Sonntag, 22. Januar 2012

Pentarium - 21ter Januar 2012 @ Darmstadt Goldene Krone

Jetzt wird mal nichts geschoben, importiert oder künstlich gestreckt, der Eintrag ist sowas von brandheiß, dass ich just noch nicht mal ansatzweise ausgenüchtert bin.

Vor gut einer Stunde verließ ich mehr oder weniger enttäuscht die Krone weil der seltene, freie Tag nicht ansatzweise so cool war wie ich mir das vorgestellt oder eher gewünscht habe.

Lange Rede kurzer Sinn, das Publikum war erstaunlich bunt gemischt und der Abend startete deutlich später als er offensichtlich laut Homepage angedacht war. Ich hatte leider keine Uhr dabei, aber pünktlich kann man den Start nicht schallen.

Los ging es mit Dead Cell Action Heroes welche mich noch um ein vielfaches kälter ließen als es ein gut gekühltes Bier sein sollte. Meine vorran gegangenen Online Recherchen ergaben, dass die Band einen Mix aus Alternative und Screamo abliefern sollten. Zugegeben alles andere als meine Lieblingsgenres, trotzdem kann eine gute Band daraus was machen.
Das war aber leider absolut sowas von gar nicht der Fall. Die sehr häufigen und balladesken Clean Passagen waren stinklangweillig und auch die "gescreamten" Passagen waren 0 griffig. Es ging absolut nichts ins Ohr, keine sonderlich gelungenen Melodiebögen noch überraschende Songs. Einfallsloses Gedudel von vorne bis hinten und wenn mein hyperaktiv veranlagter Fuß sich von alleine nicht im geringsten bewegen will, so spricht das eine sehr deutliche Sprache. Anfeuerungsrufe zum Pit mit einer "Erfolgs"-quote von 2 Personen unterstreichen dies sehr deutlich.

Was hingegen sehr griff waren die zwei Bier auf nüchternen Magen und so machte ich in der Umbaupause einen kurzen Abstecher zum Dönerstand um die Ecke. Als ich gesättigt zurück kam, spielten bereits Always Damaged. Verwunderlich war das Corpsepainting des Sängers, denn eigentlich erwartete ich eine Metalcore Band. Das gab es dann auch überwiegend zu hören, was zum Glück nicht 08/15 mit ewig vorab angekündigten Breakdowns klang. Insgesamt dürfte der Auftritt als solide bewertet werden, kein Überflieger aber auch kein Totalabsturz wie die vorherige Band und auch um einiges härter.
Ich steuerte nicht nur Fußbewegungen sondern auch ambitionierte Nackenbewegungen bei, welche mir das häßliche Gefühl der plötzlichen Vergreißung gaben. FUCK - ich bin absolut gar nichts mehr gewohnt und nur noch ein Schatten meiner einstigen Tage. Wenn ich jetzt verrate wie jugendlich jung und frisch ich bin, schiffen sich hier alle ein darum lass ich das. Irgendwas mit 2x klingt besser.
Der Höhepunkt war lustigerweise die Zugabe in der das Kultlied "Pokerface" von Lady Gaga sehr gut interpretiert wurde. Auch das anschließende "I like to move it, move it" aus dem Film Madagaskar brachte die Menge endlich, wenngleich viel zu spät zum Kochen.
Mein Tipp an die Band: Ein Lady Gaga Tribut Album!!!111

In der nächsten Umbaupause wurde sehr viel dekoriert. Gräber, Kreuze, Fledermäuse, Friedhofskerzen - alles schien sehr böse zu werden und als zum Intro zwei in schwarze Roben und mit Nachtwächterlaternen ausgestatte Damen anmutig in Zeitlupe über die Bühne schweppten reifte in mir ein schwarzmetallischer Gedanke. Die in blutgetränkte, weiß gewandtete Band namens Pentarium aber zerstörte diesen Wunschgedanken innerhalb von Sekunden mit wüsten Death Metal Geprügel. Ein x-beliebiger Core Einfluss ließ sich ebenfalls nicht verleugnen und so bildete sich rasch vor der Bühne die lästige Ansammlung von Windmühlenwixxern und Karate-Kiddies, was mich zur Flucht nach hinten veranlasste.
Ich will hier absolut nicht falsch verstanden werden. Ich hab selber schon an einigen Moshpits teilgenommen, aber diese lassen sich inzwischen 0 mehr mit dem assozialen Treiben heute vergleichen. Es fiel nahezu NIE jemand zu Boden und vorallem gab es NIE gezielte oder kraftvolle, unkontrollierte Tritte oder Faustschwinger. Was sich inzwischen regelmäßig vor der Bühne abspielt ist zum Kotzen und mit meinem durchschnittlichen Gewichtsnachteil von 20kg+++ hab ich sowieso kaum Chancen.
Klar könnte ich mit meinen schweren 16-Loch Stiefeln den lächerlichen Chucks eine gewaschene Antwort geben, aber ich hab keine Lust selber zum Arschloch zu werden. Außerdem war ich in meinem früheren Leben ein Engel und deswegen... bla...
Die zwei angesprochenen holden Damen geisterten noch zweimal sinnlos mit Gitarren bewaffnet auf die Bühne um gleich wieder unverrichteter Dinge zu verschwinden was den "WTF?!"-Stempel verdient. Der Bringer schlechthin war sowieso der Dummer, der nicht nur gelegentlich Mitsang sondern vorallem ordentlich bei unverminderter Schlaggeschwindigkeit bangte.
Die Keyboards zauberten im Hintergrund manchmal eine recht hörbare Stimmung, wiederholte sich aber vom Schema viel zu oft.
Insgesamt eine passable Band welche allerdings mehr Hoffnungen weckte, als sie erfüllen konnte und damit nur sämtliche Idioten aktivierte. Irgendwie fang ich an den Großteil der Szene zu hassen, zu verachten whatever... T_T


Unter'm Strich? Schön mal wieder weg gewesen zu sein, aber verpasst hätte ich leider Gottes auch nichts, wäre ich nicht da gewesen...

1 Kommentar:

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