Montag, 24. August 2015

Agalloch – 19ter August 2015 @ Nachtleben, Frankfurt



Diesmal mit Freundin im Gepäck, erfolgte zuerst die obligatorische Stippvisite bei meinen alten Arbeitskollegen, anschließend trafen wir ins Nachtleben ein welches wie befürchtet, natürlich wieder gut gefüllt war. Die erste Band Crown spielte bereits, die Menschen standen schon bis zur Tür aber da hie und da Lücken auszuspähen waren, schlängelten wir uns einen Weg hinein in die gute, warme Stube. Und ich war wahnsinnig froh, dass wir nicht draußen schon 40° hatten sondern einen verhältnismäßig milden Abend erwischt hatten.

Die Band spielte grob gefasst Sludge, hatte einige markante, doomige Parts und vor allem leider chronisch zu viel Bass und vergeudetes Potential. Damit wir uns nicht falsch verstehen, die Band war im Prinzip gut, hie und da auftretende Soundprobleme sollte auch noch Agalloch haben und sollten auch nicht zwingend auf die Qualität der Band rückschließen – aber den zelebrierten, musikalischen Coitus Interruptus müssen sie sich zwangsläufig auf die eigene Fahne schreiben lassen. Dieser deutete sich mehrfach insofern an, dass natürlich quälend langsam, was im Genre, in dem sie sich bewegen natürlich legitim – sich Soundlandschaften und Atmosphären aufbauen, welche eine in sich gebundene Spannung tragen, die darauf warten, irgendwann mit einem mehr oder minder effektiven Knall freigelassen zu werden. Und meist, oft bevor der Moment kam, in dem ich innerlich „ja jetzt“ schrie, war das Lied urplötzlich vorbei und meine Vorfreude verpuffte im luftleeren Raum. In meinen Augen ist dies ein leider nur mäßiges Songwriting, wenn die Lieder keinen wirklichen Abschluss haben und meist Knall auf Fall enden, ohne das gezeigt zu haben, was erwartungsvoll angedeutet wurde, was hätte kommen können. Und das hat meinen Eindruck von der Band leider doch sehr getrübt, denn prinzipiell war es ja gut, stark angefangen, mitreißend und gut, aber leider selten nur zu Ende gedacht.

In der Umbaupause nutzten wir die Gunst der Stunde und sicherten uns gleich die Plätze ganz vorne, denn nun wurde das Gedränge zumindest bei uns natürlich ein wenig enger. Und diese zog sich dann doch ein wenig lange. Als Agalloch dann auf die Bühne kamen, zündeten sie erst verschiedene Kerzen an und räucherten den ganzen Raum ein, für mich roch das irgendwie nach Weihrauch, egal. Und ich  muss sagen der Sound gefiel mir hier sehr gut, damals auf dem Ragnarök konnte ich mich durch die Personen um uns herum kaum auf den Sound konzentrieren, in Stuttgart klang er irgendwie wesentlich elektronischer – hier hatte er aber durchaus einen ähnlichen Klang, wie auch von den verschiedenen Alben bekannt. Die Setlist reichte von Liedern der neuen Platte bis hin zu wesentlich älteren Stücken, von meiner Lieblingsscheibe „Ashes Against The Grain“ waren auch ein paar vertreten. Sicht war top, das Publikum zum Glück auch gut und dem Sound angemessen, sprich keine Hüpfparaden und Moshpits wie damals bei Sólstafir. Und unsere einzige Sorge war, welche Bahn verdammt nehmen wir heim und es sei so viel verraten, es wurde die letztmögliche spät in der Nacht, was doch für die Qualität der Band spricht.
Gegen Ende wurde der Gitarrist zur rechten Seite, genau dort davor standen wir – immer wahnsinniger und zum Schluss zerfetzte ein irres und wirres Gitarreninferno mit sadistischen Klängen endgültig meine Ohren. So kann man die Bedeutung des Wortes „nachhallen“ natürlich auch interpretieren.

Am Schluss trafen wir Micha, der irgendwo unter den ganzen Menschen leider vorab nicht auszumachen war und es stellte sich die Frage, wie zur Hölle wird Agalloch eigentlich ausgesprochen? So wie Loch? Auf der anderen Seite sind es doch Amerikaner. Vielleicht Log? Oder Loj?

GOSSIP-Meldung des Tages: Hat der Sänger inzwischen eigentlich zugenommen? Meine Freundin meinte nein, ich dachte schon, dass er 2012 dünner war.

Doch ein gelungenes Konzert, welches die gerade mal knapp über 3 Stunden Schlaf anschließend wert war. Gerne wieder.


Setlist laut setlist.fm: Quelle

The Astral Dialogue
Vales Beyond Dimension
Limbs
Ghosts of the Midwinter Fires
Dark Matter Gods
Of Stone, Wind, and Pillor
Hallways of Enchanted Ebony
...and the Great Cold Death of the Earth
Into the Painted Grey

Encore:
Falling Snow
Plateau of the Ages  


Weiteres Review eines befreundeten Blogs: http://www.rockstage-riot-rheinmain.de/agalloch.html

1 Kommentar:

  1. Agalloch durfte ich im August am Summer Breeze auch endlich live erleben und war absolut überwältigt. Eine so stimmige und tolle Show habe ich selten erlebt, definitiv eines der besten Konzerte, die ich jemals erlebt habe!
    Ausgesprochen wird Agalloch wohl in etwa "agallotsch", so zumindest haben sie es bei der Verabschiedung gesagt... ^^

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