Wie leite ich diesen Bericht gebührend ein? War er irgendwie
kraftzehrender Höhepunkt meines einwöchigen Urlaubs, verdienter Abschluss eines
grandiosen, verlängerten
„Du-hast-Geburtstag-lass-dich-überraschen-und-verwöhnen“-Wochenendes und nicht
ganz punktegenauer, sondern um knapp drei Wochen vorgezogener Nostalgietrip,
hier haben wir uns kennen gelernt, lass uns doch mal wieder zusammen dorthin
gehen, so wie damals vor einem Jahr. Mit vollem Programm: Kneipe, Rockybar,
Disco und Konzert im Saal, möglichst ungezwungen. Generell lange nicht mehr
hier gewesen, Ende Juni 16 zuletzt, aber geändert hat sich nicht viel, der
Kicker oben ist neu und kostet 50 Cent, früher war es meines Wissens umsonst,
aber da möchte ich meine Hand nicht ins Feuer legen für. Aber lässt sich immer
noch gut bespielen und drei gewonnene Partien waren ein guter Egopush, bevor
alles erst anfing, und ja – das musste ich erwähnen, konnte ich mir nicht
verkneifen.
Neben meiner Freundin stieß Domi später noch hinzu, absolut
nicht seine Musik, aber dennoch tapfer geschlagen. Meine leider auch nicht
gänzlich, erwartet hatte ich auch ehrlich gesagt nicht sonderlich viel, zu viel
gesehen in letzter Zeit, zu zweitranging das Geschehen auf der Bühne und die
bloßen Schlagwörter Death und Thrash allein müssen noch nichts heißen. Eine
Band davon habe ich scheinbar davor schon mal gesehen, wie die nachträgliche(!)
Recherche ergab, aber ist mir leider offenbar nicht in Erinnerung geblieben.
Und wurde an dem Tag auch nicht besser, aber erst mal chronologisch
aufgeschlüsselt…
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Roots of Unrest |
Den Auftakt bildeten Roots
Of Unrest, schafften es aber noch nicht wirklich, den Funken überspringen
zu lassen, trotz mehrmaligen Animierens. Die Band wirkte nicht unsympathisch,
aber hatte dennoch nicht die notwendige Strahlkraft. Musikalisch war es sicher
kein Reinfall, aber konnte nicht wirklich hervorstechen und verfing sich so im
Durchschnitt. Der versprochene Groove hat mir definitiv gefehlt, Melodien
konnten sich nicht im Ohr festbeißen und auch gesanglich tangierte es nur, zu
wenig Akzente, nicht sonderlich aggressiv, emotional, dynamisch oder
mitreißend. Mehr Mut für Ausreiser kann ich nur empfehlen, mit irgendwas sollte
man da hervorstechen um wahrgenommen zu werden, dafür ist das Genre viel zu
überlaufen.
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Nochmal Roots of Unrest, ich hab wie gesagt an dem Abend kaum Bilder gemacht, Videos kann ich wie gewohnt mit unverhältnismäßiger Verspätung nachreichen, aber mein Internet ist gerade eh nicht das beste |
Bei Bloodgoat
hatte ich schon mehr Zugang, diese kamen zielgerichteter auf den Punkt, auch
wenn mir nicht alles gefiel, die doch sehr deutliche und klare
Thrashausrichtung war zwar in der Darbietung nicht falsch, aber ich bin nur
bedingt ein Thrashfan. Trotzdem war ich jetzt ohne Zweifel warm gelaufen und
generell herrschte mehr Bewegung vor der Bühne. Darmstadt war aufgewacht.
Das Problem dabei ist und war nur, dass ich mich ab jetzt
nur bedingt noch an Details erinnern kann. Ich bekomme nicht mal mehr die
Reihenfolge auf die Kette, ob zuerst Profet
oder Lunatic Dictator aufspielten.
Ich meine es war so rum, könnte aber auch anders gewesen sein. Dass ich nach
der zweiten Band aufhörte zu fotografieren und Filmen war auf jeden Fall keine
so prickelnde Idee, grundsätzlich aber ein gutes Zeichen, weil ich
offensichtlich besseres zu tun hatte. Profet waren auf jeden Fall die mit der
Frau, die mir bisschen vertrackter und grooviger erschienen, Lunatic Dictator
waren hingegen mehr anarchisch und roher. Zwischendurch pendelte ich mehrfach
zur Bar oder Toilette, zur Freundin oder verabschiedete Domi und hatte auch mit
den Bands meinen Spaß, aber es war nix umwerfendes. Wenn dort von hinten bis
vorne nur Bretter gespielt worden wären, wäre ich sicherlich nicht so oft auf
Wanderschaft gewesen. Dem angetrunkenen Zustand war es angemessen unterhaltend,
aber die stille Hoffnung auf eine unbekannte Überfliegerband erfüllte sich
nicht. Nett und ganz okay sind leider ziemliche Arschlochformulierungen, aber
bis nach Hause bin ich leider nicht gerückt.
Stattdessen ging es erstmal in die Disko zu Trash-Pop,
diesmal nur ohne „H“, nicht ganz unwichtiger Unterschied. Aber meine Güte war
die Bude voll, das war vor einem Jahr nicht ganz so extrem, tanzen konnte man
so nur bedingt. Irgendwann nach drei gingen wir raus um entsetzt festzustellen,
dass sämtliche McDonalds Filialen im Umkreis von mehreren Tagesmärschen bereits
geschlossen hatten, weswegen wir einen Döner speisten, draußen bleiben wollten
aber ob der Kälte wieder in die Disko sind – zum rasten und warten.
Nachdem jeder kurz vor 5 Uhr rausgeworfen wurde, begann der lange Marsch zum Bahnhof, welcher diesmal aber so irre schnell war um nochmal warten zu müssen, so wie damals. Lange Rede kurzer Sinn, kurz nach 7 Uhr und mit Hilfe eines „gemütlichen“ Taxifahrers, schlugen wir endlich daheim an um den halben Tag zu verschlafen. Was für ein Akt, man wird alt…
War soweit ganz cool aber reichte nie im Leben an damals heran und musikalisch hatte ich mir mehr erträumt, schade – aber ich bereue nichts…
Grüße an Annalena und Domi.
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