Mittwoch, 27. November 2013

# Playlist - Woche 46''13'''

Kalenderwoche 46:

Einzigartige Künstler:  273
Gesamte Titel:  565
Insgesamt gespielt:  592

1. Insomnium 19x
2. In Flames 15x
2. Katatonia 15x
4. Draconian 14x
5. Poltergeist 10x
6. Iced Earth 9x
7. Moonspell 8x
7. Naglfar 8x
9. Ghost Brigade 7x
10. ASP 6x
10. Sólstafir 6x




Insomnium und In Flames im direkten Duell! Hier geht es um viel, sehr viel:
Zum Einen ringen beide vehement um den vorläufig dritten Platz der last.fm Jahrescharts 2013, sowie auch um die Frage - wer von beiden die beste Melo Death Band ist. Meiner subjektiven Meinung nach? Ersterer, inzwischen mehr als nur eindeutig wohingegen letztere zunehmend eine Art Modern Metal praktizieren, teilweise wird ihnen sogar schon ein Nu Metal Prädekat untergejubelt, was meiner Meinung nach doch zuviel des guten ist. Den vierten Platz hat In Flames in den All-Time Stats aber dennoch noch für wahrscheinlich ein paar Jahre sicher. Da übertrumpft einfach die Mehrzahl an Alben und die Gesetze der Stochastik.

Naglfar wird gerne mit Nagelfar verwechselt. Die ersten kommen aus Schweden, die zweiten aus Deutschland. Cooler sind aber die Schweden, welche zumindest live eine Bank waren. Albumtechnisch bin ich aber bislang noch nicht 100%-ig warm gelaufen und das trotz des immensen Zeitraums des Kennens. Immerhin schon gut 2 Jahre. Aber ich denk das wird, ganz schlecht sieht es ja nicht aus.

Ghost Brigade schon erwähnt? Nicht? Man nehme Katatonia und kreuze sie mit Disbelief und rühre noch eine Portion Eigenständigkeit unter. Fertig ist eine sagenhafte Band welche eigentlich IMMER geht. Nur ist die Konkurrenz recht groß. Platz 10 in den All-Time Charts ist noch nicht wirklich sicher.

Gleichermaßen zeitlos sind die Isländer um Sólstafir welche mir die Vorliebe für den tollen Jacky hinterließen. Ihr altes Album welches ich dieses Jahr entstaubte reiht sich fast nahtlos in ihre neuen Werke ein. So ganz benennen kann ich es aber nicht, dafür Shoegazed mich das einfach viel zu viel weg, mir gleich ob das die "offizielle" Genre-Bezeichnung ist oder nicht. Die Wirkung trifft aber denfinitv zu. "Köld" ist das bislang für mich aussagekräftigste Album. Nicht mal "Svartir sandar" kann da mithalte. Das ist zwar großartig, aber weckt in mir nicht gleichermaßen Erinnerungen...

Freitag, 15. November 2013

+++ Neues Iced Earth Album / Special EP! +++



Diese News ist eine dreiste Mogelpackung, denn neu ist daran eigentlich leider gar nix mehr. Ein paar Worte darüber zu verlieren schiebe ich schon seit Wochen vor mir her, daher ist es inzwischen mehr eine Herzensangelegenheit, denn die brandheiße Neuigkeit.

Angekündigt ist das „Plagues of Babylon“ Album nun schon seit knapp 2 Monaten mitsamt Tracklist (Details about the new album “Plagues of Babylon”) – dazu gab und gibt es auf der Tour eine schicke EP in Vinyl nach der es mich wahrlich giert. (The Plagues EP) Tragische Ironie an der Sache, Iced Earth spielen in meiner Nähe, ich hätte sogar Volbeat als Headliner geschluckt um die Band einfach wieder live zu sehen und mir die EP zu angeln, ich hätte auch nicht nur frei, ich hätte sogar Urlaub – ABER genau deswegen fahre ich ein Tag zuvor weg. Grrrrr….

Den Auftritt kann ich Anfang Januar in Saarbrücken sicherlich nachholen, sofern ich da dann pässlich bin – nur die EP eben nicht und ich habe eigentlich keine große Lust ein Vermögen dafür bei Ebay und Co auf den Tisch zu legen, wobei mir da erst vor wenigen Tagen erstaunlich günstig (~25€) die Original s/t Erstpressung  in Vinyl durch die Lappen ging.

Um nach irgendwie etwas Informationsgehalt hier reinzubringen noch schnell ein Lyrics Video von dem titelgebenden Track des neuen Albums:

Artwork ist großartig, Musik bislang interessant. Ungewohnt und doch vertraut, man darf sich offensichtlich freuen. =) 


Donnerstag, 14. November 2013

# Playlist - Woche 45''13'''

Kalenderwoche 45:

Einzigartige Künstler: 262
Gesamte Titel:  563
Insgesamt gespielt:  608


1. Draconian 32
2. Poltergeist 24
3. Iced Earth 17
4. Marilyn Manson 16
4. Katatonia 16
6. Sin Fang 13
7. Farsot 10
8. Insomnium 8
8. Shape of Despair 8
8. Paralysis 8




Draconian - bin eigentlich recht gespannt wie es unter der neuen Sängerin wird, bis dato das Nonplusultra im Death-Doom/Goth-Doom Bereich und herrlich perfekt für kaltes, dunkles und trübes Wetter. Gelegenheit dazu gab es auf jeden Fall genug und darauf werde ich in nächster Zeit sicherlich noch viel Bock haben. Vor allem bei Schnee wird das wunderschön und der soll bekanntlich bald auch fallen...

Die Schweizer Poltergeist sind neu in meiner Musiksammlung, Thrash Metal bei dem ich mich noch ein wenig warm hören muss. Ich denk aber, dass die gar nicht so übel sind. Anfangs war ich noch unsicher und naja, aber ging dann auf Dauer doch recht gut ins Ohr. Mal schauen was sich da entwickelt. Dürfte auf jeden Fall eine Art "Geheimtipp" da unbekannt sein. Ob lohnenswert oder nicht, wird sich noch herausstellen.

Von Marilyn Manson musste heuer das "Eat me drink me" Album her halten. Im Vergleich zum rezensierten "Born Villain" gleich um Zwischenwelten besser. Für die ganzen Welten reicht es nicht, aber dennoch deutlich zu präferieren.

Von Farsot wurde ich lustigerweise beim Pendeln getriggert, als die mir gegenüber sitzende Frau eine interessante Stofftasche hatte, welche mir irgendwie bekannt vorkam. Es handelte sich um das Cover von "Insects" - welches ich, lustigerweise auch gleich auf dem Player hatte und anhörte. Finde ich um einiges zugänglicher als "IIII" - aber irgendwie habe ich bislang noch nie so einen großen Fixpunkt bei der Band gefunden. Auch von beiden Liveauftritten weiß ich faktisch nichts. Ich finde die Musik nicht im geringsten schlecht sondern sogar gut, aber irgendwie kann ich mich immer schlecht daran erinneren. Keine Ahnung was die Geräuschwellen ausstrahlen.

Noch nicht soo lange her, dass ich mir die Griechen um Paralysis näher betrachtete. Die Kennenlernphase ist aber inzwischen definitiv vorbei und es war mehr so ein "Abschiedskonzert" bevor der Order langsam aber sich aus der priveligierten Zone der Neulingen verschwindet. Irgendwie eine Heavy/Power Metal Band welche nicht so ganz aus dem Mittelmaß herausragt und nur kurzfristig mal Wortzeichen gibt. Schade, aber dürfte noch gut genug sein, als dass ich die CD nicht entsorgen werde.
Ich muss irgendwie dringend anfangen auszumisten...

Dienstag, 12. November 2013

The Agonist – 09ter Oktober 2013 @ Steinbruch Mühltal



Eine Woche später, gleicher Ort – wieder Konzert, gefühlt nur irgendwie von Anfang an lauter. Auf der Bühne standen schon Ferium aus Israel und hatten heuer den letzten Auftritt bei dieser Tour. Daher gab es sicherlich noch eine Extraportion Herzlichkeiten und Danksagungen. Musikalisch wurde ein recht passabler Einstand geboten, wenngleich mir das Ganze nicht bedingungslos zusagte. Würde ich den Großteil dem Melo Death zuordnen, waren latente Core Einflüsse durchaus zu hören. Leider ging die Mischung zwar oft gut aber nicht immer gelungen auf. Aber als typischer Einheizer durchaus zu brauchen und allzu lang dauerte der Auftritt auch nicht.

Wer nun chronologisch korrekt direkt folgte kann ich leider nicht mehr sagen, zur Not einfach die nächsten beiden Bands im Line-Up tauschen, inhaltlich passt mein Kommentar aber – daher sage ich jetzt einfach mal, danach kamen Dawn Heist.
Und Junge, Junge was war das für weggeworfenes Potential! Die stark präsenten elektronischen Einflüsse taten dem Metalcore / Nu Metal Bastard echt gut, der Sound war druckvoll und ging steil vorne raus und solange der Sänger growlte war auch alles okay – da lieferte er ordentlich ab. Als er aber clean zu singen anfing, hörte ich überrascht unvermittelt zu bangen auf. Was bitte war das? Und schnell wurde klar, der Typ verlor seine Eier sobald man ihn verstehen konnte. Kein Druck, kein Nichts in der Stimme. Leblos, saftlos, schwach – auch wenn ich absolut keine Note treffen würde, da würde ich im Halbschlaf mehr Energie rauspressen. Die ganze Körperhaltung war absurd anders, das Mikro plötzlich fast 20 bis 30 Zentimeter weg vom Mund gehalten als ob er sich seiner Stimme selbst unsicher war, während er beim Growlen das Mikro durchaus hätte verschlucken können. Und ich bezweifle stark, dass dies an diesem Abstand lag – denn selbst wenn, warum sollte er diesen aufbauen? Wegen dem besseren Klang ja wohl kaum. Auf Youtube hört es sich natürlich mitnichten so krass an, aber ich vermute auch mal – dass er dort die geballte Technik eines Studios im Rücken hat. Aber live kann er definitiv nur zu 50% singen. Das liegt nicht im Geringsten daran, dass er nicht arttypisch aussieht und oder vielleicht etwas ungewöhnlich singt – wobei es sicherlich in dieser Musikrichtung kein so besonders anderer Sound ist; viel eher würde ihn das ja interessant machen. Aber ich weiß was ich gehört habe und das war ein irgendwie doch schizophrener Auftritt. Beim Growlen Saft und Clean nur Luft – es hätte echt verdammt geil werden können, Konjunktiv! So nur ein permanentes Angeilen und Abblitzen lassen was mich nicht nur retroperspektiv sondern auch sehr schnell an dem Abend schon genervt hatte, da mir schnell bewusst wurde, was hätte möglich sein können. Ein anderer Sänger oder zumindest zwei, damit der Wechselgesang auch sitzt halte ich für unabdingbar. Meine Meinung…

Diese Probleme hatten die Finnen um Mors Principium Est nicht. Hier wurde herkömmlicher Melo Death serviert, welcher gleich eine ganz andere Stimmung inne hatte als die beiden Vorgängerbands. Ich fand die Band nicht schlecht, aber richtig vom Hocker hauen konnte sie mich auch nicht. Kurz erinnerten sie mich bei den Gitarren Solos an Childen of Bodom, waren dann aber doch wieder ganz anders. Fand aber leider nie so richtig den Zugang, der Sound war rau und so schon hörbar, aber ich fand – er zeichnete sich durch nichts besonders ab. War nicht dauerhaft so melodisch wie obiger Vergleich, war nicht herausstechend aggressiv oder melancholisch wie z.B. Insomnium – es klang nicht unbekannt oder belanglos aber auch nicht besonders anders oder einzigartig, so zumindest meine Auffassung. Ich hatte meinen Spaß – aber danach auch nicht wirklich das Bedürfnis mir eine CD anzulachen oder dergleichen. Einfach okay mit einem positiven Grundtenor.


Der Co-Headliner waren die Kanadier um Threat Signal. Diese waren schon einmal Gast im Steinbruch gewesen und gingen gleich voll begeistert in die Vollen und wirkten sehr sympathisch. Der Platz vor der Bühne war dann auch auf einem Schlag voll und das Publikum gab der Band auch genau das zurück, was sie von dieser erhielt. Zwar fand ich den Klargesang nicht ganz so klar und genau wie auf den Alben, aber immer noch um Welten besser als zum Beispiel bei Dawn Heist. Zudem viel dieses Manko nicht weiter ins Gewicht weil die Energie und Atmosphäre stimmte und so dies erfolgreich nivellierte. Es trug sogar zum speziellen Live Charme bei was oben nicht im Geringsten der Fall war. Ich weiß nicht wie umfangreich die Discographie der Band ist, ich selber kenne nur zwei Alben („Under Reprisal“ und die s/t) – aber kannte die meisten Songs und fand sie geil gespielt. Wirklich toller, positiver und energetischer Auftritt – ganz ohne befürchteten Windmühlen und dergleichen. Sehr schön.

Dann die ganz große Frage – wie ist The Agonist live: Kann Alissa White-Gluz den Bruch niederreißen oder ist sie nur ein optischer Aufpepper? Den Live kommt die Wahrheit in der Regel gnadenlos ans Licht. Die Antwort war zum Glück eindeutig. Ja sie kann und zwar ordentlich! Puristen könnten sich zwar vielleicht ein wenig an der Gesangstechnik auslassen, hält man seine Ohren offen hört man da durchaus auch was im Internet rumoren, aber das ist nun wahrlich Nippes. Klar gibt es bessere weibliche Sängerinnen im Extrembereich und zeitweise kam sie mir manchmal gefühlt unfreiwillig dem Black Metal Gesang nahe, beziehungsweise erinnerte daran – aber in der Regel meisterte sie sowohl die Growls als auch die klaren Passagen souverän. Ja, manchmal fand ich es etwas entrückt – aber noch voll und ganz im Rahmen. Auch Bühnentechnisch mussten sie sich Null hinter Threat Signal verstecken und griffen die noch im Raum schwebende Euphorie und Energie sofort auf und konnten sie bis zum Ende durchhalten. Ich stand etwas weiter hinten und hatte da auch genug Platz, vorne durften sich gerne andere Drängen, gesehen hatte ich dennoch fast alles und was ich gut fand ist und war, dass sich die Frontfrau als stark und Bühne beherrschend präsentierte, ohne aber zeitgleich ihre Bandmitglieder in den Hintergrund zu drücken oder eben um jener eben optischer Klecks zu sein, weswegen die Band überhaupt wahr genommen wird. Eben genau das, was ich zum Beispiel bei In This Moment befürchte, ohne dies unterstellen zu wollen. Musikalisch liegt mir deren letztes Album total, aber wenn ich mir allein viele der Bandphotos anschaue wird offensichtlich auf was dort der Schwerpunkt gesetzt wird. Ein Tipp – die Musik nicht unbedingt!
Das hat hier soweit alles gepasst und jeder hatte seinen Spaß. Nicht jeden Song fand ich übermäßig gelungen, aber nach zwei geilen Bands hintereinander zog einen dort der Sog einfach mit. Und ich harrte und harrte auf genau ein Lied: „Business Suits and Combat Boots“ welches ich einfach liebe. Ganz am Schluss, als letzte Zugabe dann endlich – perfekt! Noch schnell eine CD gekauft nachdem ich aber enttäuscht feststellen musste, dass eben das Album mit genau diesem Lied nicht dabei war und wirklich schnell den Laden verlassen. Der letzte Bus stand praktisch schon vor der Tür…

Insgesamt ein toller und lohnenswerter Abend wenngleich musikalisch ganz anders gewichtet als die Woche zuvor. Die beiden Headliner topp und absolut überzeugend, Ferium und Mors Principum Est brauchbar und Dawn Heist bedauerbar – denn eigentlich auch toll, hätte wäre wenn…

Freitag, 8. November 2013

# Playlist - Woche 44''13'''

Kalenderwoche 44:


Einzigartige Künstler: 281
Gesamte Titel: 579
Insgesamt gespielt: 617


1. Iced Earth 21
2. Katatonia 16
3. Cryptic Wintermoon 13
4. Agalloch 11
4. Swallow the Sun 11
6. AtomA 10
7. Moonspell 9
7. Draconian 9
9. In Flames 6
9. Insomnium 6
9. Ektomorf 6
9. Isole 6
9. Agrypnie 6 



Vorne weg wieder meine beiden Lieblingsbands, welche sich dieses Jahr ein verdammt enges Kopf an Kopf Rennen um den ersten Platz der jährlichen last.fm Charts liefern. Auf der drei mit Cryptic Wintermoon der Newcomer des Aprils, eine deutsche Black Metal Band welche man sich eigentlich immer geben kann.

Agalloch gehört defintiv auch zu den wichtigen Bands (Platz 20) und war für mich früher unverzichtbar beim Zeitung austragen, Gedichte schreiben oder sonstigem winterlichen Sinnieren. Eine wunderbare Mischung aus Doom, Folk und Black Metal. Atmosphärsch praktisch unschlagbar und definitiv Musik für die kalte Jahreszeit und diese, man hört es munkeln - steht praktisch vor der Tür.

Swallow the Sun musste nach dem wirklich überraschend tollen Konzert natürlich noch mal nachgehört werden.

Moonspell ist auch eine erwähnenswerte, portugiesische Band (Platz 13), ebenso die deutsche Black Metal Band Agrypnie (Platz 11) welche ich hier schon anhand eines CD Reviews vorstellte, was nach wie vor die Spitzenposition inne hält. Vielleicht verlier ich ein ander mal mehr Worte darüber.

Hervorsticht aber auf jeden Fall Isole. Zwar dürfte den klassischen Doomern zu Gute kommen, dass ingesamt nicht so viele Titel gehört wurden, normalerweise teilen sie das Schicksal vieler Doom Bands mit wenigen und dafür langen Songtiteln, aber heuer hat es zumindest in die erweiterte Top10 gereicht. Mit einem Minium an bzw. gar keinen Growls sondern prägnantem Klargesang schafft es die Band zu überzeugen und dabei interessante Lieder zu komponieren, denn mit Monotonie zu langweilen.

Neben Agalloch mal mein Spontantipp der Woche für geneigte Zuhörer.

Mittwoch, 6. November 2013

Witching Hours Over Europe - Tour 2013 – 02ter Oktober @ Steinbruch Mühltal



Als ich nur davon hörte, dass Saturnus in der Nähe spielen würden, freute ich mir erstmal einen Ast ab und reservierte mir diesen Tag als freien Tag schon gefühlt 2 Monate vorher. Ihr „Veronika Decides to Die“ Album gehört für mich zu einer der besten Alben überhaupt und generell macht die Band keine schlechten Lieder.

Mir war vorab bewusst, dass sie nicht Headliner sein würden – hoffte aber immerhin, sie würden den Co-Headliner Slot inne haben. Dem war leider nicht so und folglich wurde ich echt auf dem berüchtigten kalten Fuß erwischt. Hatte mir gerade gemütlich eine Maß Laternchen geordert und wollte mir schon einen Hauch von Trunkenheit zuführen, ein Zustand indem ich Saturnus viele, viele Nächte zelebriert und durch- und mitgelitten hatte; aber da standen sie schon auf der Bühne und ich hatte dieses unkommode, schwere Glas in den Händen und war innerlich noch gar nicht darauf eingestellt und/oder bereit.

Nach einer ungewohnt langen Latenzzeit von fast 1,5 Liedern hatten sie mich dann aber gepackt und ließen die Härchen auf dem Arm die La-Ola-Welle machen. Denn was die Band auf jeden Fall hat, ist eine unglaubliche Atmosphäre welche sie auch fast 1:1 live abrufen konnte. Seien es die verhalten, gegrowlten Parts und die gesprochenen, es saß einfach alles und wirkte nahezu identisch wie gewohnt und oder erwartet. Und vor allem die Titel des obig erwähnten Albums waren für mich die absoluten Highlights. Die anderen Tracks waren zwar nicht schlecht, aber dies war die berüchtigte Portion extra Sahne auf der Torte. Im Anschluss wollte ich mir sofort auch das neuste Album zulegen, welches ich noch nicht in meiner Sammlung weiß – leider gab es dies nur in der ordinären Version mit dem Hinweis, dass das Digi-Pack wohl ausverkauft sei. Dank Internet konnte ich es mir aber dennoch für ein Vermögen unter die Nägel reißen. Aber dies war in der Tat mein Headliner und die Pflicht war erfüllt, es folgte die Kür. Nur die Tatsache, dass sie als Opener und vor allem so unverhofft ran mussten war der einzige Wehrmutstropfen, sonst hätte ich nicht nur schwelgen, sondern auch gleich schmelzen können.

Es folgte Dordeduh, unter anderem verbandelt mit Negură Bunget welche ich zwar schon ein paar male „gehört“ bzw. gescrobbelt hatte, nicht aber wirklich klanglich vor Augen oder in den Ohren habe. Und was sie boten war – sehr interessant um es mal diplomatisch auszudrücken. Da gab es zum einen Parts, die waren dermaßen übergeil, gingen mit Volldampf nach vorne und ließen mir den Mund vor Begeisterung offen stehen, metaphorisch natürlich – tatsächlich war er in akuter Bewegung um dann irgendein progressiven Müll dazwischen zu dudeln der so was von gar nicht zusammen ging und nichts anderes als der musikalische Coitus Interruptus! Um nicht falsch verstanden zu werden, ich habe absolut nichts gegen progressive, anspruchsvolle Elemente oder flotte Wechsel der Stimmungen – aber wenn es schon keinen Übergang gibt, sollten sie dennoch irgendwie zusammenhängen und nicht wie weiter geskiptp wirken. Es gab zwischendrin immer wieder Passagen wo ich mich echt wunderte, was dies jetzt bitte sein soll und vor allem warum und meine Tätigkeiten auch unterbrach. Auf unberechenbaren Scheiß bange ich nämlich auch nicht, um dann ein paar Takte später wieder eines Besseren belehrt zu werden weil es doch wieder geil war. Das war toll, traurig, gut, scheiße und alle Gegensätze der Welt zusammen, vereint und irgendwie vor die Bühne gespien Es hätte soooo verdammt gut sein können, weil es so viele wundertolle frische und vor allem ausdrucksstarke und kraftvolle Momente gab und dann wurde so ein Schuh daraus. Schade, denn wenn mir solches auch auf der Platte erwartet – was zu erwarten ist, interessiert mich diese eigentlich wirklich talentierte Band schon mal so irgendwie gar nicht mehr…


Dennoch war ich noch frohen Mutes und hatte phasenweise mehr bekommen als erwartet – bei The Vision Bleak hatte ich im Gegensatz nämlich nichts erwartet und das war jetzt der Headliner mit der längsten Spielzeit. Einmal hatte ich sie schon in Stuttgart im Landespavillon am Rande mitbekommen, nur hielten wir uns damals draußen statt vor der Bühne auf, was durchaus seine Gründe hatte und auch die CD, welche ich mir irgendwo für wenig Geld zulachte, war nicht so ganz überzeugend. Die Gothic Metal Band stilisiert sich selbst oder ihre Fans gerne als Horror Metal Band, im Endeffekt finde ich – orientieren sie sich optisch einfach in Richtung viktorianischem Stil oder dergleichen ohne jetzt mit Fachwissen aufwarten zu können. Musikalisch halte ich sie für einfach gestrickt, der Gesang klingt fast immer gleich, genauso der Grundtenor, das Tempo und Dynamik. Keine Ahnung warum sie an jeder Ecke so hoch gefeiert werden, für mich hört sich das wie das immer gleiche Gestampfe im ¾ Takt an, mit zwar einer nicht gerade gängigen, aber eintönigen da nicht wirklich facettenreichen Stimme. Die Ansprachen fand ich fast schon peinlich, das ist vielleicht kleinlich – aber mit der Stimme komm ich nicht klar. Spaß haben konnte ich trotzdem – ob der fortgeschrittene Alkoholkonsum eine Rolle spielte sei mal dahin gestellt – aber es war dank der Eintönigkeit auch nicht schwer einen gewissen Rhythmus zu finden. Ich denke nicht, dass die Band schlecht ist, aber ich hör mich an dieser pseudo-wuchtigen Art und pseudo-tiefen Stimme echt sehr schnell satt – was, irgendwie doch nicht so ganz gut ist…

Zusammengefasst war der Abend eine zu früh betretene Rutsche, fing stark aber unvermittelt an und ließ Qualitativ langsam aber sich nach. Hier und da noch eine kleine und überraschende Welle, aber insgesamt doch schnell an Höhe verloren und eine ellenlange „Ausroll“-Strecke. Aber die Aussicht am Anfang war es wert und da ich mich gerade sonst selbst noch für diesen tollen Vergleich feiere, schließe ich hiermit lieber ganz schnell…

Dienstag, 5. November 2013

Imperium Dekadenz - …und die Welt ward kalt und leer (2006)



Frontcover

Anno 2009 sah ich diese schwarzmetallische Kombo aus dem Schwarzwald zum ersten Mal live, kannte bis dahin nur den Track „Im Reich der fahlen Seelen“ – welchen ich zwar nicht als sonderlich spektakulär aber dennoch als fesselnd und gut erachte. Dieser ist hier zwar nicht vertreten, aber mal schauen wie sich das Debüt jener Truppe schlägt.

Zum „Einklang“ gibt es einige nicht näher definierbare Geräusche welche sicherlich nicht sonderlich zum Wohlbefinden beitragen. Suggeriert der Name irgendwie einen sanften Einstieg, ist dieser hier nicht so ganz gegeben. „Verstörung“ wäre vielleicht ehrlicher gewesen. Abschweifend könnte ich mir so was auch in einem Horrorfilm vorstellen, allerdings ohne trashige Attitüde. Diese Art des Einstiegs hat durchaus etwas, ich persönlich kann damit aber nicht so viel mit anfangen. 5,5 Punkte

Das klingt doch mal deutlich besser. Bei „Glanz Der Klinge“ werde ich gleich mit verzerrt rauschenden Gitarren empfangen, welche zudem erstaunlich melodiös schimmern. Die Vocals sind dezent im Hintergrund platziert und haben einen latenten Hall in sich. Im Vordergrund steht aber eindeutig die Saitenfraktion und auch das Schlagzeug ist der stimmlichen Performance ebenbürtig, welche mehr eingewoben denn hervorstechend ist. Das skizziert in meinem Kopf auf jeden Fall ein irgendwie entrücktes Bild ohne je klar zu werden. Etwaige Videos von Burgen und Kellern mögen ihr übriges dazu getan haben. Die hallende, rauschende Stimme aus dem Off, dennoch nicht verloren sondern präsent nur ungewohnt integriert - die irgendwie sogar doch fast wortwörtlich verständlich. Auf jeden Fall interessant und wieder erkennbar. 7,5 Punkte
Erschienen bei: Perverted Taste
EAN-Nr.: 803341222427
Katalog-Nr.: PT 140

Die Bilder auf der CD, unter der CD und im
Booklet sind für Black Metal fast schon Luxus.
Definitiv sehr schick!


Halls Of Lust“ ist dann schon das längste Lied des Albums. Der Sound startet wieder wunderbar rauschig ohne dabei zwangsläufig auf eine schlechte Produktion zurück schließen zu lassen, was in meinen Augen schon wieder fast eine Kunst für sich ist. Es gibt etliche Untergrundrumpel Bands die ansatzweise ähnlich klingen, nur wäre es vermessen dort von Absicht zu reden da es sich im Detail einfach miserabel produziert anhört. Hier habe ich das Gefühl, dass dieser Charme gewollt ist – im Kontrast dazu die teils glasklaren Melodiebögen der Gitarren die immer mal wieder aufblitzen. Das Lied insgesamt wirkt recht schleppend und langgezogen ohne zäh zu wirken. Dass es nicht langweilig wird, liegt an den Details: hie und dort wird das Tempo geändert, die Atmosphäre wechselt von schwirrend zu eben jenen klaren Passagen um recht episch-atmosphärisch auszufaden. 7 Punkte

Bei „Of All Ends“ ist das Tempo immer noch gemäßigt, der Aufbau wirkt kurzfristig sogar wie ein Aufstecksystem. Leises, loses Gitarrengeschwirre, einsetzende Lautstärke und Betonung darauf, dann erst Vocals und Start der Drums. In der Mitte wird alles wieder zurück gefahren und auf die nachhallende Melodie gelegt. Diese Wechsel sind aber immens wichtig, da das Lied sonst wenig innovativ wäre, anfangs zumindest. Gegen Ende sind es dann doch mehr als gedacht. Nach dem kurz Fliegerbomben(?) fallen, sprintet der Song wie aus dem Nichts los – ein etwas unruhiger Übergang, aber sonst sitzt die neue Struktur, welche wie ein anderer Song klingt. Kurz danach der nächste Bruch, diesmal runder aber auch wieder überraschend. Das hat sein Für und Wieder – denkt man am Anfang noch, das Lied läuft Gefahr ins belanglose abzudriften wird plötzlich, wenngleich chaotisch das Gaspedal durch getreten und eine neue Facette tritt ans Licht. Wäre das nicht ganz so hinterrücks aufgezogen gewesen, hätte es durchaus auch noch einen Punkt mehr geben können. 7 Punkte


Der Fall ist daher auch wieder groß, hatten wir gerade zum Ersten Mal ordentlichen Fahrtwind genossen – lässt einen das Instrumental „For Those Who Sleep Eternally“ komplett ausrollen und empfängt mit sehr sphärischen Klängen, nicht definierbarem Gebrummel und Geglucker und sehr sanften und schönen Gitarrenmelodien welche allein stehend schon wunderbar sind. Es ist nur so unglaublich überraschend, allerdings auch passend platziert und irgendwie gefällt mir das. 8 Punkte

Das Booklet ist komplett in schwarz-weiß
gehalten, Schrift eigentlich recht gut lesbar;
in der Regel mehr oder weniger gut erkennbare
Bilder im Hintergrund - insgesamt stimmig!
Fields Of Silence“ knüpft dann aber wieder am üblichen Schema an. Die Vocals empfinde ich mehr und mehr imponierend in ihrer Art und Weise und wie sie eingebunden werden. Die Atmosphäre schafft es, dass Lied mit wenigen, aber eindrücklichen und langgezogenen Tracks zu tragen. Sie ist ohne Zweifel rau und alles andere als glatt poliert, aber gerade deswegen auch so bodenständig und überzeugend. Man könnte dies alles auch wunderbar pompös und orchestral untermalen, würde aber nie diese Zwischentöne treffen. Gegen Ende gewinnt der Song noch leicht an Tempo, die Gitarren werden flotter, die Melodie verspielter aber weiter in dieser Epik getragen und spätestens jetzt sollte man Gefühl für das Album haben. Ansonsten wird man damit nicht mehr glücklich was sehr schade wäre. 8 Punkte

Das nächste kurze Interlude hört auf den Namen „Meine Reise Durch Die Zeit“ und ist wieder nicht mehr als „nur“ ein kurzes, klares Gitarrenspiel – allerdings mit einem sehr traurigen und einprägenden Nachhall. Ich hätte es gerne anders enden hören, kann aber ansonsten nicht im Geringsten daran meckern. 7,5 Punkte

Es knackt und bricht im Geäst, dann setzen auch schon die Gitarren ein. Willkommen in den „Schwarze Wälder“(sic!). Und hier erschlägt die Stimmung spätestens mit Einsatz der Stimme. Ein wunderbar atmosphärischer, vorwärtstreibender Song mit einer unglaublichen, stolzen aber auch wehmütigen Epik. Dieses kurze innehalten und Starten, der inhaltsleere, gehaltene Schrei zwischendurch – so verhallend, statt frontal und drückend und dennoch mit Kraft und Seele. Dieser Song ist erstaunlich kurz und direkt, aber prägnant und passend. Als Referenz durchaus in Erwägung zu ziehen wenn man die Band schnell kennen lernen möchte. Nicht plump rasend oder schreiend, sondern komprimiert und schön. 8,5 Punkte

Backcover und Tracklist
Länger sind dann die „Gefrorene Wunden“. Das Klangbild ist typisch gemäß obiger Beschreibung. Das Lied ist anfangs wieder langsamer um gegen Mitte für einen längeren Zeitraum richtig auszubrechen was insofern von Bedeutung, dass die Drosselung des Tempos plötzlich wieder an Bedeutung gewinnt, wenngleich kein neues Stilmittel. Dass es so aber immer noch gelingt, für eine Art Vertiefung zu sorgen und das dies generell noch nicht abgenutzt wirkt, spricht im positiven Sinne für sich. Die schnellen Parts wirken latent kauzig, was aber nicht böse gemeint ist. Das Lied spielt sich theoretisch auch schön aus, überlappt sich aber schon mit dem letzten Lied, sprich dies setzt schon ein, während das andere noch endet. Zwar nur für Sekunden und auch nicht so weltbewegend störend, aber ein klein wenig schon. 7,5 Punkte

Das heißt dann wie das Album „...Und Die Welt Ward Kalt Und Leer“ und ist ein höchstwahrscheinlich mit dem Keyboard erzeugtes Schlussstatement. Vielleicht ist der Vergleich etwas weit her gegriffen bzw. zu beliebig, aber ich denke kurz an Summoning – verdränge aber den Gedanken wieder erfolgreich und lausche dem Hundegebell und dem orchestralen Klängen. Das kann man durchaus so enden lassen… 7 Punkte


Cover:

Ja wer will es einer Black Metal Band übel nehmen, wenn das Cover schlicht in Schwarz-Weiß gehalten ist? Genau, niemand. Das leere und verwüstete Schlachtfeld sieht zwar nicht sonderlich prickelnd aus, ist aber mehr als befriedigend und sogar zweckdienlich. Warum? Zur Not halte man sich einfach noch mal den Albumtitel vor Augen. Daher ist die Booklet Gestaltung auch recht minimalistisch, wenngleich nicht lieblos. Die paar grimmigen Statements und Sprüche passen daher auch wie die Faust aufs Auge und gehören einfach so, fertig aus.

Von den Lyrics vermisse ich lediglich „Fields Of Silence“, sonst ist alles vorhanden was auch nicht unbedingt immer Gang und Gebe im Schwarzmetall ist. Damit kann man oder ich recht zufrieden sein.


Fazit:

Was gibt es groß zu sage? Der deutsche Black Metal ist nicht tot sondern recht lebendig und gut? Imperium Dekadenz machen auf jeden Fall aus dem Stand heraus klar, dass mit ihnen gewaltig zu rechnen ist. Das Album ist abwechslungsreich, vielschichtig, ohne jeglichen Fehltritt und hat seinen eigenen Charme ohne wie tot gehörtes Stückwerk zu klingen. Die Stimmung ist rau, nicht aber anarchisch – versüßt mit einem dezenten Wehklang. Reinhören sollte sich für Black Metal Fans definitiv lohnen und auch live taugt die Band durchaus.


Gesamtergebnis: 7,44

Gesamtspielzeit: 45:20
Durchschnittsdauer: 4:32
= doppelte Wertung für Song 3 und Song 9

Liedqualität: 7,33 (3x)
[ 5,5 + 7,5 + (2*7) + 7 + 8 + 8 + 7,5 + 8,5 + (2*7,5) + 7 ] / 12 = 7,33
Cover: 7,21 (1x)
Cover: 7
Lyrics: 5/6 = 8,33
Aufmachung: 6,5

Abwechslung: 8,0 (1x)

Sonntag, 3. November 2013

# Playlist - Woche 43''13'''


Kalenderwoche 43:


Einzigartige Künstler:  298
Gesamte Titel:  655
Insgesamt gespielt:  716




1. Katatonia (27x)
2. Imperium Dekadenz (24x)
3. Iced Earth (18x)
4. Lindsey Stirling (16x)
5. Shape of Despair (15x)
6. Atoma (13x)
7. Nocte Obducta (11x)
8. Insomnium (10x)
8. Blumentopf (10x)
8. Ektomorf (10x)




Vorne nicht sonderlich viel neues, Imperium Dekadenz eine ganz ordentliche, deutsche Black Metal Kombo welche ich auch schon einmal live sehen durfte, evtl. am 28ten Dezember auf der Satans Covention erneut, aber dies ist noch nicht sicher. Vielleicht wird morgen aber auch einiges klarer, warum hier aufgelistet. ;D

Lindsey Stirling hatte ihre große Zeit erst diesen Februar und eine zufällige Wiedergabe im Shuffel triggerte mich insofern, dass ich Lust bekam das ganze Album anzuhören, welches mir nach wie vor noch gefällt und ich als eine der Überraschungen überhaupt verbuche. Durchaus ein engerer Kandiat für den Newcomer 2013 in meinen Charts.

Atoma zwar potentiell auch, aber dafür hat das Album für mich zu wenig Anziehungskraft. An Slumber kommen sie leider nicht ganz ran. Da sie aber irgendwie ganz anders sind, kann man auch nicht von einer direkten Enttäuschung sprechen.

Ein realtiv seltener Gast dürfte Shape of Despair sein, deren selbst betiteltes Best-off Album ich als meine nächste "Neuentdeckung" pickte. Das liegt mitnichten an der Qualität sondern ist viel mehr der Tatsache geschuldet, dass diese Funeral Doom Band extrem lange Songlängen hat und folglich auch recht wenig Tracks pro CD. Hörenswert sind sie dennoch auf jeden Fall und uneingeschränkt für Fans des Genres.

Blumentopf spielen klassischen Old-School-Deutsch Rap mit viel Storytelling und abwechslungsreichen Texten. Hatte ich von einem ehemaligen Arbeitskollegen mal bekommen, sind ganz nett - sollten aber nicht allzu oft hier auftauchen. Hör lieber eigene Musik.

Nocte Obducta sind ebenfalls ein deutsches Eigengewächs, zudem aus meiner momentanen Region - anspruchsvoller, progressiver Black Metal mit vielen zeitlosen Songs und daher auch zurecht in meiner all-time Top25 vertreten. Rangeln sich auch immer wieder mal um einen Platz hier.

Samstag, 2. November 2013

Black Tusk – 13ter September 2013 @ Neuer Elfer Frankfurt



Dass die Batschkapp in Frankfurt umziehen will ist wohl schon seit Jahren bekannt, getan hat sie es im Gegensatz zu ihrem Nachbar der Elfer Club noch nicht. Dieser zog vor kurzem nach Alt-Sachsenhausen ins Kneipenviertel neben dem Ponyhof und gegenüber dem sympathischen Brunnens, welcher mit Vorliebe Passanten anspuckt.

In meiner Mittagspause lief ich die Wegstrecke von der Arbeit schon mal ab und suchte auch den Lokalbahnhof um auch wieder rechtzeitig heim zu kommen, Vorbereitung ist eben alles. Nachts sahen die Straßen zwar gefühlt irgendwie ganz anders aus, dennoch fand ich zügig zur Location.

Leider hatten zwei der drei Bands schon gespielt. Am Eingang ließ man sich nicht erweichen mir deshalb weniger Eintritt abzuknöpfen, da mein Hauptargument – Black Tusk aber noch nicht gespielt hatten und ich so auch die neue Location auschecken konnte, zahlte ich ohne murren dann auch die 13€ Eintritt. Ich war zuerst etwas verwirrt wo was ist und ich kann auch gleich sagen, vom Flair her finde ich – kann man den neuen mit dem alten 11er absolut nicht mehr vergleichen. Rot gestrichene Betonwände und ein ungemein kühl, fast schon steril wirkendes Gebäude. Die alte Kneipe und auch die ganzen Sofas hatten ungemein mehr Charme. Dafür punktet jetzt die Bühne. Endlich kein übel muffendes Loch mehr, sondern ein schicker Raum der zwar allein nicht sonderlich lebt – aber dafür haben wir ja dann auch Bands auf der Bühne um Leben in die Bude zu bringen.

Black Tusk bereiteten sich schon auf den Soundcheck vor und da wurde gleich eins offensichtlich. Holy shit ist das laut! Das wurde als es los ging mehr als nur deutlich und natürlich hatte ich, ich kam ja frisch von der Arbeit – auch keine Kopfhörer oder dergleichen dabei. Um es festzuhalten, es war wirklich viel zu laut, ABER – der Sound war überraschenderweise kristallklar was das ganze gut hörbar machte. Normalerweise bin ich es gewohnt bei so einer Lautstärke nur noch Brei zu hören, aber dem war nicht so. Entweder die haben da eine Mörderanlage installiert oder der Mischer beherrschte sein Handwerk mehr als nur ordentlich, ganz davon abgesehen – dass er eben ein klitzeklein wenig hätte leiser drehen könne. Aber das fand ich ungemein imponierend und stand daher dem Ganzen sehr zwiegespalten gegenüber. Es wirkte halt von der Mische nicht zu krass laut, aber beim Verlassen und noch zwei Tage danach klingelten die Ohren ordentlich und so aus dem Nichts war es erst leicht unangenehm.

Die Band selbst legte die Bühne ordentlich in Schutt und Asche und hatte mich verdammt schnell mitgerissen. Wenn ich daran denke wie sehr ich diesen Sludge Bastard beim ersten Hören verrissen habe, um so mehr konnte und kann ich ihn inzwischen feiern. Abwechslungsreiche Rhythmik und große Dynamik und eine ungemein heftige Power. Für unter die Woche war das eigentlich viel zu heftig, aber die Kollateralschäden hielten sich in Grenzen und der nächste Tag konnte problemlos gearbeitet werden. Preislich ging die Location auch in Ordnung, hätte von mir aus auch gesehen günstiger sein können – aber wenn man die Lage bedenkt wohl hinnehmbar. Habe absolut nichts bereut, werde sicher irgendwann wiederkommen und Black Tusk sollte immer auf dem Zettel stehen. Tolle Band!