Eingang recht vom Schloss Einkaufsmeile mit Rummelflair, rechts Disko mit Blick auf die Merckbühne |
Das Schlossgrabenfest ist sicherlich eines der Highlights
schlechthin in Darmstadt und nachdem letztes Jahr wundertoll (Schlossgrabenfest 2012 Tag I – 24ter Mai @ Darmstadt Innenstadt)– sowie auch wunderschlecht
(Schlossgrabenfest 2012 Tag IV – 27ter Mai @ Darmstadt Innenstadt ) war, hoffte ich dieses Jahr wieder auf eine Wiederholung ersteres.
Es gab nur schon ein paar ungünstige Ausgangslagen:
a) War ich noch ordentlich kaputt und übermüdet vom Vortag
als ich bei der Warm-Up Party für das Metalfest 2013 im Steinbruch Theater gut
gefeiert hatte und
b) fehlte mir diesmal meine liebreizende Begleitung und Rummel (diesen Flair hat das Fest durchaus) ist alleine schon mal doof.
b) fehlte mir diesmal meine liebreizende Begleitung und Rummel (diesen Flair hat das Fest durchaus) ist alleine schon mal doof.
Folglich lag es an den musikalischen Acts hier das Ruder
herum zu reißen. Geplant war eigentlich ein gnadenloser Ganztagesact von
Morgens bis Abends, ich konnte mich aber erst am Spätnachmittag bzw. Abend
aufraffen und kam irgendwann kurz vor 18 Uhr an.
Ich bin mir nicht mehr 100% sicher wo ich zuerst rein ging,
meinte kurz einen Abstecher zur Frizz Bühne gemacht zu haben wo gerade ein musikalisch
vielversprechender, aber aus technischer Seite gesehen katastrophaler
Soundcheck abspielte. Nachdem dort nichts mehr passierte, dürfte ich einmal um
das Schloss herum gelaufen sein um über die Discomeile gekommen zu sein.
Wenn mich nicht alles täuscht, müssten dies "I Confess" gewesen sein. |
Was just auf der Merckbühne gespielt wurde bekomm ich nicht
mehr zusammen, hatte eh das Gefühl hier nur noch eine Zugabe und/oder Ansprache
zu hören. Da meine ausgedruckte Running-Order mir mehr die Sparkassenbühne
schmackhaft machte, bewegte ich mich darauf hin zu. Und obwohl das Wetter so
lala war und die Vorhersage noch Unwetter prophezeite, war es ekelhaft voll.
Vor allem der große Grillstand erwies sich im Verlauf etliche Male und wie auch
schon im letzten Jahr als unleidliches Nadelöhr, flankiert von Grüppchen quer
durch Geschlecht, Alter und gesellschaftlichem Bildungsniveau und –stand,
welche es bevorzugten am liebsten in solchen „Problemzonen“ für eine Plauderei
stehen zu bleiben oder sich desorientiert nach oben schauend im Kreis zu
drehen. Ja es wird vielleicht zwischen den Zeilen und jetzt auch in den Zeilen
klar: Es war mir viel zu voll und wenn im Nachhinein mit Besucherrekorden
frohlockt wird und gleichzeitig versäumt wird, solche Engstellen eleganter zu
lösen, im Gegenzug sogar ab 19 Uhr einen weiteren Durchgang zu schließen – dann
kann mich das schon mal ordentlich anpissen!
Auf der Bühne standen im Soundcheck Voice of Treason und auch dieser war chaotisch, fehlerhaft und
irgendwie unkoordiniert. Da dies nicht so spannend und erquickend war, wollte
ich wieder zur Frizz Bühne schauen. Dabei musste ich natürlich ganz
unkompliziert wieder einen großen Bogen um obig angesprochenen Engstellen
schlagen, zum Glück aber nicht wie im letzten Jahr die Area verlassen. Das
wurde dieses Jahr können.
"Voice of Treason" |
Wenn wir schon beim Thema trinken sind, der Kulturbeitrag
wurde im Vergleich zum Vorjahr von 3,50€ auf 4€ erhöht. An und für sich kein
Ding, aber ich hab auch keine Lust für eine Cola über 7€ zu zahlen, daher blieb
ich im wahrsten Sinne des Wortes verdammt trocken.
An der Frizz Bühne fand inzwischen eine Art Poetry Slam
statt. Was vielleicht in der Krone oder sonst wo funktioniert, so Open Air vor
einem ratschendem, auf Bierbänken sitzendem und unruhigen Publikum geht das
absolut null. Keine Atmosphäre, kaum Witz und das sollten sich die Poeten nicht
antun müssen und auch für mich – der da früher doch auf solchen Slams war; war
das absolut nichts. Fast so cool wie auf der Frankfurter Buchmesse. Also gar
nicht…
Dann spielte irgendwann auch die Band von welcher ich
eingangs den Soundcheck mitbekommen hatte. Müsste I Confess gewesen sein. Wenn nicht, dann ist und war die
Running-Order falsch sein. Und alles was ich mir erhofft hatte, der
melancholische Anklang der Gitarre – war plötzlich nicht mehr da. Das Ganze war
maximal noch nett und phasenweise viel zu beliebig. Dazu war der Sound auch
nicht so überragend und wurde auch seitens der Band mokiert, sodass nach
gestimmt und justiert werden musste. Leider nichts, dann doch wieder hoch
geschaut.
"Deine Jugend" |
Voice of Treason
hatten es nun immerhin hinbekommen zu spielen, dafür waren mal die Vocals zu
leise, die Gitarre zu schräg oder sie selbst hörten sich irgendwann nicht mehr
richtig auf dem Monitor. Ich weiß nicht, ob man den schwarzen Peter jetzt
einfach der Band zuschieben kann oder ob sich da die Soundprobleme spezifisch
durch das ganze Festivalprogamm zogen, keine Ahnung.
Unterwegs gondelte ich wieder ganz unverbindlich zur
Merckbühne wo gerade Deine Jugend
auf der Bühne standen. Unabhängig von megapeinlichen Ansagen die mal absolut
gar nicht gingen, war auch die Musik nicht so das Wahre und der Form halber
schlug ich mich noch mal bis zur Echobühne durch.
"Mini Moustache" ? Bin mir nicht zu 100% sicher, aber laut Running-Order müssten sie es eigentlich sein... |
Darauf müssten Mini
Moustache spielen bzw. spielten, mehr als eine handvoll Songs gab es dort
nicht mehr zu hohlen. Irgendwas war kurz lustig, so mein verschwommenes und
desinteressiertes Kurzzeitgedächtnis, sonst aber auch nicht wirklich prickelnd.
Von Voice of Treason sah ich noch
die letzten Akkorde, auch
abzüglich technischer Probleme sicherlich nicht meine
Lieblingsband und da ich echt keine Lust hatte in der Pause zu warten auf
Soundcheck und das ganze Gedöns, im Grunde scheißmüde und angepisst ob der
ganzen Leute, der Preise, der ---- warum zur Hölle wird ich eigentlich instant
24/7 blöd angestarrt ab dem Moment, als ich meiner Freundin ein Lebkuchenherz
mitbringen wollte und mir um den Hals hing? Ja ich weiß ein Black Metal Shirt,
eine Kette mit umgedrehtem Kreuz, Lederjacke und Lebkuchenherz sieht man
vielleicht in dieser Kombination nicht alle Tage, aber ich hab eigentlich nur
noch darauf gewartet dass irgendjemand auf die Idee kommt gegen die
metaphorische Scheiben zu klopfen. Trottel…
Ich hatte echt gehofft wieder einen supertollen Abend haben
zu können, aber…
Ja Fazit kurz und schmerzlos: Es war doof!
Ja Fazit kurz und schmerzlos: Es war doof!
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