Samstag, 20. Dezember 2014

# Reingehört # Blitzurteil: Platte der Woche: Sõjaruun - Talv

Die estnische Black Metal Kapelle wartet nicht nur mit wahrscheinlich überwältigender Unbekanntheit auf und qualifiziert sich damit für den Vndergrovnd und seine Liebhaber, nein zudem lockt ein gar nicht mal so übles Cover, das zwar nicht bahnbrechend - eher sogar sehr traditionell ist, aber zumindest auf eine gute Art neu oder frisch interpretiert wurde.

Da wir hier aber kein Bilderblog sondern ein Musikblog haben, sei dies nur beiläufig erwähnt - auch wenn es Gründe für diese Ausschweife gibt. Denn obwohl sich die Musik beim Ersteindruck als durchaus annehmbar präsentierte, blieb leider nichts hängen - was auch mutmaßlich daran liegen kann, dass kurz danach via Post aus China eine lang ersehnte Veröffentlichung in meine Finger kam, welche fast alles gleich überspielte, im Bezug auf Interesse und Erinnerung - dazu, dann aber nächste Woche mehr.

Wie war der pure Ersteindruck? Interessant auf jeden Fall, der erste Track schien mir von den Vocals ungewohnt und irgendwie anders als erwartet, näher kann ich dies nicht fest machen, es stach auf jeden Fall positiv hervor, wenngleich sich danach alles im gefühlt gehobenen Standart einpendelte.

Die Frage ist, kann die Scheibe langfristig fesseln, wächst es noch, lenkt es die Aufmerksamkeit wieder auf sich oder geht sie schnellere unter als ihr zugedacht? Mal schauen, mal schauen - aber viel kann ich dazu leider nicht sagen, es sollte sich aber dringend zum Grower entwickeln, sonst wäre das dann doch enttäuschend. Schöne Bilder hin oder her... 3 Blitze

Freitag, 19. Dezember 2014

+++ Foltern mit Britney Spears / Warum kein Mensch diese Nachricht braucht Teil 2 +++

Dass die Vereinten Staaten von Amerika manchmal eine etwas krude Auffassung und Interpretation der strikt zu verteidigenden Menschenrechte haben, welche an Doppelmoral kaum zu überbieten ist, dürfte nicht wirklich neu sein. Dass sie gerne Folter kritisieren, selbst aber gerne anwenden ist ebenfalls kein großes Geheimnis, seit den jüngsten Enthüllungen und CIA Berichten dürfte sich die Allgemeinheit aber immerhin an ein paar frei gegebenen Details ergötzen.

Sicherlich ebenfalls nicht neu ist der Begriff Musikfolter, aber diemal gab es auch eine "Playlist", welche - wäre das Thema nicht so ernst, unfreiwillig komisch und ironisch anmuten mag.

So reiht sich neben dem, in diesem Kontext verwendeten, fast schon hohnhaften Hit "Hit Me Baby One More Time" von Britney Spears, aber auch "Enter Sandman" von Metallica ist bei tatsächlichen Schlafentzug durch Musikterror ungemein bösartig-ironisch. Auch Kinderlieder und die Sesamstraße sollen zum Einsatz gekommen sein und schwere psychische Schäden an den Betroffenen ausgelöst haben und zu Recht auch den Ärger der Musiker auf sich gezogen haben.

Denn wer will schon seine Musik so missbraucht sehen? Das will nicht mal >T3rr0rkr4ch< wie mir aus näheren Quellen berichtet wird und die wollen nicht mal gefallen, sondern den Leuten nur auf den Sack gehen und wahnsinnig machen.

Ich muss auch unweigerlich an den Film "Clockword Orange" denken, bei dem Protagonist Alex indirekt nicht nur gegen die Anwendung der Gewalt konditioniert wird, sonderen auch sein geliebter Beethoven wird fortan für ihn zur Qual und für immer unhörbar.

Als Musikfan schaudert mir vor der Vorstellung, nicht nur meine Lieblingsmusik nie mehr hören zu können ohne mich selbst qualvoll zu triggern oder wie auch immer man diesen Zustand beschreiben kann, ohne ihn glücklicherweise nicht selbst zu kennen - sondern auch die ganze, ekelhafte Methode der Folter.

Unter anderem verwendete Quelle:
http://www.focus.de/politik/ausland/britney-spears-und-rage-against-the-machine-hit-me-baby-one-more-time-das-ist-die-playlist-der-cia-folter_id_4340966.html


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Kaum hatte ich mich über die vielen, neuen, viel zu großen und kommerziellen Festivals aufgeregt, stolper ich plötzlich über eine Meldung, die zwar eigentlich schon uralt - für mich aber neu war.

Eigentlich wollte ich nur schauen ob es beim wunderschönen Metalfest in der Loreley auch eine Art Adventskalender gibt, welcher das nächste Billing ankündigt, da musste ich entsetzt feststellen, dass es abgesagt wurde und an der Location nicht mehr statt finden wird.

Das ist nicht nur ob der Nähe, sondern auch ob der wirklich schönen Lage schade. Zwar war nicht alles perfekt dort, das extra Parkticket und Co. hatte ich in meinen Augen zurecht kritisiert und die Versandbedinungen - ABER, es war noch ein überschaubares, mittelgroßes Festival, welches noch nicht ganz die Bodenhaftung verloren hatte und auf welches ich mich wesentlich mehr freute, als über etablierte Großveranstaltungen wie Summerbreeze, Party.San oder gar Ragnarök um auch ein paar kleine mit ins Bott zu hohlen.

Als ich vorletztes Jahr dort mein Debüt feierte war ich echt sehr begeistert und fest entschlossen, dass dies nicht mein letztes Metalfest gewesen sein sollte. Dieses Jahr fand ich leider nicht die Zeit / Möglichkeit dazu, aber das ist jetzt wohl Geschichte.

Und so ist es symptomanisch, dass die kleineren und mittelgroßen Festivals, die noch einen gewissen Eigencharme besitzen oder sich von Line-Up ein wenig unterscheiden langsam aber sicher weniger werden und den großen Kommerzveranstaltungen zum Opfer fallen! Als hätte ich es prohezeit. Wenn ich sowas lese und mitbekomme, dann bekomm ich echt das Kotzen!

Dieses Jahr ging das Legacy-Festival, extrem überabitioniert gleich in die Insolvenz, das Under the Banner of the Black Light hatte 2013 extreme Probleme, selbst das Benefizfestival Phoenix Festival hatte 2012 zu kämpfen, das Eisenwahnfestival machte 2013 dicht, das Doom Shall Rise in Göppingen hat aufgehört - mit ein wenig Recherche liese sich da eine ewig lange List fortführen.

Zum Glück will das Metalfestival 2016 wieder stattfinden, aber gibt als weiteres Argument, neben Streitigkeiten mit dem Pächter der "Location" auch den Festival-Krieg an. Wie ich prohezeit hatte!

Daher, Support @ vndergrovnd!

Quelle:
http://www.metal-hammer.de/news/meldungen/article654084/metalfest-open-air-2015-abgesagt.html

Donnerstag, 4. Dezember 2014

# Reingehört # Blitzurteil: Platte der Woche: Iron Maiden - No Prayer For The Dying

Vielen Maidenfans wären sicherlich der Meinung, dass ich chronisch zu wenig Scheiben der eisernen Jungfrau besitzte und daran könnte in der Tat etwas dran sein. Bis auf die "A Matter Of Life And Death" besitze ich in der Tat nichts von. Klar, den ein oder anderen Klassiker kennt man oder hat ihn zumindest das ein oder andere mal schon gehört, aber mehr ist da bislang noch nicht zu hohlen.

A Matter of Life And Death fand ich soweit ganz gut, bisschen anders, bisschen ungewohnt aber ganz okay und auch hier habe ich das Gefühl, dass dies nicht der typische Maidensound ist? Vielleicht wage ich mich damit extrem gefährlich und weit aus dem Fenster, aber um konrekter zu werden. Man erkennt sie durchaus, würde die darauf enthaltenen Songs stimmungstechnisch aber auf keinen Fall in eine Linie mit "Fear of the Dark", "Run to the Hills" etc. pp. setzen.

Aber vielleicht ist es genau das, was ich gerade daran recht gut finde, dass ich, vielleicht vermeintlich denke, dass dies frisch oder anders wäre. Ein Kenner der Discographie könnte mich jetzt sicherlich in Stücke reißen und mich eines besseren belehren - aber das ist nicht der Kernpunkt dieses Formats in dem es um echte Ersteindrücke geht.

Was mir auf jeden Fall gleich aufgefallen ist, neben dem Titelsong noch das makaber-lustig klingende Lied "Bring Your Daughter... To The Slaughter". Bleibt nicht nur vom Titel, sondern auch musikalisch hängen, was bei einem ersten Durchgang schon mal stark ist. Melodien und Solos find ich bislang klasse und ich bin mal gespannt wie die Langzeitwirkung wird.

Und obwohl das Album schon einige Jahre auf dem Buckel hat - genauso viele wie ich, finde ich es auch nicht eingestaubt oder sonst irgendwie alt klingend. Doch gefällt mir überraschend besser als gedacht. Ich bin nicht sprachlos, aber es schlägt schon ein wenig ein. 4 Blitze!

Montag, 1. Dezember 2014

+++ Noch mehr Kommerz? Warum kein Mensch diese Nachricht braucht +++

Damit mein ich im Endeffekt nicht meine eigene Meldung, sondern folgende - welche ich lieber direkt verlinke, da es müßig ist - den Inhalt krampfhaft in eigenen Worten wieder zu geben.

Im großen und ganzen geht es nur darum, dass drei neue Riesenfestivals in Deutschland ab 2015 stattfinden sollen und das ja ganz toll sei:
Neue Mega-Festivals für den Sommer

Und ich frag mich ganz ehrlich, braucht Deutschland wirklich genau das? Noch mehr Megaevents mit Ticketpreisen ab 150€ und mehr? Noch mehr Großkommerzveranstaltungen, die dem Mainstream angepasst sind und suggerieren ein Rockfestival zu sein, aber einfach alles was gerade Hip ist, ins Line-Up packen? Seelenlose Umsatzschleudern, am besten auch gleich von Amerika importierte Hipstertrends für verwöhnte Muttersöhnchen und Papatöchtern mit zu viel Geld im Geldbeutel, damit man noch perfekt aussieht während man für 10€ den Biermixtrink schlürft und Selfies schießt, denn Bands - ach scheißegal, man ist ja hier um Party zu machen. Reicht wenn man 2-3 Bands gesehen hat, Karte haben ja die Eltern gezahlt und ja klar, man ist voll der Festivalgänger und rockt natürlich richtig ab, schaut hier noch ein Foto.

Und das während gleichzeitig langjährig, traditionelle, mittelgroße Festivals mehr und mehr ums Überleben kämpfen müssen und/oder bankrott gehen. Am besten bekommen sie jetzt noch ein paar Knebelverträge zwischen die Beine geworfen, weil die großen Festivals das Geld haben um Exklusivverträge mit ihren Künstlern abzuschließen und unten bricht die Szene weg, weil sie finanzell nicht dagegen ankommt.

Dann sitzt man da und zuckt mit der Schulter, sagt schade - war ein geiles Festival, hat echt Spaß gemacht die Jahre über, ja - aber was will man machen, das ist halt der Wettbewerb. Hätten sie halt ein besseres Line-Up geholt oder die Preise billiger gemacht oder den Termin auf ein anderes Wochenende gelegt und ja, generell gibt es viel zu viele Festivals inzwischen. Ich geh jetzt auch nur noch auf die größten, die ganz kleinen kenn ich nicht - spielt ja auch kaum was, aber bei den Großen, da hat man mehr Auswahl - ist für jeden was dabei. Ist zwar irgendwie nicht mehr so geil wie die kleinen Festivals, die Leute nerven halt und eigentlich kann ich mir auch nur noch eines im Jahr leisten. Aber kann doch auch nichts dafür, was hätte man denn tun können... ?