Nachdem ich von Festivals vorab genug hatte, freute ich mich
wieder auf Live Konzerte in unmittelbarer Bühnennähe. Der Headliner Nile war
mir dabei aber sogar relativ egal, kam ich doch primär wegen Ex Deo, der
römische Ableger bzw. alter Ego von Kataklysm.
Nach einer üblichen Busbekanntschaft – es ist immer so
offensichtlich wer gleich auch auf dem Konzert sein wird, wenn einer der
wenigen Busse ins nirgendwo fährt, standen zunächst Svart Crown auf der Matte. Die netten Franzosen hatte ich bislang
absolut Null auf dem Radar, was sich aber schleunigst ändern sollte. Denn sie
waren gut, richtig gut. Das Gebräu aus Black und Death Metal mit leicht
thrashigen Querschlägern schlug bei mir auf jeden Fall voll ein. Aufgrund der
Quantität der Konzerte in letzter Zeit kann ich zwar nicht mehr genau sagen
inwiefern im Detail, aber auf jeden Fall eindrücklich genug um – sofern ich
dafür Zeit finde, sicher das ein oder andere Lied auf Youtube oder sonst wo
abchecken werde. Sie hatten einfach Biss und diesen ominösen Groove von dem ich
gefühlt in jedem zweiten Absatz labere. Drückt einfach und kommt straight vorne
raus ohne selbstgefällig zu sein oder bloße Effekthascherei zu bieten, auch
nicht stumpf und monoton und dennoch antreibend und motivierend und man ist
gleich dabei und im Takt. So in der Art, das ist mein Groove. Absolut
überraschend und irgendwie so was wie der Underdog Sieger des Abends.
Danach wurde die Bühne marginal geschmückt, unter anderem
mit römischen Standarten und kurz darauf war auch Ex Deo auf der Bühne. Und sie boten eigentlich genau das was ich
erwartet hatte. Wuchtigen und pompösen Melo-Death mit der Extraprise Epik.
Durch die Bank weg eigentlich ein Triumphzug und gefiel mir sehr, sodass ich
eigentlich von der Bühne kaum mehr was mitbekam und den Fokus mehr auf die
Nackenmuskeln legte. Geiler Scheiß!
Und dann der Headliner Nile.
Ich hatte sie kurz schon auf dem Party.San 2012 gesehen und fand sie öde und
absolut gar nicht pralle und verschwand. Diesmal gab ich mir immerhin Mühe,
fand aber auch wieder brutal schwer Zugang. Das hatte aber durchaus auch seine
Gründe. Dass die Musik leicht ins todesmetallische Gefrickel hinausläuft, okay
– nicht unbedingt jedermanns Sache (zähl mich ehrlicherweise selbst dazu),
könnte aber aufgehen, wenn: - ja, wenn
es der Sound hergemacht hätte. In meinen Augen versagte dieser nämlich komplett
um die technischen Fähigkeiten der Musiker auch nur ansatzweise zu würdigen.
Zu unklar und zu unsauber, folglich auch das Gesamtergebnis
nur sehr ernüchternd. Es gab Parts die funktionieren und somit verstand ich
auch, was Nile eigentlich darstellen und repräsentieren will und wollte, aber
vieles ging einfach unter – wurde damit noch wirrer, unübersichtlicher und
konfuser, gar verwaschen. Zwar besser als auf dem Party.San – wird aber
trotzdem nicht meine Lieblingsmusik werden UND der Sound muss eben stimmen.
Dies tat er leider nicht so ganz, zumindest nicht in voller Länge.
Fazit? Okay, war wirklich okay – nein eigentlich gut. Vom
Headliner hatte ich nichts erwartet aber immerhin Einblicke und ein paar
wenige, schöne Momente erhalten. Von meinem Argument für diesen Arbeit wurde
ich mehr als nur zufriedengestellt und Mister Unbekannt schlug überraschend ein
wie eine Bombe. Doch war besser als gedacht und die Reise wert.
Grüße gehen an Alex von Bösedeath, vielleicht sehe ich euch
auch irgendwann mal live. Bis dann…
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