Dienstag, 13. Dezember 2011

/Import: Ragnarök 2011 - 29/30ter April @ Stadthalle Lichtenfels

Ungewöhnt früh und vor allem ungewöhnt luxeriös begann die Festivalsaison 2011. Zusammen mit meiner Freundin der ich Karten und Hotelbuchung geschenkt hatte, fuhren wir Ende April ins beschauliche Lichtenfels und residierten im schicken Hotel Krone.

[...]

Das Festival selber war gut 2km vom Hotel entfernt, weswegen ich dorthin mit dem Auto fuhr und es aufgrund knapper Parkplätze am benachbarten Edeka Parkplatz campierte.

Zuallererst fiel die sehr tolle Locations ins Auge. Die Tribünen waren ideal für kleinere Stehpausen, die Temperatur und Luft überraschend angenehm, die Bühnen übersichtlich und gut angeordnet und der Raum gemütlich gefüllt mit Platz nach Links und Rechts, statt wie eine Ölsardine eingequetscht zu sein.

Hotel super, Location genial, Freundin perfekt - was will man mehr? Ach ja Musik noch...



Und los ging es für uns mit Bran Barr. Die Franzosen entdeckte ich zufällig erst wenige Tage zuvor in dem übertrieben großen Haufen an CD's welche ich vor kurzem wie wild ersteigerte (197 CD's in 24 Tagen *g*) und sie wussten zu überzeugen.
Normalerweise bin ich nicht unbedingt ein Freund des heiteren Pagan/Folk Geklimpers sondern bevorzuge eher unlustigen Doom und Black Metal - aber Bran Barr klingen nicht ganz so 08/15 wie der Großteil der Bands aus diesem Genre.
Und auch live waren sie absolut überzeugend. Der Sound war 1A - das ganze hatte Stimmung und Charme und so lieferte die Band eine sehr gute Arbeit ab und waren ein gelungener Auftakt.


Selbes Land, aber wesentlich ruhiger und ganz andere Stimmung - die Rede muss von Alcest sein. Alcest find ich großartig, ohne Zweifel. Allerdings find ich, muss man bereit dazu sein, um in ihre unglaublich sanfte, gefühlvolle und stille Stimmung einzutauchen. Und in dieser Stimmung war ich an dem Abend leider ohne Zweifel nicht! Der Auftritt war wirklich nicht schlecht, konnte bei mir aber keine Akzente setzen und rauschte einfach nur an mir vorbei. An besonders groß viel erinnern kann ich mich leider nicht.


Catamenia waren dann die erste große Enttäuschung des Abends nach dem es so vielversprechend anfing. Der Sound war absolut käse! Im Gegensatz zu meiner Freundin kenn ich von der Band eigentlich nicht wirklich etwas, aber die Stippvisite bei youtube zeiget mir ganz deutlich. Zwischen Studio und Liveauftritt scheinen Welten zu liegen. Die ganze Melodie wurde von einem riesigen Soundmatsch begraben und selbst der Gesang kam nicht wirklich durch. Überraschenderweise konnte der Clean Gesang sich gegenüber dem Growlgesang im Wettstreit klar durchsetzen. Aber wirklich viel Freude hat der Auftritt nicht bereitet.


Nach einer kleinen Essenspause ging es mit Graveworm weiter. Auch hier war der Sound nicht überragend, aber doch einiges besser als bei Catamenia. Graveworm war mir bislang auch noch gänzlich unbekannt - mich interessierte aber nicht wirklich die Musik, viel mehr beobachtete ich mit scharfen Augen die Menge die immer wieder Moshpits anzettelte. Der Beschützerinstikt halt... *g*
Allerdings versagten sämtliche Vorsichtsmaßnahmen bei der Wall of Death und mir blieb schier das Herz stehen als ich meine Freundin unter dem ganzen Gewusel wieder fand. [...]


Nachdem die letzten Blutreste entfernt waren pilgerten wir ein wenig durch die Merchstände, tranken noch ein wenig und waren noch einige Zeit auf dem Parkplatz. Gut möglich, dass im Hintergrund Kampfar oder Enslaved spielten - aber wirklich viel hab ich davon nicht mitbekommen. Mit dem Auto konnte ich an dem Abend nicht mehr heimfahren, das Taxi war zum Glück aber recht billig.




Der nächste Tag begann recht gemütlich mit einer ziellosen Wanderung durch Lichtenfels auf der Suche nach Mittagessen. Der einzige - aber richtig dicke Minuspunkt sind die Öffnungszeiten der Lokale. Von 8-12 oder 8-14 Uhr und dann wieder erst ab 17 Uhr auf. Sry, aber um die späte Uhrzeit will ich auch kein Mittagessen mehr.

Mittags interressierte mich nicht wirklich eine Band, sondern wollte erst gegen Spätnachmittags/Abends wieder zum Konzert. Ein ordentlicher Platzregen verhinderte das rechtzeitige Erreichen des Festivalgeländes. Das Taxi fuhr uns vor der Nase weg und bis wir ankamen hatten Geist aka Eis leider schon gespielt.


So ging es wieder mit Agrypnie weiter und wenngleich sie nicht viele Songs spielten, war es einfach wunderbar. Zum ersten mal konnte ich das Überlied "Morgen" komplett und ohne grobe Fehler hören. Ende Oktober 2010 im Landespavillion hatten Agrypnie Soundprobleme und mussten ihren Gig rund 45 Minuten verschieben und ich müsste tragischerweise mitten in meinem Lieblingslied zum Zug. Mitte Februar 2011 vermasselte Thorsten im Haus11 - ebenfalls in Stuttgart den Refrain, indem er eine ganze Strophe einfach nicht sang. Und diesmal war einfach alles perfekt - schon als die ersten Töne erklangen kroch die unheimlich schöne Kälte in mich und die Gänsehaut war perfekt. Ungemein bewegend und intensiv. Und ja was Musik anbelangt bin ich extremst sensibel. Vor allem "Morgen" - aber auch der ganze Auftritt welcher mit "Brücke aus Glas" zusammen mit Albino von Geist zelebriert wurde. Ein mächtiger Auftritt der einfach nur wunderschön war!


Mit Valkyrja wurde es noch polteriger und heftiger, v.a. der Sänger schien unter leichten Aggressionsproblemen zu leiden. *g* Die Band wusste anfangs echt zu gefallen, mangelte es auf Dauer doch ein wenig an Abwechslung. Natürlich klang nicht jedes Lied gleich, trotzdem darf der gesamte Auftritt als leicht monoton erachtet werden, da es nicht sonderlich viele Höhepunkte gab.


Manegarm waren die Überraschung schlechthin und mauserten sich zur echten Konkurrenz für Agrypnie für meine persönlich beste Band des Festivals. Die Sprache klang erfrischend ungewohnt, die Lieder waren episch ohne triffenden Pathos, der Sound war kraftvoll und die Violine war der Hammer! Violinen sind immer ein sehr zweischneidiges Schwert - aber hier passte einfach alles und der frenetische Jubel bei einem Violinensoli war der Beweis dafür.
Ohne Zweifel ein sehr starker Auftritt und eine Band welche ich durchaus im Auge behalten sollte.


Schon länger bekannt - fand ich sie immer gut, allerdings fehlte mir bislang immer noch der zündende Funke. Die Rede ist von Thyrfing welche mit ihrem beeindruckendem Auftritt ihr bestes gaben. Thyrfing sind live eine absolute Wucht, der Sänger mutiert zum Tier und reißt das ganze Publikum mit. Der Sound war hervorragend, die Stimmung im Publikum grandios. Schwer zu beschreiben aber hört euch einfach die Lieder an und stellt euch das ganze mit viel mehr Kraft und Macht vor. "Fran Stormens Öga" - müsste es gewesen sein(?) - klang live auf jeden Fall noch tausend mal besser als auf CD!


Im Anschluss spielten Bathory - pardon eine Bathory Coverband... pardon²... eine Bathory Tribut Band! Die Rede kann natürlich nur von Twillight of the Gods sein. Hier wurde eindrucksvoll bewiesen - wie geil und mächtig Bathory mit einem weniger ranzigem Sound hätten klingen können *g* - die Stimmung im Publikum war am Kochen und etliche Leuten sangen mehr oder weniger gekonnt mit. Meinte mich selbst auch dabei erwischt zu haben, aber das wollen wir an dieser Stelle nicht sonderlich vertiefen...



Danach zollte leider die Müdigkeit ihren Tribut und ausgenüchtert und vorsichtig umkurvte ich mit dem Auto das Trümmerfeld Edekaparkplatz. ("Wir sind hier auf einem Metalfestival!!!!" - "Nein... das ist immer noch ein Edekaparkplatz" xDD) und fuhr Richtung Hotel.

Die Rückreise gestaltete sich etwas komplizierter, da es in der Region scheinbar total beliebt ist, ähnliche oder gleiche Ortsnamen an mindestens zwei, absolut in der Gegenrichtung liegenden Ortschaften zu geben. Nach einem schönen Abstecher nach Rothenburg ob der Tauber - was sich ideal der Festivalimpression anpasste, kamen wir sicher, zufrieden, glücklich aber müde zuhause an.


Das Festival war grandios, hat richtig viel Spaß gemacht und 2012 wurde sofort wieder ins Auge gefasst!

[...]



Anmerkung: Ganz leicht gekürzte Fassung, absolut keine wichtige Information etc. pp. ging verloren - 2012 Line-up ist schon mal wieder sehr geil, aaaaaber a) Urlaub? b) Geld? c) Auto? ... ich hoff ich kann da hin!!!^^

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://etalusicore.blogspot.com/p/blog-page.html) und in der Datenschutzerklärung von Google. (https://policies.google.com/privacy?hl=de)