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Plattenbörsentermine mit Metal on Wheels |
Ich werde nicht umhin kommen, diesen Bericht ohne einen
kleinen Schuss gerechtfertigte Werbung zu verfassen, welches allerdings meine
Objektivität nicht im Geringsten trübt!
So viel sei gesagt, mein langjähriger Plattenhändler und
Anlaufstelle Nr. 1 (Metal on Wheels)
auf jeglicher Messe (diesjähriger Termine siehe Bild) bot mir überraschend an,
mich auf besagtes Festival mitzunehmen, sofern ich die Übernachtungskosten
selber zahle und beim Auf- und Abbau mitwirke und hier und da am Stand aushelfe.
Fahrtkosten und Ticket zahlte er und bei CD Käufen meinerseits wäre durchaus
preislich etwas machbar. Klang nach einem fairen Deal, somit war ich nach
anfänglichen Unsicherheiten (bekomm ich da jetzt frei oder nicht?) sofort dabei.
Am Freitag quartierten wir uns in Kranenburg ein und fuhren
am Samstag schon früh los auf das nicht gerade mal 20km entfernte Event. Das
Festival fand am Standrand im Park Brakkenstein statt und war absolut
bescheuert, sprich gar nicht ausgeschildert. Es war nicht wirklich ersichtlich,
welche Einfahrt man nehmen musste und auch Securitys oder sonstige
Aushilfsposten zur Anweisung fehlten. Das ganze sah einfach nach einer
friedlichen, ruhigen Gegend aus und nicht gerade nach einem Ort, an dem in
wenigen Stunden der Himmel abgerissen werden sollte.
Es war so schön verlassen und idyllisch |
Angekommen bestätigte sich der zuerst gewonnene Eindruck auf
eine positive Art und Weise. Das war wirklich idyllisch und gemütlich, Platz
sah topp aus, eingesäumt von Bäumen, welche vereinzelt stehend auch Schatten
spendeten. Zelt und Mainstage lagen weit genug voneinander entfernt und der
Metalmarkt ideal rechts neben der Main. Somit war es mir jederzeit möglich, vom
Stand aus auf die Bühne zu sehen. Perfekt!
Armbändchen gab es leider nicht, dies dürfte vor allem für
Besucher, welche das Gelände verlassen wollten ein Problem gewesen sein, ich
hingegen erhielt ein von Jägermeister gesponsertes Schlüsselband mit einem
„Metalmarket Festival Fair“ Ausweis. Damit sah ich nicht nur nach VIP aus,
sondern hätte auch diese weiteren exklusiven Möglichkeiten wie „Verlassen und
wieder betreten“ gehabt.
Die Bands spielten auf den beiden Bühnen jeweils abwechselnd
und nahtlos, Überschneidungen oder Wartepausen gab es bis zum Ende nicht. Im
Zelt eröffneten Benighted, welche
mir mit ihrem Brutal Death Metal und Grindcore Geschrubbel allerdings nicht
wirklich viel gaben. Auch vom Sound her war dies nicht das Gelbe vom Ei. Wirkte
viel zu unklar und matschig.
Sólstafir und große Menschen vor mir... |
Als nächstes folgte mit Sólstafir
kurz nach 12 Uhr schon mein Headliner schlechthin auf dem diesjährigen
Billing. Unter der strahlenden Sonne und vor überraschend wenig Publikum legten
die isländischen Cowboys eine ordentliche Show an den Tag. Hier sei gesagt, ich
war zuerst schockiert ob des Sounds. Direkt vom Stand aus klang das nicht 1A,
vor allem das Schlagzeug wirkte da merkwürdig. Aber direkt vor der Bühne passte
dies. Dies sei im Hinterkopf behalten, da ich die meisten Auftritte vom Stand
aus sah, folglich nicht jedes Mal den idealen Sound dabei hatte! Der Hall an
den Vocals war stark aufgedreht, passte aber perfekt und gehörte sich auch so.
Die Typen waren und wirkten einfach cool und wussten mich nunmehr auch ein
drittes Mal zu begeistern.
Von Asphyx im
Zelt war ich weniger angetan. Sie wussten mir zwar mehr als Benighted zu
gefallen, aber da ich nur am Rande des Zeltes und nicht im Zelt stand, sah ich
aufgrund der Lichtverhältnisse nicht nur nahe nichts, auch der sowieso schon
schwache Sound im Zelt drang so nur abgeschwächt zu mir. Die für mich
reizvolleren, langsamen, doomigen Parts waren scheinbar schon gespielt und so
gab es nicht allzu viele Argumente, mich lange dort zu halten.
Ein paar Schritt zurück und perfekter Blick auf die Bühne von der "Arbeit" aus! |
Mit Devin Townsend trat
ein Verrückter höchstpersönlich die Bühne und untermauerte eins ganz klar: im
bescheuerten Grimassen schneiden führt kein Weg an ihm vorbei!
Ansonsten klang das ganze auch recht konfus. Es gab ruhige,
eingängliche Songs, elektronische Spielereien aber auch Stellen, die einfach
unrund, schief, sich im Stil brechend waren. Das ganze kann und mag Provokation
oder „Kunst“ sein, ging aber auf Dauer und gegen Ende zunehmend auf den Sack.
Die nächste Band ließ ich aus und hielt einmal Ausschau nach
Essen und Co. Sofern mein nicht vorhandenes niederländisch richtig war,
benötigte man hierfür Marken. D.h. Essen und Trinken konnten ausschließlich
damit bezahlt werden. Marken bekam man an einem extra Stand und der war
eigentlich auch schon das Hauptproblem.
Diese-gottverdammt-langen-Schlangen-die-nie-weniger-oder-kürzer-wurden!! Nach
dem zweiten Anstellversuch reichte mir danach nur noch ein Blick auf die Länge
und ich ließ es gleich bleiben. D.h. kein extra Essen und/oder Bier auf einem
Festival. Schade, aber das hat mir wesentlich zu lang gedauert. Daher zurück zu
den Bands:
Trivium ballerten
sofort kräftig drauf los, ließen in meinen Augen aber zunehmend nach. Vor allem
die Clean Passagen verliefen sich zunehmend in belanglosen, oberflächlichen
Melodien. Das hatte weder Biss noch war irgendwie tief schürend. Für mich unter
dem Strich daher recht öde.
Da wussten Anthrax schon
mehr zu gefallen, deren Sänger einen Heidenspaß hatte. Trotzdem sah ich das
meiste nicht, da ich in der Zeit munter Platten vertickte. Aber was ich zu
hören bekam, ging voll und ganz in Ordnung.
Meshuggah - leider mit viel zu miesem Sound. |
Nächste Anlaufstation im Zelt war Meshuggah und womit fang ich am besten an? Das sie unter anderem zu
meiner Freude ihr Überlied „Bleed“ zockten und im Großen und Ganzen unbangbar
sind, sofern man sich nicht auf 5 Takte gleichzeitig bewegen kann während man
diverse Polynomdivisionen löst? Oder damit, dass der Sänger mir zu leise
vorkam, was zwar in diesem progressivem Misch-Masch nicht sonderlich schlimm
war, da auch die Instrumente ihre tragende Rollen spielen – was aber (Luft
holen!) – wieder einmal nicht so klasse funktionierte, da der Sound einfach
nicht fein genug war, um zum Beispiel die Polyrhythmik des Schlagzeugs auch nur
annähernd gebührend einzufangen?
Wie auch immer, der Auftritt war wie meine Bilder. Zwar auf
den Punkt, aber leider nicht ganz scharf was an der Akustik, dem Soundsetting
oder woran auch immer gelegen haben mag. (Zu billige Handykamera eines nur
geliehenen Handys war’s bei mir)
Zurück zum Stand und schon starteten Machine Head welche einen souveränen Auftritt ablieferten. Das
ganze war in sich stimmig und hörte sich auch abseits der Bühne mit
verminderter Soundqualität über weite Teile brauchbar an.
Vor allem hier fiel aber auf: In den Niederlanden muss das
Bier echt scheiße schmecken…
Vorteile von Becherpfand. OHNE WORTE... |
Keine Ahnung was für eine (Un-)Sitte das sein soll, aber
dieses andauernde Becher gen Bühne bzw. vor sich in die Menge werfen mit dem
chronischen, letzten bis hin zu den letzten 5 Schlucken entzog sich komplett
meinem rationalen Verstand. Da kann das (natürlich nicht erhobene) Pfand nicht
teuer genug sein, wenn man sich den Mist hinterher mal anschaut!
Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich noch kurz die
anfangs ulkigen Urinalstände ansprechen, welche es ermöglichen 4 Bedürftige auf
1m² gleichzeitig zu erleichtern, welche bis dahin nicht mehr ulkig, da randvoll
waren. Wie es bei den Frauen aussah kann ich nicht beurteilen, allerdings muss
es schon sehr verzweifelnd gewesen sein, wenn keine 10 Meter Luftlinie vor uns
am Stand die Hose fällt.
Naja, wie dem auch sei, einer Anekdote zu Folge äußerte ich
mich anno 2010 auf dem Summerbreeze etwas undeutlich was die legendäre Frage,
„Wie du schmeißt Slayer raus?“
hervorbrachte. „Ja. Ich sag ihr dürft spielen …. NICHT!“ war meine Antwort und
so wie es aussieht hatte ich Erfolg… *g*
Ich hab Slayer rausgeschmissen... |
Die Wahrheit ist, ich sah sehr wenig von Slayer. Sieht man
von einer weit sichtbaren Lichtshow mal ab, konnte ich maximal ein paar Mal
durch die frisch aufgestellten Zäune spähen, welche in der Pause aufgestellt
wurden, damit die Händler ihre Stände abbauen konnten. Und wie sollte es auch
anders sein, pünktlich nach Beendigung der Zugabe war der Auftritt schon zu
Ende.
Was natürlich allgegenwärtig zu hören war, hatte Hand und
Fuß und war nicht von schlechten Eltern. Richtig feiern hätte ich dies in
dieser Art und Weise aber nur vor der Bühne können. Während dem
Sackkarrenschieben reduziert sich der Fokus darauf nämlich irgendwie etwas.
Entspannte Atmosphäre: Sonnensegel, ein Bier, gute Musik und was will man mehr? |
Genre mäßig nicht meine Favoriten erwischt, trotzdem viel
Spaß gehabt. Als Fazit ein Memo an mich selbst: bessere Kamera
kaufen/mitnehmen…
PS: Auf Youtube hab ich einen sehr schönen Zusammenschnitt
der Userin Moon3NL entdeckt, link wie
folgt: http://www.youtube.com/watch?v=yzPa8a5bq-s
PS2: Solltet ihr eine der oben abgebildeten Messen
besuchen wollen und ihr sucht nach etwas bestimmtem, könnt ihr euch unter metalonwheels@yahoo.com an den
Plattenhändler wenden. Das steht u.a. auf der Vorderseite des Flyers. ;)
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