden rotzte,
immer wieder verschwand um vor den Drums auf den Boden herumzukriechen, sich zu
besaufen und zwischendurch irgendwelche Beleidigungen zu nuscheln die sowieso
kein Schwanz verstanden hat. Entgegen allen Erwartungen, fand ich Shining rein
musikalisch gesehen nämlich erstaunlich stark. Richtig stark! Als DSBM Fan kann
ich diese Band ja nicht, nicht kennen – mir gab bislang nur keine einzige
Hörprobe irgendwas, daher war ich sehr erfreut, wie gut es doch klang. Der Typ
selber ist einfach nur grenzenlos peinlich und provozierte permanent dazu,
ebenfalls viele schönste Finger zu sehen. Darüber hinaus überzog er mal eine
stolze Viertelstunde was Gerüchten zu Folge ordentlich Zoff mit den Jungs von Asphyx gab. Warum ihm da nicht einfach
der Saft abgestellt wurde, wundert mich zwar – gleiches konnte man nach meinem
Gedünken My Dying Bride anno 2010
auch tun, trotz der Tatsache, dass sie die letzte Band der Main/Pain Stage
waren… aber wie dem auch sei, es war halt so. Musik war gut, Performance je
nach Gemüt lustig bis „erregend“. ;)
Zeit für Wasser… jaaaaa… *Hände
reib* - das gab es natürlich auch, wie Bier und Cola zum „Spottpreis“ für 3,30€
pro 0,4 Liter + 1€ Pfand. Preislich gesehen und in Anbetracht des
Ausrichtungsmonats (Hochsommer/Rekordhitze) irgendwo in der Kategorie
unverschämt einzuordnen. Jaaaaa… Dementi ist erlaubt, ich weiß – es gab auch
kohlensäurefreies Wasser für nur 1,50€ - die Frage war nur: WO?!!
Am letzten Tag fanden wir dieses
ultrakleinen Stand zufällig neben der Camelstage und das ist ehrlich gesagt ein
total beschissener Platz! Man sieht ihn nicht und müsste, sofern man oben bei
den Main/Pain Stages stehen wollen würde, weil da erfahrungsgemäß die größeren,
sprich beliebteren Bands spielen, jedes mal wenn man sich Trinken zu
einigermaßen entwucherten Preisen „leisten“ können will, von oben durch die erwähnte
Geschwindigkeitsberuhigende Merchzone latschen und den gleichen Weg wieder
zurück nehmen. Ich bin ja sicherlich nicht lauffaul, aber auf dem Weg hab ich
ja schon mindestens die Hälfte davon ausgetrunken. Und wenn ich bedenk, dass
ich an solchen Tagen locker bis zu 4 Liter Wasser, spottbilliges Wasser,
welches ich bei jedem Discounter für vielleicht 2€ + Pfand bekomme, trinke,
15-33€ zahle – dann enstehen sogar solche hässlichen Schachtelsätze… meine
Güte…
Camel Stage ist auch noch ein
tolles Stichwort bevor ich zum Finale komme: Stier, Ski’s Country Trash,
Black Sheriff, Ohrenfeindt, Nitrogods
und Mambo Kurt hab ich sicherlich
auch alle immer mal wieder live gesehen, oder zumindest live zwangsgehört –
waren aber alle partout scheiße und störend.
Warum man einem
Zigarettenhersteller einen eigenen Stand bieten muss, lässt sich kommerziell
und verkaufstechnisch sicherlich noch erklären, aber was zur Hölle soll diese
gesponserte Scheißbühne, welche so gut wie niemand sehen will? Auf der
permanent irgendein belangloser Rotz dudelt, was sich zwar sicherlich gut als
weltoffen verkaufen lässt, auf einem Metalfest in meinen Augen aber trotzdem
nichts verloren hat und zudem vor allem den Auftritt im Zelt stört? Schon 2010
gab es hässliche Soundüberlappungen, nichts desto trotz stand die Bühne wieder
am gleichen Platz und nichts hat sich geändert. Find ich schade, weil damit
grenzt sich die nutzbare Fläche im Zelt für mich schon wesentlich ein, aber
wenn es so sein soll. Bitte sehr…
ASP waren die Nächsten, welche im Gegensatz zu obig aufgezählten
Bands bewusst gehört werden wollten. Die Band hatte ich schon vor 3 Jahren im
Ulmer Zelt gesehen, was eine sehr innige und intime Atmosphäre hatte. Dies
konnte natürlich so in der Art und Weise auf einem Festival in dieser
Größenordnung nicht zelebriert werden, trotzdem war die Stimmung sehr
ausgelassen und fröhlich. ASP klangen vor allem live wesentlich härter als auf
der Scheibe. Ob es an der Tatsache lag, dass auf einem Metalfestival gespielt
wurde oder ob dies auch sonst ab und an live praktiziert wird, kleine und wohl
dosierte Growls fügten sich stimmig ins Gesamtbild, welches nicht mit
Pyrotechnischen Spielereien und dergleichen geizte. Ein wirklich gelungener
Auftritt, bei dem ich aber gegen Ende eilend Schrittes von dannen zog…
So viel sah man ungefähr vor der einen Bühne stehend auf die andere. Hier von Amon Amart, beim anstehen auf Katatonia |
… um noch etwas von Vallenfyre zu erwischen. Lustigerweise
konnte ich Shining dankbar dafür
sein, so überzogen zu haben, denn somit war die ganze Setlist nach hinten verlegt
worden. Das heißt, Vallenfyre spielten eine Viertelstunde später und damit
nicht die ganze Zeit parallel zu ASP. Die Band selber gibt es noch nicht sehr
lange, hatte laut eigenen Aussagen auch einen ihrer ersten Auftritte und
dürften dennoch schon jetzt eine große Nummer im Doom/Death Bereich sein. Was
auch nicht wenig verwunderlich ist, wenn man sich anschaut welche Altmeister
sich in der Supergroup aus My Dying Bride, Paradise Lost, Doom und Co
zusammengerauft haben. Das Album war ein richtig fettes Teil, ebenso der
Auftritt und der verdiente Jubel. „Your making an old man very, very happy.“ –
Besser kann man doch nicht schließen…
Amon Amarth hatten den undankbaren Slot vor dem Überslot und waren
daher grundsätzlich die Band, welche vieeeel zu lange spielte. Schon zu Beginn
standen wir für Katatonia in der
zweiten Reihe an und konnten das Ganze somit nur über Leinwand verfolgen. Das
war zwar um einges uncooler, aber dafür um ein vielfaches ungefährlicher. Mit
Freundin an der Seite hatte ich nicht unbedingt große Lust, meine Erfahrungen
von 2009 zu erholen, als ich knallhart niedergetrampelt wurde. Musikalisch
gesehen hab ich eh das Gefühl, dass Amon Amarth eine Art Sackgasse erreicht
haben. Sie haben definitiv ihren eigenen Stil, treten diesen aber inzwischen
bis zum Erbrechen breit. Aufgrund des ganzen Rummels vermisse ich auf jeden
Fall Innovation, gespielte Songs waren zu erwarten. Man hätte Song-Bingo
spielen können…
Die Sicht war so übertrieben überragend, hätte, wäre, wenn der Sound auch so gewesen wäre... =\ |
Und dann kamen Katatonia – den Traumplatz des
Jahrtausends, näher konnte es gar nicht sein, sie kamen auf die Bühne, fingen
an zu spielen und *brrruuuuuum*
Der komplette Auftritt
war für mich soundtechnisch im Eimer, weil ich viel zu Nahe an den Boxen stand.
Selbst mein bewährter Schutz bei vndergrovnd Clubs, Taschentuch in Streifen reißen,
zusammenknüllen, kurz in Mund nehmen, ins Ohr drücken brachte keine wesentliche
Linderung.
Wäre mir nicht berichtet worden,
dass der Sound mit den kostenlosen Kopfhörern ausgezeichnet war, ohne hingegen
wirklich nicht – ich hätte eine meiner Lieblingsbands verbal in Schutt und
Asche kloppen müssen. So gesehen war es meine eigene Schuld, was mir einen
ziemlich geilen Auftritt versaute. Klar – mir waren es zu viele Lieder von den
letzten drei Alben (das neue nicht eingeschlossen), hätte mir einen breiteren
Mix vorgestellt, aber das mir das ganze Gehör versagte war extrem ärgerlich,
darüber hinaus weiß ich, dass es theoretisch richtig gut war. Und bei den
Lieblingsliedern trotz geiler Stimmung keine Gänsehaut zu bekommen, weil das
Boxengebrummel die gesanglichen Tiefen egalisiert, das ist schon sehr bitter…
Inzwischen war schon 1 Uhr
Nachts und wir hatten beschlossen, in der Nacht heimzufahren – da eine weitere
Übernachtung Schlaftechnisch gesehen nur minimal Erholung bot. Bis wir uns
verabschiedet hatten und am Zeltplatz waren, wo das meiste schon vorsorglich
eingepackt war – hatten wir schon 2:30 Uhr. Die Heimfahrt gestaltete sich nicht
ganz so leicht, man wurde gezielt in eine andere Richtung gelotst als wir
hätten fahren müssen, um – hoppla Überraschung – in einer Polizei Kontrolle zu
landen. Natürlich gab es nichts zu beanstanden, außer das wir jetzt eine halbe
Stunde planlos durch die gruseligsten Käffer tuckern dürften (Warum haben die
ALLE keine Straßenlaternen in der Nacht? Beziehungsweise haben schon, aber alle
ausgeschaltet? o.O)
Nach einem wahrlichen Kraftakt
der Konzentration und des Durchhaltens, erreichten wir vollkommen am Ende nach
mindestens drei rational gesehen, notwendigen Zwangspausen irgendwann am frühen
Morgen um ca. 6 Uhr unser holdes heim. Danach folgte für mich eine der
anstrengensten Arbeitswochen des Jahres was mein verzögertes Review hoffentlich
entschuldigt.
Das ist schon wesentlich voller und ungemütlicher. Live Auftritt via Leinwand ist jetzt nicht soo meine Vorstellung meiner schlaflosen Nächte. Bei großem Andrang eine durchaus realistische Entfernung |
Resümee: Es war trotz allen
Umständen noch ein tolles Festival, wenngleich sich das Breeze kontinuierlich
sein eigenes Grab schauffelt, in dem es einfach zu sehr versucht das Neue
Wacken Süddeutschlands zu werden. Es wird immer teurer was die Ticketpreise
angeht, die Getränkepreise finde ich nicht wirklich moderat sondern darüber –
die elende Ausrede, andere Festivals sind noch teurer hat in meinen Augen keine
Gültigkeit, ist ja immerhin kein Wettbewerb darum schlechter als andere zu
sein! Essenspreise sind gesalzen und ob der Qualität ebenso frech, (3,50€ für
ein kleines Eckchen Pizza – da ist sogar Pizza Hut ein Discounter dagegen) –
Merchstände hatten oft gleiche CD’s wie am Party.San nur 1-2€ teurer. Toilette
war natürlich ebenfalls teurer: 1,50€ für Kacken, 2,50€ für Duschen … bei
mangelnder Sauberkeit sogar noch unverständlicher. Das Festival wird mir
zunehmend zu groß, zu ungemütlich und zu überlaufen von allen möglichen
Vollidioten. Es zeichnet sich eben zunehmend eine Tendenz ab, welche mir
missfällt und traurig ist. Damit möchte ich nicht die großartige Leistung des
Teams dahinter oder der Bands schlecht reden, aber es gibt inzwischen andere
Festivals welche in meinen Augen besser sind.
Das Ragnarök Festival hat sich
als Auftakt schon zweimal bewährt, mit dem Party.San sich ein im direkten
Vergleich überlegener Kontrahent gemeldet.
Nächstes Jahr ist In Flames bestätigt. Eine Band welche
ich unbedingt noch live sehen möchte, ich befürchte nur leider jetzt schon zu
wissen, neben wem ich so alles stehen könnte und inwiefern ich den Auftritt
nicht in Ruhe verfolgen werden kann. Nüchtern betrachtet – was ich erstaunlich
oft war – haben sich genug Impressionen angesammelt um ein alles vernichtende [Hate]-alusicore auf die Beine zu stellen. Ich bin auf die
Bandbestätigungen im Dezember gespannt… mal schauen ob ich mir noch ein viertes
mal Breeze gebe.
Grußliste… beim Breeze
erfahrungsgemäß immer recht lange, ebenso erfahrungsgemäß proportional kleiner
je länger das Event in der Vergangenheit liegt und wirklich NIE komplett:
Das erste Bild ist der offiziellen Summer Breeze Homepage entnommen. Rest wie gewohnt selbst geschossen.
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