Sonntag, 30. September 2012

Media Control Single Charts – KW 39, Nr.#1: Marteria, Yasha & Miss Platnum - Lila Wolken



So – Frischfleisch, von Null auf die Eins und was soll ich sagen? Ich find es ja fast schon paradox, wenn ich als Außenstehender von Ausverkauf rede, aber was der Rapper(!) Marterie hier mit Unterstützung abliefert, ist im Grunde glatt geschliffener Feier-Pop, dessen banales und belangloses Thema mit möglicht intellektuell klingenden Worten rund geschliffen wurde.

Klingt nach einem typischen Sommersong, 30° Anfang Herbst? So was hätte ich ein paar Wochen eher in den Charts erwartet. Yasha und Miss Platnum sind mir vollkommen unbekannt, außer dass ich instinktiv an ein Dota Item denken muss, sonderlich interessant bieten sie sich in diesem Track aber auch nicht an. Das Lied ist nicht von Grund aus schlecht, der Refrain ist sogar sehr eingängig und ein starker Ohrwurm – die Hinleitung zu diesem gut gemacht, aber bei mir springt da nicht wirklich viel über. Die Einbindung der weiblichen Stimme ist wenig innovativ, dafür harmonisch und widerstandslos.

Netter Song und sonst? Das Video fährt die selbe, zweigleisige Taktik. Während Partyszenen angedeutet werden, wird mit viel Weitwinkel und übertrieben romantisch ausgeleuchtetem Himmel und einer interessantem Schnitttechnik auf Uhren (Materia – Uhren? Hoppla, war da nicht schon mal was?^^) künstlich aufgebauscht. Bei so viel Symbolik MUSS ja was dahinter stecken…


Das Lied bekommt von mir: 2 Sterne
Das Video bekommt von mir: 2 Sterne



Youtube Video:

Mittwoch, 26. September 2012

+++ Schon gewusst? +++

Lana Del Rey trägt H&M! Gefühlte 5x pro S- und U-Bahn Haltestelle. Ausnahmsweise nicht die eigene Kollektion, sie trägt es halt. Auch nicht ganz unverständlich, immerhin ist es für das Adamskostüm im Moment schon etwas kühl.


Lady Gaga ist da schon einen Schritt weiter. Sie hat ihr eigenes Parfüm kreiert, wollte mir zumindest der Spot im Fernseher weiß machen.

Die Vorreiter werden sie damit sicherlich nicht sein – wer im Spotlight steht war schon immer eine gern verwendete Werbefigur. Mir fiel nur die penetrante Beschilderung auf, welche nicht wirklich einen appellativen Charakter hatte im Sinne von „toll“, „genial“, „brauchst du auch!“ und so weiter.

Einfach nur ein „Lana Del Rey trägt H&M. Bluse 45547€“. Und nu? Nix sonst…
Überflüssige Information die Aufmerksamkeit erwecken soll um Begierlichkeiten zu wecken. Passive Werbung aggressiv verteilt… - nicht der Rede wert, aber ein Pendant zu meinem damaligen Eintrag: 
+++ Das geht nicht auf nüchternen Magen +++  

Amixor33 trägt gerade übrigens Jogginghose. Momentan aber leider unverkäuflich da schön kuschelig vorgewärmt. Und nu? Weiteratmen nicht vergessen… ;)

Montag, 24. September 2012

4000€+

Ich dachte ja nicht wirklich daran die Zahl noch dieses Jahr zu erreichen, sondern peilte mehr so Frühjahr 2013 an, aber inzwischen längst auch diese Grenze schon gerissen. Auch der 600ste Tonträger ist längst in meinem Besitz. Inzwischen nur auch so viel Unbekanntes, welches ich alles erst manuell bei musik-sammler.de eintragen müsste. Die 650 könnten durchaus greifbar sein.


Ich hoffe auch nun demnächst wieder die Reviews wiederbeleben zu können. Will mir erst noch einen kleinen Vorrat für lesumdeinleben anarbeiten und dann konzentriert hier mehr nach News zu suchen und Reviews ungezwungender anzufangen.

Momentan schwebt mir hierbei jedes mal ein Zustand der vollkommenen Ruhe und Konzentration im Kopf umher, kombiniert mit einer örtlichen Aufgeräumtheit - was de facto bei dem Schreibtisch nie der Fall sein wird.

Muss mich glaub ich von dieser Vorstellung trennen, genauso wie dem gefühlten Anfangsritual, welches natürlich vollkommen fiktiv und nie vorhanden ist und war, sich in meinem Kopf aber als notwendig manifestiert hat.

Bei der nächsten Platte tu ich mir nur etwas schwer, weil ich immer noch nicht wirklich Zugang zu ihr gefunden hab, beziehungsweise nicht weiß wie ich es werten soll, dass es mir größtenteils gefällt und dann wieder sowas von Schnuppe ist...

Aber mal schauen - ein wenig ranhalten sollte ich mich schon. Sonst komm ich meiner Einkaufswut nie, nie, nie im Leben hinterher. Nächste Plattenbörse findet schon wieder am 07.10. statt.

Wahrscheinlich fällt die 5.000€ schon Mitte nächstes Jahr... ich_hab_eigentlich_nur_kein_Platz_mehr_dafür... ganz davon abgesehen, dass ich sooo viel Geld auch nicht habe, wie ich auszudenken gebe.

Die Einkäufe 2012 muss ich irgendwann dringend durchrechnen. Aber ich glaub mich wird der Schlag treffen... *g*

Wer will, kann sich selbst überzeugen, dass meine Sammlung einseitig aber doch spärlich bunt ist:

Dark Wave/Gothic 25 4.1% anzeigen
Hardcore 5 0.8% anzeigen
Hörspiel/Hörbuch 2 0.3% anzeigen
Jazz 1 0.2% anzeigen
Metal 537 87.0% anzeigen
Pop 4 0.6% anzeigen
Punk 2 0.3% anzeigen
Rap/Hip Hop 2 0.3% anzeigen
Rock 36 5.8% anzeigen
Sonstiges 1 0.2% anzeigen
Techno/Electronic 1 0.2% anzeigen
Volksmusik/Folklore 1 0.2% anzeigen
Gesamt617 

Samstag, 22. September 2012

Amixor33s Charts – KW 38, Nr.? „Es gibt nichts Neues? – Fast…“



Nachdem es jetzt sieben Wochen lang Abwechslung gab, tritt zum ersten Mal der Fall ein, dass alles was es zu sagen gab schon gesagt wurde. In den Charts gibt es momentan kaum Bewegung und ich fürchte, das wird sich auch in den nächsten Wochen auch kaum ändern. Einen Plan B hab ich für diesen Fall allerdings nicht, werde wahrscheinlich die Serie jedes Mal solange einstellen, bis sich etwas geändert hat.

Ein kleines Zwischenfazit an dieser Stelle:
Wenig überraschend sagt mir ein Großteil der Musik nicht sonderlich zu, mit Lana Del Rey tauchte aber immerhin ein geschätzter Künstler meinerseits auf. Lykke Li würde ich auch noch positiv hervorheben, wobei mir es bislang noch nicht gereicht hat, um mich intensiver mit der Künstlerin zu beschäftigen. Asaf Avidan konnte sich bei mehrmaligem Hören noch ein klein wenig bessern, der Rest in meinen Augen aber absolut verzichtbar.

Basierend auf mein last.fm Hörverhalten wäre wohl die Band Bekhira diese Woche der Gewinner meiner Charts. Eine französische Black Metal Band, welche ich just aus dem Karton der ungehörten Schätze pickte.
Es gibt gute Ansätze, für ein abschließendes Urteil ist es allerdings noch viel zu früh. Irgendwie bin ich noch nicht ganz warm damit geworden und schätze, dass sich deren Identität irgendwo im gleich klingenden Mittelfeld verliert.

Den Übersong schlechthin der Woche fand ich allerdings auf Youtube. Dank GIGAntischem Einfluss, wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass In This Moment erst letzten Monat ein neues Album an den Start brachten.
Bislang war mir die Band als eher als Metalcore Band bekannt, wohl wissend, dass sie sich stilistisch keine allzu engen Grenzen setzten und durchaus wandlungsfähig sind.

Und was zur Hölle ist Blood bitte für ein geiler Track. Der Metalcore klingt mehr nach Metal ohne Core, vermengt mit einem Schuss Lady Gaga und einer wohl portionierte Dosis Marylin Manson. Lyrisch gesehen wird auch noch ein verstörendes, masochistisches Borderlintum an die Wand gefahren, kombiniert mit einem Video welches sich munter obig angesprochenen Referenzen bedient. Fertig ist der Manson-Gaga-Pop-Metal-Electro-Core-Brainfuck…


Blood blood blood
Pump mud through my veins

Ich liebe es ♥

Freitag, 21. September 2012

iTrend: Math Metal mal beim Wort genommen



Ob es ein Trend ist, sei mal dahin gestellt – aber die Anzahl an Mathcore oder Mathmetal Bands hat die letzten Jahre durchaus zugenommen. In der Regel sind damit hochkomplexe Metalcore oder Death Metal Attacken gemeint, welche oft technisch sehr versiert, progressiv vor sich hinfrickeln. Das hört sich nicht immer gut an, hat aber aufgrund der komplexen Strukturen und Polyrhythmiken eben den sich selbst verpassten mathematischen Ruf. Das kann als faule Ausrede für fehlende Fähigkeiten bezüglich des Songwritings angesehen werden, genauso gut aber auch stimmen. Ist im Einzelfall für jeden selbst subjektiv zu prüfen.

In meinen endlosen Streifzügen durch das weite, weite Netz – bin ich jetzt allerdings auf ein interessantes Projekt gestoßen. Wer ab und zu nach Trance oder Dub Metal sucht, wird um den Namen boyinabandcom zumindest in Youtube nicht drum herum kommen.

Von dort war es nur noch ein Katzensprung bis zu seiner Ankündigung des Math Metal Songs, welchen er zusammen mit Professor Phil Moriarty kreierte. Im Making-off wird erklärt wie sie Riffolge, Breaks und Co berechneten.

Das Ergebnis klingt erstaunlich melodisch, ganz im Gegensatz zu meinen Erwartungen. Nur ganz so konfus und unberechenbar wie Pie klingt es für mich auch wieder nicht. Entweder die Mathematik hat also doch eine Art Harmonie, oder der Ausgangspunkt aller Berechnung hatte den Standfuß schon auf Harmonie.

Das Lied ist in meinen Augen jetzt kein sonderlich guter Hit, aber ein interessanter Versuch. Zumindest aber mal ein Zeitvertreib.

Sonntag, 16. September 2012

Media Control Single Charts – KW 37, Nr.#3: David Guetta feat. Sia - She Wolf (Falling To Pieces)



So schnell holt einen wieder die Realität ein. Und die hat sich zumindest an den Charts nach wie vor kaum verändert. Ein einziger Posten war neu und landet somit von der 3 direkt auf dem Seziertisch.

David Guetta – wer hat noch nie von ihm gehört? Jeder kennt den Namen, trotzdem fällt mir kein einziges Lied von ihm ein. Daran wird auch dieser Track nicht sonderlich viel ändern. Das ganze fängt ja noch recht ruhig und annehmbar an. Die elektronische Spielerei ist zwar absolut 08/15, aber immerhin schafft es Sia kurzfristig dem Ganzen etwas Farbe zu geben. Allerdings trägt dies allein nicht den kompletten Song.

Während der repetitive Refrain noch schön mit einer sich aufschaukelnden Stimmung eingeleitet werden kann, verliert sich nach hinten raus die Spannung. Beim ersten Mal klingt das ganze noch in Ordnung, für die zweite Hälfte halte ich persönlich das Ganze aber für zu einfallslos und banal.

Das penetrante Rausklopfen am Ende des Songs, während alle anderen Sounds abgedreht wurden, ist dann wohl der negative Höhepunkt.

Tut mir leid, aber objektiv betrachtet werde ich damit gaaar nicht warm. Video dazu hab ich nicht gefunden, d.h. entsprechende Bewertung desselben entfällt natürlich.


Das Lied bekommt von mir: 1 Stern



Youtube Video (zum reinhören^^):

Donnerstag, 13. September 2012

Summer Breeze Festival 2012 – 18ter August @ Dinkelsbühl - Teil 3/3



Und nun das Finale, inklusive Fazit, Ausblick, Grußliste - alles in allem ein Grund, warum man schon dafür ein wenig brauchen kann... 


Daher war es kaum verwunderlich, dass es uns am nächsten Morgen nicht eilte wach zu werden, die Folie leistete auch solang akzeptable Dienste, bis der Wind beschloss etwas stärker zu blassen und irgendwelche lieblichen Vollspacken schon früh morgens mit dem primitivsten Deutschrockfaschingsschlagermüllgebräu (Word unterringelt es NICHT! als falsch geschriebenes Wort – godlike!) auf den Sack gehen mussten.


Die Anzahl an Festivaltouristen oder sonstigem unpassendem Gesocks war natürlich wie zu erwarten viel zu hoch, was aber bei einem Blick auf das Gesamtbilling leider zu erwarten war und vom Veranstalter munter gefördert wird.

Unsere erste Band des Tages war nach weiteren ausgedehnten Wanderungen Paradise Lost, auf welche wir aber recht schnell wieder verzichteten. Ein guter Platz wäre wieder mühsam zu erkämpfen gewesen, zudem in der prallen Sonne (meine Fresse – trotz der Uhrzeit immer noch gefühlte 35°!!) und wäre trotz der ärgerlichen Umständen, die Location betreffend – nie im Leben an den Gig in der Batschkapp (Frankfurt) herangekommen.
Prost! - heimliche Heimatverbundenheit wurde
natürlich unterschwellig progagiert.

Somit war das Zelt ein wesentlich begehrteres Ziel in dem Nifelheim warteten. Von Nifelheim wusste ich nur, dass deren Sänger lustig aussieht. Das tat er irgendwie auch mit seiner wundervollen Frisur, konnte zudem aber auch musikalisch mit einigen nicht unbedingt Standartmäßigen, schwarzmetallischen Vocals überzeugen. Mir gefiel der Auftritt recht gut, war aber eigentlich nur der Anheizer für…

… Crackhurenegomanenarschloch Kvarforth von Shining. Ach ich fand’s ja eigentlich zum Brüllen komisch, wie er gleich zu Beginn mal allen Fotographen und Zuschauern seinen schönsten Finger präsentieren musste, auf den Boden rotzte, immer wieder verschwand um vor den Drums auf den Boden herumzukriechen, sich zu besaufen und zwischendurch irgendwelche Beleidigungen zu nuscheln die sowieso kein Schwanz verstanden hat. Entgegen allen Erwartungen, fand ich Shining rein musikalisch gesehen nämlich erstaunlich stark. Richtig stark! Als DSBM Fan kann ich diese Band ja nicht, nicht kennen – mir gab bislang nur keine einzige Hörprobe irgendwas, daher war ich sehr erfreut, wie gut es doch klang. Der Typ selber ist einfach nur grenzenlos peinlich und provozierte permanent dazu, ebenfalls viele schönste Finger zu sehen. Darüber hinaus überzog er mal eine stolze Viertelstunde was Gerüchten zu Folge ordentlich Zoff mit den Jungs von Asphyx gab. Warum ihm da nicht einfach der Saft abgestellt wurde, wundert mich zwar – gleiches konnte man nach meinem Gedünken My Dying Bride anno 2010 auch tun, trotz der Tatsache, dass sie die letzte Band der Main/Pain Stage waren… aber wie dem auch sei, es war halt so. Musik war gut, Performance je nach Gemüt lustig bis „erregend“. ;)

Zeit für Wasser… jaaaaa… *Hände reib* - das gab es natürlich auch, wie Bier und Cola zum „Spottpreis“ für 3,30€ pro 0,4 Liter + 1€ Pfand. Preislich gesehen und in Anbetracht des Ausrichtungsmonats (Hochsommer/Rekordhitze) irgendwo in der Kategorie unverschämt einzuordnen. Jaaaaa… Dementi ist erlaubt, ich weiß – es gab auch kohlensäurefreies Wasser für nur 1,50€ - die Frage war nur: WO?!!
"Familieninterner Schwanzvergleich" - natürlich
hab ich den längeren, wobei ich zugeben muss, dass
sie schon erheblich beschnitten wurde. Ich übrigens jetzt
auch. Der Grüne war nach Eluveitie auch ab - Penners ey!
Am letzten Tag fanden wir dieses ultrakleinen Stand zufällig neben der Camelstage und das ist ehrlich gesagt ein total beschissener Platz! Man sieht ihn nicht und müsste, sofern man oben bei den Main/Pain Stages stehen wollen würde, weil da erfahrungsgemäß die größeren, sprich beliebteren Bands spielen, jedes mal wenn man sich Trinken zu einigermaßen entwucherten Preisen „leisten“ können will, von oben durch die erwähnte Geschwindigkeitsberuhigende Merchzone latschen und den gleichen Weg wieder zurück nehmen. Ich bin ja sicherlich nicht lauffaul, aber auf dem Weg hab ich ja schon mindestens die Hälfte davon ausgetrunken. Und wenn ich bedenk, dass ich an solchen Tagen locker bis zu 4 Liter Wasser, spottbilliges Wasser, welches ich bei jedem Discounter für vielleicht 2€ + Pfand bekomme, trinke, 15-33€ zahle – dann enstehen sogar solche hässlichen Schachtelsätze… meine Güte…


Camel Stage ist auch noch ein tolles Stichwort bevor ich zum Finale komme: Stier, Ski’s Country Trash, Black Sheriff, Ohrenfeindt, Nitrogods und Mambo Kurt hab ich sicherlich auch alle immer mal wieder live gesehen, oder zumindest live zwangsgehört – waren aber alle partout scheiße und störend.
Warum man einem Zigarettenhersteller einen eigenen Stand bieten muss, lässt sich kommerziell und verkaufstechnisch sicherlich noch erklären, aber was zur Hölle soll diese gesponserte Scheißbühne, welche so gut wie niemand sehen will? Auf der permanent irgendein belangloser Rotz dudelt, was sich zwar sicherlich gut als weltoffen verkaufen lässt, auf einem Metalfest in meinen Augen aber trotzdem nichts verloren hat und zudem vor allem den Auftritt im Zelt stört? Schon 2010 gab es hässliche Soundüberlappungen, nichts desto trotz stand die Bühne wieder am gleichen Platz und nichts hat sich geändert. Find ich schade, weil damit grenzt sich die nutzbare Fläche im Zelt für mich schon wesentlich ein, aber wenn es so sein soll. Bitte sehr…

ASP waren die Nächsten, welche im Gegensatz zu obig aufgezählten Bands bewusst gehört werden wollten. Die Band hatte ich schon vor 3 Jahren im Ulmer Zelt gesehen, was eine sehr innige und intime Atmosphäre hatte. Dies konnte natürlich so in der Art und Weise auf einem Festival in dieser Größenordnung nicht zelebriert werden, trotzdem war die Stimmung sehr ausgelassen und fröhlich. ASP klangen vor allem live wesentlich härter als auf der Scheibe. Ob es an der Tatsache lag, dass auf einem Metalfestival gespielt wurde oder ob dies auch sonst ab und an live praktiziert wird, kleine und wohl dosierte Growls fügten sich stimmig ins Gesamtbild, welches nicht mit Pyrotechnischen Spielereien und dergleichen geizte. Ein wirklich gelungener Auftritt, bei dem ich aber gegen Ende eilend Schrittes von dannen zog…

So viel sah man ungefähr vor der einen Bühne
stehend auf die andere. Hier von Amon Amart,
beim anstehen auf Katatonia
… um noch etwas von Vallenfyre zu erwischen. Lustigerweise konnte ich Shining dankbar dafür sein, so überzogen zu haben, denn somit war die ganze Setlist nach hinten verlegt worden. Das heißt, Vallenfyre spielten eine Viertelstunde später und damit nicht die ganze Zeit parallel zu ASP. Die Band selber gibt es noch nicht sehr lange, hatte laut eigenen Aussagen auch einen ihrer ersten Auftritte und dürften dennoch schon jetzt eine große Nummer im Doom/Death Bereich sein. Was auch nicht wenig verwunderlich ist, wenn man sich anschaut welche Altmeister sich in der Supergroup aus My Dying Bride, Paradise Lost, Doom und Co zusammengerauft haben. Das Album war ein richtig fettes Teil, ebenso der Auftritt und der verdiente Jubel. „Your making an old man very, very happy.“ – Besser kann man doch nicht schließen…

Amon Amarth hatten den undankbaren Slot vor dem Überslot und waren daher grundsätzlich die Band, welche vieeeel zu lange spielte. Schon zu Beginn standen wir für Katatonia in der zweiten Reihe an und konnten das Ganze somit nur über Leinwand verfolgen. Das war zwar um einges uncooler, aber dafür um ein vielfaches ungefährlicher. Mit Freundin an der Seite hatte ich nicht unbedingt große Lust, meine Erfahrungen von 2009 zu erholen, als ich knallhart niedergetrampelt wurde. Musikalisch gesehen hab ich eh das Gefühl, dass Amon Amarth eine Art Sackgasse erreicht haben. Sie haben definitiv ihren eigenen Stil, treten diesen aber inzwischen bis zum Erbrechen breit. Aufgrund des ganzen Rummels vermisse ich auf jeden Fall Innovation, gespielte Songs waren zu erwarten. Man hätte Song-Bingo spielen können…


Die Sicht war so übertrieben überragend,
hätte, wäre, wenn der Sound auch so gewesen
wäre... =\
Und dann kamen Katatonia – den Traumplatz des Jahrtausends, näher konnte es gar nicht sein, sie kamen auf die Bühne, fingen an zu spielen und *brrruuuuuum*
Der komplette Auftritt war für mich soundtechnisch im Eimer, weil ich viel zu Nahe an den Boxen stand. Selbst mein bewährter Schutz bei vndergrovnd Clubs, Taschentuch in Streifen reißen, zusammenknüllen, kurz in Mund nehmen, ins Ohr drücken brachte keine wesentliche Linderung.
Wäre mir nicht berichtet worden, dass der Sound mit den kostenlosen Kopfhörern ausgezeichnet war, ohne hingegen wirklich nicht – ich hätte eine meiner Lieblingsbands verbal in Schutt und Asche kloppen müssen. So gesehen war es meine eigene Schuld, was mir einen ziemlich geilen Auftritt versaute. Klar – mir waren es zu viele Lieder von den letzten drei Alben (das neue nicht eingeschlossen), hätte mir einen breiteren Mix vorgestellt, aber das mir das ganze Gehör versagte war extrem ärgerlich, darüber hinaus weiß ich, dass es theoretisch richtig gut war. Und bei den Lieblingsliedern trotz geiler Stimmung keine Gänsehaut zu bekommen, weil das Boxengebrummel die gesanglichen Tiefen egalisiert, das ist schon sehr bitter…

Inzwischen war schon 1 Uhr Nachts und wir hatten beschlossen, in der Nacht heimzufahren – da eine weitere Übernachtung Schlaftechnisch gesehen nur minimal Erholung bot. Bis wir uns verabschiedet hatten und am Zeltplatz waren, wo das meiste schon vorsorglich eingepackt war – hatten wir schon 2:30 Uhr. Die Heimfahrt gestaltete sich nicht ganz so leicht, man wurde gezielt in eine andere Richtung gelotst als wir hätten fahren müssen, um – hoppla Überraschung – in einer Polizei Kontrolle zu landen. Natürlich gab es nichts zu beanstanden, außer das wir jetzt eine halbe Stunde planlos durch die gruseligsten Käffer tuckern dürften (Warum haben die ALLE keine Straßenlaternen in der Nacht? Beziehungsweise haben schon, aber alle ausgeschaltet? o.O)
Nach einem wahrlichen Kraftakt der Konzentration und des Durchhaltens, erreichten wir vollkommen am Ende nach mindestens drei rational gesehen, notwendigen Zwangspausen irgendwann am frühen Morgen um ca. 6 Uhr unser holdes heim. Danach folgte für mich eine der anstrengensten Arbeitswochen des Jahres was mein verzögertes Review hoffentlich entschuldigt.


Das ist schon wesentlich voller und ungemütlicher.
Live Auftritt via Leinwand ist jetzt nicht soo
meine Vorstellung meiner schlaflosen Nächte.
Bei großem Andrang eine durchaus realistische Entfernung
Resümee: Es war trotz allen Umständen noch ein tolles Festival, wenngleich sich das Breeze kontinuierlich sein eigenes Grab schauffelt, in dem es einfach zu sehr versucht das Neue Wacken Süddeutschlands zu werden. Es wird immer teurer was die Ticketpreise angeht, die Getränkepreise finde ich nicht wirklich moderat sondern darüber – die elende Ausrede, andere Festivals sind noch teurer hat in meinen Augen keine Gültigkeit, ist ja immerhin kein Wettbewerb darum schlechter als andere zu sein! Essenspreise sind gesalzen und ob der Qualität ebenso frech, (3,50€ für ein kleines Eckchen Pizza – da ist sogar Pizza Hut ein Discounter dagegen) – Merchstände hatten oft gleiche CD’s wie am Party.San nur 1-2€ teurer. Toilette war natürlich ebenfalls teurer: 1,50€ für Kacken, 2,50€ für Duschen … bei mangelnder Sauberkeit sogar noch unverständlicher. Das Festival wird mir zunehmend zu groß, zu ungemütlich und zu überlaufen von allen möglichen Vollidioten. Es zeichnet sich eben zunehmend eine Tendenz ab, welche mir missfällt und traurig ist. Damit möchte ich nicht die großartige Leistung des Teams dahinter oder der Bands schlecht reden, aber es gibt inzwischen andere Festivals welche in meinen Augen besser sind.
Das Ragnarök Festival hat sich als Auftakt schon zweimal bewährt, mit dem Party.San sich ein im direkten Vergleich überlegener Kontrahent gemeldet.



Nächstes Jahr ist In Flames bestätigt. Eine Band welche ich unbedingt noch live sehen möchte, ich befürchte nur leider jetzt schon zu wissen, neben wem ich so alles stehen könnte und inwiefern ich den Auftritt nicht in Ruhe verfolgen werden kann. Nüchtern betrachtet – was ich erstaunlich oft war – haben sich genug Impressionen angesammelt um ein alles vernichtende [Hate]-alusicore auf die Beine zu stellen. Ich bin auf die Bandbestätigungen im Dezember gespannt… mal schauen ob ich mir noch ein viertes mal Breeze gebe.



Grußliste… beim Breeze erfahrungsgemäß immer recht lange, ebenso erfahrungsgemäß proportional kleiner je länger das Event in der Vergangenheit liegt und wirklich NIE komplett:

Gruß natürlich zuerst wie immer an die wundertolle Caro, in vollkommen willkürlicher Reihenfolge ebenso an hoppla-den-kenn-ich-ja Ivo, den aus Prinzip am Breeze nicht anzutreffenden Alex aka Cherum, der-der-immer-seine-Mail-Box-an-hat Chris aka lange Internetbekanntschaft MadEye, seine ganze Zelttruppe, die mehr oder weniger komplett oder doch nicht Badenser welche sich von ihm und ihr („Finger weg. Meine Freundin“ *bitchfight*) angezogen fühlten. Den komischen Holländer oder Belgier oder irgendwas in-der-Faust oder was auch immer ich mir merken sollte, sowieso an alle Typen welche mich wie immer gewohnt anmachten (Ich hab nen Bart Jungs? o.O) -  Flo und die ganze Trinkspielrunde (sry ich kenn inzwischen eure Namen nicht mehr aber dafür noch ein paar unserer Regeln xD) , Manuel und sämtliche Cat und Hexenhausbekanntschaften die ich irgendwo aufgabelte, Anika, Katatoniatyp in der ersten Reihe irgendwas mit M?, Andreas, „Habt ihr da nen Bembel?!“ – Typ, die netten, direkten Stuhlspendnachbarn ebenso wie die netten Flyer-gegen-kühles-Bier-tausch-nachbarn und ähhh  … ach scheiß druff + alle die ich vergessen hab, was leider sehr viele sind. Waren ursprünglich 20-40 Namen die mir um die Ohren schwirrten… und ja… :demenz: =o



Das erste Bild ist der offiziellen Summer Breeze Homepage entnommen. Rest wie gewohnt selbst geschossen.

Mittwoch, 12. September 2012

Summer Breeze Festival 2012 – 17ter August @ Dinkelsbühl - Teil 2/3



Teil 2 des viel zu lang ausgefallenen Berichts:

Der nächste Tag begann sehr früh, denn es wurde unglaublich heiß im Zelt. Ohne Pavillon und sonstigem Schatten, glich das kleine Zelt ab spätestens 9 Uhr mehr einem Backofen, denn einer Schlafbehausung. Wir halfen uns mit einer Kalt/Wärmefolie und hofften daher, am nächsten Morgen etwas länger schlafen zu können.
Für alle Unwissenden: Silber nach außen und es wird innen kühler, Gold nach außen… viel Spaß… *harhar*

Da The Foreshadowing viel, viel, vieeel zu früh spielten – ließen wir sie gekonnt aus und pilgerten ein wenig über das Festivalgelände und besuchten hier und dort jemand. Unter anderem versuchten wir bei widrigen Umständen in Form von sinnlos, lauter Musik aus dem nebenan stehendem Auto „Wer bin ich“ zu spielen, was in recht fiese Namen beinhaltete. Ich mein wie zur Hölle soll ich auf Lilo Wanders kommen?! Bis auf bescheuerte Kommentare bei noch viel dämlicheren Chartshows, welche beim zappen gestreift werden, hab ich dieses („Bin ich männlich/weiblich?“ – „Öh… kann man nicht unbedingt so sagen“ – „???“) nie gesehen, unwissend ob des Namens oder sonstiger Tätigkeiten. Falls es interessiert, gewonnen hat der Spieler welcher Wolfgang Priklopil auf seiner Stirn kleben hatte.

Die Folie sollte helfen das Zelt kühler zu halten.
Funktionierte nur bedingt.
Wichtig: die Metalgigs.de
Flagge!!!
Black Sun Aeon wurde aufgrund der gemütlichen Stimmung und der lang andauernden Runde ebenfalls verpasst, pünktlich zu Before the Dawn – was ja nicht ganz unähnlich ist *g* - standen wir aber schon wieder vor der Bühne.
Zum Auftritt… jaaaaa, was soll ich sagen: mir war bewusst, dass auf deren neustem Album der Clean Gesang wieder komplett verschwunden ist, ob dies aber die neue Stilrichtung ist und/oder ob sich da einvernehmlich getrennt wurde oder nicht ist mir unbekannt. Ich hatte auf jeden Fall auf diesen ansprechenden Mix gehofft, welcher natürlich nicht kam. Darüber hinaus stammten locker die Hälfte der Lieder vom neuen Album, welches mir vollkommen unbekannt ist. Mein Einstieg war daher überraschend schwer, wenngleich die dargebrachte Leistung nicht schlecht, sondern gehobenes Mittelmaß war. Gegen Ende fand ich den Zugang schon eher, dennoch ein klein wenig ernüchternd.

Insomnium hatten inzwischen kaum überraschend auch so ziemlich das gleiche Set wie am Party.San am Start. Waren qualitativ in Ordnung, der Gig die Woche zuvor aber ein wenig besser. Diesen konnte ich aber wie dort schon angesprochen, nicht gebührend wertschätzen und feiern, insofern etwas schade und unglücklich verlaufen.


Das sollte schmecken. Was überhaupt
nicht der Fall war.... =\
Eine Garantie auf gute Laune gibt es bei Dark Tranquillity. Inzwischen ein fast schon gewohnter sympathischer und energiegeladener Auftritt. Stanne wie immer bis zum Platzen glücklich und froh, was sich natürlich hervorragend auf die Zuschauer überträgt und zurückreflektiert wird. Songauswahl war wenig überraschend, aber eingängig und genau das, was das Publikum wollte. Spielten locker ihr Set durch und wurden verdient gefeiert.

Und dann kamen wieder Immortal. Diesmal nahezu gleich positioniert wie bei Iced Earth hinter dem Wellenbrecher, was einen guten Blick auf die Show ermöglichte und das lohnte sich auch. Typische Posen und viele Faxen und die berechtigte Frage. Verarscht er sich selbst, die Szene, uns oder will er einfach nur Spaß haben? Zwischen den Liedern irgendwo seitlich die Bühne zu verlassen um sich an den Rand zu setzen, plötzlich Arme und Beine hochzureißen um die Menge zum Jubeln zu bringen, schafft auf diese Art und Weise sonst niemand. Black Metal Käfer auf dem Rücken ist Krieg!!! Die Szenerie war nur dermaßen absurd, die hätte bestimmt auch für einen Sketch von Monty Python verwendet werden können. Aber auch abseits dieser Aktion, wussten die drei Jungs ganz genau was sie können und rissen daher auch musikalisch erneut eine Hammershow ab. Während dem letzten Lied machten wir uns aber schon vom Acker, um dem ganzen Stau präventiv auszuweichen.

Das half schon viel mehr. Gegen Sonne, Indianer
und natürlich auch gegen Sonstiges.
Die Zwangsverengung durch die Merchmeile empfand zumindest ich als störend, da es in meinen Augen einen direkten Zugang zur Bühne geben sollte. Dort staute sich wenig überraschend nämlich immer mal wieder die Menschenmenge an, was sehr ärgerlich war, wenn gerade eine Band schon spielte, welche man unbedingt sehen wollte. Genauso war es nahezu unmöglich hoch zu kommen, wenn irgendein gehypter Act zu Ende war und die Menschenlawine einem entgegen kam. Könnte man sicherlich vermeiden, wird aber offensichtlich gezielt so gemacht.

Wir steuerten das nächste Camp an wo wir den Abend mit lustigen Trinkspielen verbrachten. Da wir sowieso nie dazu kamen, unseren eigenen Vorrat zu verbrauchen – spendierten wir großzügigerweise unser ganzes Bier unter der Bedingung einer begleitenden Tragehilfe. Natürlich scheute sich „der geheime Weg“ nicht, seinem Namen alle Ehre zu erweisen.

Und so zählten wir munter von 1-17, erfanden stets neue Regeln wie statt eins sagen, drei Schluck trinken, statt 3 sagen halb so viele Schlücke wie eins trinken, bei vier sieben sagen, bei fünf nichts sagen und aufstehen und um seinen Stuhl laufen usw. wobei derjenige welcher den Fehler machte, einen Strafschluck + reguläre(n) Schlu(e)ck(e) + wieder bei eins anfangen musste. Da die Fehlerquote teilweise dermaßen hoch war, schafften wir es nicht ansatzweise alle Zahlen mit Aktionen zu belegen und trotz der ursprünglichen Aussage, („Die Bands am späten Abend schauen wir nicht mehr, gehen lieber schlafen“ – hätten wir locker Eisregen und Ahab + imaginäre Bands danach schauen können. Stattdessen zählen und trinken und ach scheiße… wo war unser Zelt schon wieder?



Das erste Bild ist der offiziellen Summer Breeze Homepage entnommen. Rest wie gewohnt selbst geschossen.

Dienstag, 11. September 2012

Summer Breeze Festival 2012 – 16ter August @ Dinkelsbühl - Teil 1/3

Der Bericht ist einfach viel zu lang, daher hübsch aufgeteilt in drei Teilen inklusive ausführlichen philosophischen Ansätzen und Hasswutanfällen. Ein Bericht, mitten aus dem Leben gegriffen:

Summer Breeze Festival 2012 – 16ter August @ Dinkelsbühl - Teil 1/3
Summer Breeze Festival 2012 – 17ter August @ Dinkelsbühl - Teil 2/3
Summer Breeze Festival 2012 – 18ter August @ Dinkelsbühl - Teil 3/3



Von wegen Pause! Sonntagmittag vom Party.San heimgekommen, hieß es gleich am Montag und Dienstag arbeiten, Mittwoch in der Früh Berufsschule und dann sofort losdüsen.

Soweit der Plan. Da das gebuchte Auto allerdings erst ab 17 Uhr frei war und das ganze noch beladen werden hätte müssen, inklusive diverser Einkäufe (Gaskocher/Fahnenstange/Wärme-Kältefolie) und Anfahrtszeit, rechneten wir eine Ankunft in tiefster Nacht aus und verlegten unsere Abreise auf Donnerstag morgen um in Ruhe alles vorher schon erledigen zu können.
Zieht man noch das Gewitter in Betracht, welches in dieser Nacht aufzog – gar nicht mal so schlecht.

Dabei verpassten wir nicht sonderlich viel, ein Haufen unbekannter Newcomer, Zeug welches uns nicht interessierte und Rage (erst vor kurzem gesehen), Tankard (kein Pflichttermin) und Graveworm (schon einmal live gesehen).

Also ging die Fahrt am Donnerstag los, hatte allerdings einen verheerenden Nachteil. Wir campten auf „N“. Auf „N!!!“ Und auch nicht vorne bei N, sondern ganz hinten auf N was heißt, dass es sogar auf O teilweise kürzere Wege gab und O war schon maximalst gefickt.
Laufzeit vom Campingplatz zur Bühne inklusive Einlassschleuse, hochgerechnet im Durchschnitt 30 Minuten. Kurz mal Bier holen war also definitiv nicht!

Erste Band war wenig überraschend? Agrypnie – Die Band sah ich jetzt zum 4ten mal live, den Sänger in letzter Zeit weitaus öfter. Der Auftritt war durchweg gelungen, wenngleich mal wieder viel zu kurz. Beim Facebookvoting wurde noch mein Lieblingslied „Morgen“ gepickt, Band war super drauf – ein mehr als gelungener Einstieg.

Von der Merchmeile aus, konnte noch recht gut Epica angehört werden und hier und da bot sich mir noch ein Blick auf die Leinwand. Die Bühne selbst konnte ich natürlich nicht sehen. Wollte ich aber ehrlich gesagt auch gar nicht, da mir gehörtes schon nicht gefiel. Viel zu fades Gedudel ohne irgendwie griffig zu sein.

N war auf dem Bild, ganz, ganz links hinter dem Wald.
Sehr ruhige Wohnlage und fernab vom Berufsverkehr
Jetzt kommen wir zum angesprochenem Problem: Ziel war es, kurz zum Auto gehen, was futtern, was trinken, auf’s Klo zu gehen und Alcest anschneiden um dann rüber zu Iced Earth (DER PFLICHTTERMIN schlechthin!) zu wechseln. Zeitfenster, knapp unter 80 Minuten.

 Aber da war ja „N“. Realität sah folgendermaßen aus: Alcest komplett streichen und hektisch zur Main Stage hetzen und gerade noch so während dem ersten oder zweiten Lied einen guten Stehplatz direkt in der zweiten Reihe hinter dem Wellenbrecher zu finden. Und da waren sie…

Iced Earth: Ich war ehrlich gesagt richtig gespannt auf diesen Auftritt und wie sich der neue Sänger schlug, ein zugegebenermaßen sehr wunder Punkt bei mir. Die Band hat einen viel zu wichtigen Stellenwert in meinem Leben, war so gesehen der Ausgangsimpuls meiner ganzen metallischen Entwicklung, als dass ich da über einen Sängerwechsel einfach so hinwegsehen könnte. Als beinharter Barlow Anhänger hatte ich meine Probleme mit Owens, der zwar technisch einwandfrei, wenn nicht sogar überlegen war – stimmlich aber in meinen Augen nicht die passende atmosphärische Tiefe besaß, welche eben genau diese Band ausmachten.
Nachdem Barlow wieder zurück kam, sah ich einer seiner letzten Auftritte live, bevor er wieder die Fliege machte. Dieser war extrem geil und hängte die Messlatte eigentlich irgendwo unerreichbar in den Himmel.


Das neue Album unter dem neuen Sänger Stu Block konnte sich zumindest bewähren und bot auch wieder erfreulich bessere Songwritingstrukturen. Block war dabei sehr gut in der Lage, wie Barlow und gleichzeitig wie Owens singen zu können. Zwar nicht 100%-ig identisch, aber sehr ähnlich, ohne einen Schuss Eigenständigkeit vermissen zu lassen. Doch wie schlug er sich live und wie klangen alte Barlow Lieder, welche ich nur mit Wehmut von Owens gesungen anhören konnte?

Vornweg sei gesagt, die Sicht war theoretisch ideal – vor mir niemand großes, dank dem Wellenbrecher eine genügend große Lücke, als dass ich sowohl direkt auf die Bühne als auch auf die Leinwand schauen konnte. Nur die Sonne, ja die schien bereits tief stehend, direkt in die Augen – die Bühne war für diese Uhrzeit katastrophal ausgerichtet, so konnte das Konzert anfangs nur über die Leinwand erkennbar verfolgt werden. Gesanglich, überraschend stark. Ein 1A Konzert der Extraklasse, alte Songs konnten ohne Beigeschmack mitgeträllert werden. Hat extrem viel Spaß gemacht und war mehr als nur sehenswert. Technisch Block sicherlich auch leicht überlegen, nur leichte nostalgische und gefühlte Nuancen trennen ihn noch von Barlow. Denn dieser bleibt für mich nach wie vor die Nr.1 – der beste Sänger von Iced Earth schlechthin. Und wenn dieser nicht ist, dann ist Stu sicherlich der bestmögliche Ersatz. Damit war der Tag, die Woche, das Festival – meine ganze heile Metalwelt gerettet und der Band wird weiterhin mit Euphorie die Stange gehalten. Geiler Auftritt, vielen Dank!

Das Gerücht von ungepflegten Festivalbesuchern
ist natürlich an den Haaren herbeigezogen, wie
diese gründlich-schmerzhafte Bierrasur bewies
Damit wäre genug gelobt worden, die nächsten Acts konnten nicht ansatzweise mithalten. Da wären zum einem Die Apokalyptischen Reiter, welchen ich recht zwiegespalten gegenüber stehe. Sie haben ein paar gute Songs welche mir recht gut gefallen, ansonsten lässt mich deren Musik relativ kalt. Kombiniert mit dem generierten Hype zog das natürlich hauptsächlich die Art Publikum an, welchem ich am liebstem aus dem Weg geh. Eine arme Frau dürfte noch auf einem Schlauchboot sitzen und T-Shirts verteilend und sich von der lüsternen Meute crowdsurfen lassen. Mir war das ganze etwas zu dämlich, daher sah ich mir das während dem Essen aus der Ferne an. Qualitativ nicht wirklich zwingend…

Behemoth waren für mich auch nicht mehr sonderlich interessant, da wir uns ewig weit vorkämpfen hätten müssen um irgendwo mitten im Getümmel stehend nichts zu sehen. Auch hier stellte der distanzierte Blick fest. Gut, aber im Endeffekt genau die gleiche Show wie eine Woche zuvor. Und so viele Schippen hätten diese gar nicht nachlegen können um aus der Ferne noch besser zu sein als bei der geilen Show auf dem Party.San in der Nähe. Als erneut gesehen notiert, aber den für mich besseren Auftritt stets im Hinterkopf gehabt.

Auf die nächste Band hatte ich mich ebenfalls sehr gefreut, da ich Eluveitie doch oft und gerne höre, bislang aber noch nicht live gesehen habe. Sicht war soweit in Ordnung, klanglich konnte dies ebenso überzeugen … ABER(!!) … es war nur noch nervend. Alle 30 Sekunden kam von hinten ein beschissener Crowdsurfer an und das kotzt mich nur noch an. Von „einmal gemacht haben müssen, weil geil“ kann nicht im Geringsten die Rede sein, wenn Mister Unbekannt das dritte Mal in kürzester Zeit über einen hinwegtrampelt. Von Konzertgenuss kann ebenfalls nicht die Rede sein, wenn andauernd jemand auf einen niederzufallen droht und sich durch harte Stiefel Schläge gegen den Kopf ankündigt. Das hat trotz Vorsicht mich, als auch meine Freundin getroffen der zudem dabei noch ein Shirt kaputt ging.
Als dann noch das penetrante Gemoshe losging war das Fass voll. Wir standen inmitten einer Gruppe kleinerer Menschen, darunter auch viele Frauen und genau dort musste Vollgas reingestürmt werden. Arschlöcher! (Und ihr Penner habt mir mein Ragnarök 2012 Bändchen abgerissen!!)

Wir zogen daher verfrüht ab, weil es einfach keinen Spaß mehr machte. Primär gehe ich auf ein Konzert wegen der Musik und nicht weil ich mich permanent Prügeln will. Dafür reicht ein kostenloser Hinterhof auch. Das Crowdsurfen und Moshen dazu gehört schön und gut, aber es muss irgendwann auch mal Schluss sein. Was vollkommen fehlt ist a) Rücksicht und b) Maß. Würde dies mal kurz passieren würde ich mich ja gar nicht aufregen, aber wirklich die ganze Zeit… geht gar nicht!

Nach einer kurzen Zeit ging es zu Ghost Brigade ins Zelt, von denen ich letzte Woche ob des Sounds bitter enttäuscht wurde. Dieser stimmte diesmal, trotzdem fand ich das Ganze ernüchternd, da hier zu 100% die gleiche Setlist in der gleichen Reihenfolge gespielt wurde. Ein klein wenig Variation hab ich schon erwartet, aber Fehlanzeige. Der Auftritt war nicht wirklich schlecht, zerbrach aber an der immensen Erwartungshaltung meinerseits. Den wahnsinnig guten Gig drei Jahre zuvor am gleichen Ort werden sie wahrscheinlich nicht mehr toppen können, werden von mir aber genau an diesem gemessen.

Sucht mal hier einen Orientierungspunkt. Viel Spaß...
Damit sind Ghost Brigade nicht allein konfrontiert. Ich hab in recht kurzer Zeit erstaunlich viel davon live gesehen, was ich auch privat am liebsten hör. Wenn ich bei last.fm meine Top20 Charts anschaue, habe ich 13 Bands davon schon live gesehen, die 14te ist demnächst möglich. Das heißt ich hab fast alles für mich relevante schon gesehen und es läuft lediglich auf Wiederholungen hinaus, welche großartige und einzigartige Momente insofern relativieren, dass sie oft nicht mehr in dieser Einzigartigkeit und subjektiven Qualität erreicht werden. Das macht sie zwar zum Einem zu etwas sehr besonderen, zum Anderen schmälert es aber den Spaß an der Wiederholung, da es durch die nostalgische Überhöhung des Vergangenen dem Gegenwärtigen unnötig und unmöglich schwer macht.

Bevor ich mich jetzt aber vollkommen in philosophischen Gedanken verliere eine Band – Deathstars. Auch diese Band spielte 2009 schon, wurde von mir aber verpasst und diesmal nachgeholt. Und was soll ich sagen, die Band groovt ordentlich und bot eine ausgezeichnete Show. Die bunte Mischung aus Industrial und Gothicmetal mit einer leicht an Marilyn Manson erinnernden Attitüde funktionierte wunderbar und besaß eine erfrischende Eigenständigkeit. Vor allem der Bassist überraschte mich positiv mit seinem Gesang, der um ein vielfaches mächtiger und böser klang, als ich es von den Liedern gewohnt war. Ein wahrlich gelungener Auftritt der mir viel Freude bereitete.

Zwischendurch hatten wir durch einen simulierten Ohnmachts- oder Schlafanfall eine kleine Gruppe lustiger Menschen angelockt und nachdem ich mehrfach erfolgreich „Besitzansprüche“ *g* klar stellen musste, wurden wir zunehmend vom mysteriösen Absperrband umzingelt, welches ständig aus dem Nichts auftauchte und uns vertreiben wollte.

Da wir uns dann doch nicht mit der Security anlegen wollten, strandeten wir erst am teuren Zapfhahn und schließlich im Zelt wo Farsot auf der Bühne standen. Und keine Ahnung was für unterschwellige Töne die in petto haben, jedes Mal wenn ich Farsot sehe, habe ich danach keine Ahnung was und wie genau das überhaupt war. Alkoholische Einflüsse schließe ich diesmal sogar vehement aus, denn für eine ordentliche Basis war mir das Bier mit 3,30€ für 0,4 Liter zu teuer und „N“ zu weit weg! Was ich weiß ist, dass mir der Auftritt gefiel – detaillierte Bemerkungen kann ich dazu warum auch immer, aber nicht abgeben. Die Frage „war’s er?“ konnte auch nicht eindeutig geklärt werden - am Party.San wollte mir ein möglicher Bärenaufbinder weiß machen, dass er nächste Woche bei Farsot auf der Bühne steht. Da seine Freundin bei Cannibal Corpse singt, hatte ich ihm das gutgläubig geglaubt… warum auch nicht?


Was danach folgte ist die inoffizielle Fortsetzung von Homers Odyssee und wurde als „der geheime Weg“ bekannt. Bei einer wahrlich kühlen (12°) und schrecklich nebeligen Nacht, irrten wir eine geschlagene dreiviertel Stunde im Kreis umher, auf der Suche nach unserem Zelt. Fixpunkte konnten dank dem Nebel nicht wirklich erkannt werden, eine deutlich schwächere Beleuchtung bei den abgeschobenen Plätzen tat ihr übriges dazu. Die Bezeichnung „der geheime Weg“ beruht dabei darauf, dass der Weg wirklich kompliziert war. Von der geteerten Straße aus, musste an der richtigen Stelle auf eine halb ausgetrampelte Wiesengasse gewechselt werden, von der man irgendwann einfach links abzweigen musste, da sich dort weitere, garantiert nicht ordnungsgemäße Zwischengassen auftaten, an deren Ende sich unser Ziel befand. Und genau dieser letzte Wechsel war nicht immer einleuchtend, da absolut willkürlich und gar nicht eben, sondern recht abgesenkt. Wir verirrten uns daher noch mehre Nächte und auch tagsüber, nannten es aber entschuldigend immer einfach „den geheimen Weg“.



Die ersten beiden Bilder sind der offiziellen Summer Breeze Homepage entnommen. Rest wie gewohnt selbst geschossen.

Sonntag, 9. September 2012

Media Control Single Charts – KW 36, Nr.#2: Xavas – Schau nicht mehr zurück



Endlich wieder Frischfleisch in den Charts, nachdem alle mögliche Kombinationen durch sind. Unter Xavas verbirgt sich eine Kooperation von Xavier Naidoo und Kool Savas welche zusammen dieses bemühte, und voll krass deepe Lied singen.

Und wenn ich auf den Punkt kommen soll, dann sei gesagt. Mir geht’s total auf die Nüsse! Xavier Naidoo ist Talent hin und her, schon längst zum Radioschreckgespenst mutiert in der Art und Weise wie jedes seiner Lieder jammert und trällert.

Und auch hier typisches 08/15 Naidoo Geheule, unterlegt mit ein paar Rappassagen, welche weder zwingend noch sonst irgendwie überragend gelungen sind. Das Video sieht aus wie die neuste Autowerbung, mit übertrieben gestochen scharfen Bildern, kann aber auch nichts mehr retten, auch wenn Ansätze denkbar sind.

Was ich in diesem Fall machen würde: weiterskippen!


Das Lied bekommt von mir: 1 Stern
Das Video bekommt von mir: 2 Sterne



Youtube Video:

Freitag, 7. September 2012

Kulturtanzdemo gegen die GEMA 2013 - 06.09.12

Dabei war ich nicht und irgendwie doch schon.

Als gestern sich plötzlich Blaulicht in den Häuserschluchten verlor und ein immer lauter werdender Bass sich vorwärts bewegte war mir ziemlich schnell klar. Das klingt wie eine Party, aber eigentlich ist es eine Demo. Und so war es auch.

Eine erfreuchlicherweise große Masse an Demonstranten zog unweit von meinem Arbeitsplatz eine gute dreiviertel Stunde lang über die Straße und zog ebenso unüberhörbar viel Aufmerksamkeit auf sich.

Kundengespräche waren zwar nahezu unmöglich und neben Zustimmung gab es von Unbeteiligten auch verständnisloses Kopfschütteln, trotzdem - ich versuchte Contenance zu wahren, freute mich aber innerlich absolut darüber, welche Masse an Menschen mobilisiert werden konnte.

Zwar schien vieles nur nach Party auszusehen, aber die Stimmung war gut, fröhlich und wahrlich unüberhörbar. Die Botschaft dennoch deutlich und darauf kommt es am Endeffekt an. Weiter so! =)

Samstag, 1. September 2012

Media Control Single Charts – KW 35, Nr.#5: Lana Del Rey – Summertime Sadness



Auf den vorderen Plätzen nichts Neues und somit ist lustigerweise in Woche 5 die Nummer 5 an der Reihe. Und ehrlich gesagt, leichter fiel mir das NIE.

Dort befindet sich nämlich Lana Del Rey mit der Singel Auskopplung von Summertime Sadness. Was mich eigentlich nur wundert ist, warum erst jetzt? Immerhin ist das Album schon am Januar dieses Jahres erschienen und bis darauf, dass ich das Gefühl habe, dass das Lied etwas mehr an Hall gewonnen hat, hat sich nichts getan. Ein Radio Remix und fertig.

Von merkwürdigen und/oder zweifelhaften Singelveröffentlichungen mal abgesehen:
Lana Del Rey ist meine große Überraschung 2012 und hat in meinen Augen auf sehr eigenständige und großartige Art und Weise das beste Pop-Album des Jahres hingelegt. Ihre Songs sind so gut wie allesamt durchzogen von einer Erhabenheit, einer stillen Schlichtheit getränkt in sanfter Vergänglichkeit und Melancholie. Sehr ruhige, zurückgezogene Musik welche sich nicht breitbrüstig nach vorne drängt, sondern leise und gekonnt umgarnt. Definitiv kein fröhliches Album und daher auch kein fröhliches Lied, aber ein sehr guter Song den ich neben „Dark Paradise“ zu meinen absoluten Lieblingen zähle!

Das Video ist dazu gekonnt in Szene gesetzt, die Filmaufnahme auf alt gemacht, was die angesprochene Vergänglichkeit sehr gut in Szene setzt. Ich steh total auf so etwas, Lied wie auch Video, welche beide super miteinander harmonieren und sich ergänzen. Genau so, wie es sein sollte.

Wenn ich momentan meine last.fm Charts durchblättere und schau welches Album in den letzten 12 Monaten auf Platz 1 steht, finde ich dort jetzt schon Lana Del Reys Album „Born to Die“ mit reichlich Abstand nach hinten.

Daher wirklich wenig verwunderlich die Höchstwertung!


Das Lied bekommt von mir: 5 Sterne
Das Video bekommt von mir: 5 Sterne



Youtube Video: